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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Noch ungenutztes Potenzial bei E-Scootern
Bild: Pixabay
Elektrofahrzeuge

Noch ungenutztes Potenzial bei E-Scootern

Sie sind aus Umweltsicht nicht unumstritten: E-Scooter. Doch laut einer Studie der Deutschen Energieagentur (Dena) besitzen sie Potenzial zur Klimaverbesserung.
Mit weiteren Optimierungen können E-Scooter im Sharingbetrieb die Mobilität in Städten umweltverträglicher machen. Das zeigt eine Studie der Dena in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum. Fazit: Im Vergleich zur Markteinführung 2019 kann die Treibhausgasbilanz der elektrisch betriebenen Stehroller durch verschiedene Maßnahmen signifikant verbessert werden. 

Anhand des Anwendungsfalls der Stadt Berlin wurde die Umweltbilanz von E-Scootern im Sharingbetrieb untersucht. Während die Treibhausgasbilanz zum Zeitpunkt der Markteinführung schlechter ausfiel als bei der Nutzung konventioneller Pkw − 197 Gramm CO2-Äquivalente pro Personenkilometer (CO2Äq./Pkm) −, könnten E-Scooter nach dem innovativsten Szenario künftig eine geringere Umweltbelastung als sogar der öffentliche Personennahverkehr aufweisen (59 g CO2Äq./Pkm). Untersucht wurden die Umweltauswirkungen der E-Scooter über ihre gesamte Lebensdauer. 

Für eine weitere Verbesserung in der Bilanz brauche es die konsequente Nutzung von Sekundärmaterialien, Recycling und erneuerbarem Strom, um die Treibhausgasemissionen in der Produktionsphase erheblich zu verringern. Darüber hinaus stellt die Verlängerung der Lebensdauer der E-Scooter eine wichtige Stellschraube dar. Für eine klimafreundlichere Nutzungsphase seien erneuerbarer Strom und der Einsatz von elektrifizierten Fahrzeugen oder Cargobikes zum Einsammeln leerer E-Scooter oder zum Akkuwechsel nötig. Zusätzlich sei auch die Integration weiterer Ladeinfrastruktur im urbanen Raum wie Akkuwechselstationen oder dezentrale Ladestationen in der Zukunft entscheidend, insbesondere unter Einbindung der Nutzenden in Akkuwechsel oder Ladevorgänge. 

Neuere Modelle verfügen über Wechselakkus

Prof. Semih Severengiz, Leiter des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik an der Hochschule Bochum, betont: "Erfreulicherweise haben bereits einige Sharinganbieter wirksame Maßnahmen umgesetzt, um die Umweltbilanz im Vergleich zum Markteintritt zu verbessern." So seien die neueren Modelle der Anbieter robuster mit einer längeren Lebensdauer und verfügen teilweise über Wechselakkus. Und die Serviceverkehre werden durch E-Fahrzeuge durchgeführt. Erste Anbieter testen darüber hinaus Lade- oder Akkuwechselstationen. 

Eine weitere Schlussfolgerung der Studie: Um Mikromobilität effizient zu nutzen, muss sie in das Verkehrssystem eingegliedert werden. Dafür sollten mehr Sharinganbieter die Verknüpfung mit dem ÖPNV anstreben. 

Die Studie "E-Scooter-Sharing - Eine ganzheitliche Bilanz" kann von der Internetseite der Dena heruntergeladen werden.

Donnerstag, 17.06.2021, 11:34 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Noch ungenutztes Potenzial bei E-Scootern
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Elektrofahrzeuge
Noch ungenutztes Potenzial bei E-Scootern
Sie sind aus Umweltsicht nicht unumstritten: E-Scooter. Doch laut einer Studie der Deutschen Energieagentur (Dena) besitzen sie Potenzial zur Klimaverbesserung.
Mit weiteren Optimierungen können E-Scooter im Sharingbetrieb die Mobilität in Städten umweltverträglicher machen. Das zeigt eine Studie der Dena in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum. Fazit: Im Vergleich zur Markteinführung 2019 kann die Treibhausgasbilanz der elektrisch betriebenen Stehroller durch verschiedene Maßnahmen signifikant verbessert werden. 

Anhand des Anwendungsfalls der Stadt Berlin wurde die Umweltbilanz von E-Scootern im Sharingbetrieb untersucht. Während die Treibhausgasbilanz zum Zeitpunkt der Markteinführung schlechter ausfiel als bei der Nutzung konventioneller Pkw − 197 Gramm CO2-Äquivalente pro Personenkilometer (CO2Äq./Pkm) −, könnten E-Scooter nach dem innovativsten Szenario künftig eine geringere Umweltbelastung als sogar der öffentliche Personennahverkehr aufweisen (59 g CO2Äq./Pkm). Untersucht wurden die Umweltauswirkungen der E-Scooter über ihre gesamte Lebensdauer. 

Für eine weitere Verbesserung in der Bilanz brauche es die konsequente Nutzung von Sekundärmaterialien, Recycling und erneuerbarem Strom, um die Treibhausgasemissionen in der Produktionsphase erheblich zu verringern. Darüber hinaus stellt die Verlängerung der Lebensdauer der E-Scooter eine wichtige Stellschraube dar. Für eine klimafreundlichere Nutzungsphase seien erneuerbarer Strom und der Einsatz von elektrifizierten Fahrzeugen oder Cargobikes zum Einsammeln leerer E-Scooter oder zum Akkuwechsel nötig. Zusätzlich sei auch die Integration weiterer Ladeinfrastruktur im urbanen Raum wie Akkuwechselstationen oder dezentrale Ladestationen in der Zukunft entscheidend, insbesondere unter Einbindung der Nutzenden in Akkuwechsel oder Ladevorgänge. 

Neuere Modelle verfügen über Wechselakkus

Prof. Semih Severengiz, Leiter des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik an der Hochschule Bochum, betont: "Erfreulicherweise haben bereits einige Sharinganbieter wirksame Maßnahmen umgesetzt, um die Umweltbilanz im Vergleich zum Markteintritt zu verbessern." So seien die neueren Modelle der Anbieter robuster mit einer längeren Lebensdauer und verfügen teilweise über Wechselakkus. Und die Serviceverkehre werden durch E-Fahrzeuge durchgeführt. Erste Anbieter testen darüber hinaus Lade- oder Akkuwechselstationen. 

Eine weitere Schlussfolgerung der Studie: Um Mikromobilität effizient zu nutzen, muss sie in das Verkehrssystem eingegliedert werden. Dafür sollten mehr Sharinganbieter die Verknüpfung mit dem ÖPNV anstreben. 

Die Studie "E-Scooter-Sharing - Eine ganzheitliche Bilanz" kann von der Internetseite der Dena heruntergeladen werden.

Donnerstag, 17.06.2021, 11:34 Uhr
Peter Koller

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