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Energie & Management > Contracting - Einspar-Contracting häufiger anzutreffen
Quelle: Fotolia
Contracting

Einspar-Contracting häufiger anzutreffen

Mittlerweile finden sich häufiger Projekte, die über ein Energieeinspar-Contracting umgesetzt werden. Hier scheinen Best-Practice-Beispiele nun doch Bewegung in den Markt zu bringen.
Bis vor wenigen Jahren gab es so gut wie keinen Markt für Energieeinspar-Contracting. Bei einer Marktanalyse des Bundesamts für Ausfuhrkontrolle (Bafa) aus dem Jahr 2017 konnten die Autoren den Markt für Energieeinspar-Contracting nicht abschätzen, da dieser verglichen mit anderen Contractingformen so klein war, dass er in der Auswertung für den ganzen Energiecontracting-Markt nahezu untergegangen ist. In den vergangenen Jahren wuchs jedoch das Marktvolumen. Um das ESC bekannter zu machen, unterstützt etwa die Deutsche Energie-Agentur (Dena) Modellvorhaben für öffentliche Liegenschaften.

Beim Energiesparcontracting (ESC) verkauft der Contractor ein Energiesparkonzept mit Einspargarantie für die benötigten Endenergien. Der Dienstleister plant und realisiert die auf die Liegenschaft zugeschnittenen Effizienzmaßnahmen, finanziert die Umsetzung und übernimmt in der Regel Instandhaltung und Wartung. Zudem garantiert er die zugesicherte Energiekostensenkung vertraglich.

Interessant ist diese Form des Contractings insbesondere für Kommunen und Städte, da sie auf diesem Weg Effizienzmaßnahmen ohne Investitionen aus dem eigenen Haushalt und ohne zusätzliches Personal umsetzen können. Hier setzen auch Energieagenturen und Verbände an. Sie bieten Beratungen an und stellen gelungene Beispiele vor. Sie sprechen mit den Beteiligten einer Kommune, unterstützen die Verantwortlichen mit Leitfäden, Kontakten zu Fachverbänden und Referenzobjekten.

Die Dena lobt zum Beispiel Modellvorhaben für öffentliche Liegenschaften aus. Damit will sie Kommunen bei der energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften mittels ESC unterstützen. Kommunen können sich aktuell noch bis zum 30. September für die nächste Runde von "Co2ntracting: build the future!" bewerben.
 
 
Gesucht werden kommunale Liegenschaften wie Schulen, Verwaltungen, Stadthallen, Sportstätten oder Krankenhäuser, deren jährliche Energiekosten pro Einzelgebäude oder Gebäudepool mindestens 150.000 Euro betragen. Bei erfolgreicher Bewerbung stellt die Dena den Teilnehmenden kostenfrei ESC-Beratende zur Seite. Außerdem profitieren die Modellprojekte von der Öffentlichkeitsarbeit der Dena und sind in ein Netzwerk aus regionalen Contracting-Experten mit regelmäßigem fachlichem Austausch eingebunden.

Besonders für öffentliche Liegenschaften eine Option

Die Bemühungen scheinen allmählich Früchte zu tragen. So ist zwar das Energieliefer-Contracting nach wie vor die am häufigsten gewählte Contractingform. Energieeinspar-Contracting-Verträge haben aber in den vergangenen Jahren zugelegt. So liegt nach der Bafa-Marktanalyse 2020 der ESC-Anteil der öffentlichen Hand bei 36 % - und damit nach dem Energieliefer-Contracting mit 52 % gleich an zweiter Stelle. ESC ist bei öffentlichen Liegenschaften dabei etwas häufiger anzutreffen als bei Unternehmen.

Blickt man auf die Branchenverteilung nach Contrating-Art, sieht man, dass die größte Gruppe, die ESC anbieten, Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft und dem Facility Management sind. Unter diesen Unternehmen sind Firmen wie Engie Deutschland oder Spie Energy Solutions.

Engie schließt als ein Beispiel überwiegend mit kommunalen Kunden Energieeinspar-Verträge via Contracting. Im Durchschnitt profitiert jeder Kunde von Engie nach eigener Aussage von einer Energiekostenreduzierung von rund 30 % verglichen zur sogenannten Baseline, also den Energiekosten zu Projektbeginn. Dabei liegt die durchschnittliche Vertragslaufzeit bei zwölf Jahren. "Wir investieren und unsere Kunden sparen – so kann man Energiespar-Contracting auf den Punkt bringen", betont Stefan Schwan, Mitglied der Geschäftsleitung. Engie bietet dieses Modell seit Jahren an.

Auch die Spie Energy Solutions setzt bei der Sanierung von Gebäuden der öffentlichen Hand auf dieses Contracting-Modell. Ein aktuelles Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Korschenbroich. Die Stadt hat Spie mit einem Energiespar-Contracting-Projekt mit einer Laufzeit von 15 Jahren beauftragt.

Im Rahmen des Projekts konnte das städtische Schwimmbad von Korschenbroich bei Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) sowie die Feuer- und Rettungswache modernisiert werden. Auf der Feuer- und Rettungswache der Stadt installierte Spie zudem eine Photovoltaik-Anlage. Sie soll in den Sommermonaten die Hälfte des Strombedarfs der Gebäude decken. Die Idee, ein Energieeinspar-Contracting umzusetzen, wurde in diesem Fall von der Energieagentur NRW an die Stadt Korschenbroich herangetragen. Ohne Contracting hätte die Stadt keine finanziellen Mittel gehabt, die Maßnahmen umzusetzen.

Weitere mögliche Sanierungsprojekte gibt es jedenfalls. Allein mehr als 175.000 Nichtwohngebäude sind in kommunaler Hand und Städte und Gemeinden geben pro Jahr rund 4 Mrd. Euro für die Wärme- und Stromversorgung ihrer Liegenschaften aus.

Freitag, 17.09.2021, 10:39 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Contracting - Einspar-Contracting häufiger anzutreffen
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Einspar-Contracting häufiger anzutreffen
Mittlerweile finden sich häufiger Projekte, die über ein Energieeinspar-Contracting umgesetzt werden. Hier scheinen Best-Practice-Beispiele nun doch Bewegung in den Markt zu bringen.
Bis vor wenigen Jahren gab es so gut wie keinen Markt für Energieeinspar-Contracting. Bei einer Marktanalyse des Bundesamts für Ausfuhrkontrolle (Bafa) aus dem Jahr 2017 konnten die Autoren den Markt für Energieeinspar-Contracting nicht abschätzen, da dieser verglichen mit anderen Contractingformen so klein war, dass er in der Auswertung für den ganzen Energiecontracting-Markt nahezu untergegangen ist. In den vergangenen Jahren wuchs jedoch das Marktvolumen. Um das ESC bekannter zu machen, unterstützt etwa die Deutsche Energie-Agentur (Dena) Modellvorhaben für öffentliche Liegenschaften.

Beim Energiesparcontracting (ESC) verkauft der Contractor ein