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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Innovative Impulse aus Mittelosteuropa
Bild: Pixabay, Joenomias
Elektrofahrzeuge

Innovative Impulse aus Mittelosteuropa

Erfolgreich mit E-Mobility zu sein, bedeutet längst mehr, als nur Ladeleistungen anzubieten. Das hat eine internationale Veranstaltung zu dem Thema gezeigt.
Darin waren sich Branchenvertreter aus zwölf Ländern, unter anderem Brasilien, Frankreich, Israel und Rumänien einig: Allein die Lade-Infrastruktur anzubieten, reicht nicht aus. Zu den online übertragenen "Re-Charging Days 2021" hatte der im slowenischen Grosulpje ansässige E-Mobility-Anbieter Etrel vom 15 bis 17. Juni geladen.

Aufhorchen ließen vor allem Impulsgeber aus Mittelosteuropa: Laut Jurij Curk von Elektro Ljubljana lohnt es sich für einen Energieversorger nicht, gezielt in Ladestationen zu investieren. Es gebe immer noch vergleichsweise wenig E-Fahrzeuge. Für eine zukunftstaugliche Lade-Infrastruktur seien aber allein auf nationaler Ebene Investitionen in Millionenhöhe notwendig, was sich selbst mittelfristig nicht rechne. Curk bezog sich dabei auch auf die bei der Konferenz häufig angesprochene Problematik, dass die Ladegeräte für Elektrofahrzeuge europaweit noch nicht flächendeckend kompatibel sind.

Ganz anders sah es Despoina Chatzikyriakou von Toyota Motor Europe. Ihr zufolge werden die Energieversorger auf lange Sicht Strom so günstig erzeugen und damit lukrativ liefern können, dass sie dieses Feld nicht so schnell kampflos etwa den Automobilherstellern überlassen sollten.

Maßnahmen zur Abgrenzung von der Konkurrenz über den reinen Ladestrom hinaus gibt es genug: Derzeit ist etwa noch nicht zufriedenstellend gelöst, wie sich unterschiedliche Lade-Services an einer Station korrekt erfassen lassen. Der Betrieb von Fuhrparks innerhalb eines Unternehmens ist häufig dadurch erschwert, dass sich nur relativ ungenau erfassen lässt, ob Beschäftigte ein Fahrzeug dienstlich oder privat laden. Die von Etrel entwickelte Lademanagement-Plattform "Ocean" soll hier Abhilfe schaffen. Derzeit ist sie noch vor allem für relativ kleine Unternehmenskomplexe innerhalb eines Landes geeignet, soll aber alsbald zu einer auch grenzüberschreitend nutzbaren Lösung entwickelt werden. Etrel wurde 2007 gegründet und gehört seit Mai dieses Jahres zur schweizerischen Landis+Gyr Group.

Auch die unautorisierte Nutzung von Ladestationen als Parkplatz vor allem durch Verbrenner-Fahrzeuge ist ein Problem, das sowohl bei deren Betreibern als auch bei Nutzern häufig für Verärgerung sorgt. Das kroatische Unternehmen Parklio will nach eigenen Angaben verschiedene Lösungen entwickelt haben, mit denen sich verhindern lässt, dass der ständige Parkplatz eines E-Fahrzeugs von Unbefugten angesteuert wird oder diese dort Strom entnehmen. Details dazu wollte das Unternehmen aber nicht nennen.

E-Kühltransporter für Lebensmittel auf der Zielgeraden in Österreich

Andere Projekte sind schon wesentlich konkreter: In die Vollerprobungs-Phase gegangen ist das slowakische Unternehmen Voltia in Österreich nach Erhalt der Betriebserlaubnis für einen Kühltransporter auf Basis des Elektro-Transporters Nissan e-NV200 XL. Das Fahrzeug wurde für die Klimaschutz-Projekte "Zero Logistics" und "Conserve" entwickelt, die von der Forschungsförderungsgesellschaft und dem Klima- und Energiefonds des Landes gefördert werden. Ziel ist es, eine emissionsfreie Kühl-Logistik für Lebensmittel und Arzneimittel zu entwickeln.

Die Slowaken kooperieren dabei etwa mit der Johannes Kepler Universität Linz, dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Technischen Universität Wien. Dem AIT zufolge werden E-Kühltransporter in naher Zukunft in der urbanen Logistik eine bedeutende Rolle spielen. Bei diesen Fahrzeugen sei es entscheidend, eine größtmögliche Effizienz bei der Kühlung zu erzielen. Dies werde durch die direkte Energiezufuhr aus der Hochvolt-Batterie erreicht. E-Transporter von Voltia werden bereits in Dortmund, Barcelona, Tallinn und Warschau eingesetzt.

Montag, 21.06.2021, 12:35 Uhr
Karin Rogalska
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Innovative Impulse aus Mittelosteuropa
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Elektrofahrzeuge
Innovative Impulse aus Mittelosteuropa
Erfolgreich mit E-Mobility zu sein, bedeutet längst mehr, als nur Ladeleistungen anzubieten. Das hat eine internationale Veranstaltung zu dem Thema gezeigt.
Darin waren sich Branchenvertreter aus zwölf Ländern, unter anderem Brasilien, Frankreich, Israel und Rumänien einig: Allein die Lade-Infrastruktur anzubieten, reicht nicht aus. Zu den online übertragenen "Re-Charging Days 2021" hatte der im slowenischen Grosulpje ansässige E-Mobility-Anbieter Etrel vom 15 bis 17. Juni geladen.

Aufhorchen ließen vor allem Impulsgeber aus Mittelosteuropa: Laut Jurij Curk von Elektro Ljubljana lohnt es sich für einen Energieversorger nicht, gezielt in Ladestationen zu investieren. Es gebe immer noch vergleichsweise wenig E-Fahrzeuge. Für eine zukunftstaugliche Lade-Infrastruktur seien aber allein auf nationaler Ebene Investitionen in Millionenhöhe notwendig, was sich selbst mittelfristig nicht rechne. Curk bezog sich dabei auch auf die bei der Konferenz häufig angesprochene Problematik, dass die Ladegeräte für Elektrofahrzeuge europaweit noch nicht flächendeckend kompatibel sind.

Ganz anders sah es Despoina Chatzikyriakou von Toyota Motor Europe. Ihr zufolge werden die Energieversorger auf lange Sicht Strom so günstig erzeugen und damit lukrativ liefern können, dass sie dieses Feld nicht so schnell kampflos etwa den Automobilherstellern überlassen sollten.

Maßnahmen zur Abgrenzung von der Konkurrenz über den reinen Ladestrom hinaus gibt es genug: Derzeit ist etwa noch nicht zufriedenstellend gelöst, wie sich unterschiedliche Lade-Services an einer Station korrekt erfassen lassen. Der Betrieb von Fuhrparks innerhalb eines Unternehmens ist häufig dadurch erschwert, dass sich nur relativ ungenau erfassen lässt, ob Beschäftigte ein Fahrzeug dienstlich oder privat laden. Die von Etrel entwickelte Lademanagement-Plattform "Ocean" soll hier Abhilfe schaffen. Derzeit ist sie noch vor allem für relativ kleine Unternehmenskomplexe innerhalb eines Landes geeignet, soll aber alsbald zu einer auch grenzüberschreitend nutzbaren Lösung entwickelt werden. Etrel wurde 2007 gegründet und gehört seit Mai dieses Jahres zur schweizerischen Landis+Gyr Group.

Auch die unautorisierte Nutzung von Ladestationen als Parkplatz vor allem durch Verbrenner-Fahrzeuge ist ein Problem, das sowohl bei deren Betreibern als auch bei Nutzern häufig für Verärgerung sorgt. Das kroatische Unternehmen Parklio will nach eigenen Angaben verschiedene Lösungen entwickelt haben, mit denen sich verhindern lässt, dass der ständige Parkplatz eines E-Fahrzeugs von Unbefugten angesteuert wird oder diese dort Strom entnehmen. Details dazu wollte das Unternehmen aber nicht nennen.

E-Kühltransporter für Lebensmittel auf der Zielgeraden in Österreich

Andere Projekte sind schon wesentlich konkreter: In die Vollerprobungs-Phase gegangen ist das slowakische Unternehmen Voltia in Österreich nach Erhalt der Betriebserlaubnis für einen Kühltransporter auf Basis des Elektro-Transporters Nissan e-NV200 XL. Das Fahrzeug wurde für die Klimaschutz-Projekte "Zero Logistics" und "Conserve" entwickelt, die von der Forschungsförderungsgesellschaft und dem Klima- und Energiefonds des Landes gefördert werden. Ziel ist es, eine emissionsfreie Kühl-Logistik für Lebensmittel und Arzneimittel zu entwickeln.

Die Slowaken kooperieren dabei etwa mit der Johannes Kepler Universität Linz, dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Technischen Universität Wien. Dem AIT zufolge werden E-Kühltransporter in naher Zukunft in der urbanen Logistik eine bedeutende Rolle spielen. Bei diesen Fahrzeugen sei es entscheidend, eine größtmögliche Effizienz bei der Kühlung zu erzielen. Dies werde durch die direkte Energiezufuhr aus der Hochvolt-Batterie erreicht. E-Transporter von Voltia werden bereits in Dortmund, Barcelona, Tallinn und Warschau eingesetzt.

Montag, 21.06.2021, 12:35 Uhr
Karin Rogalska

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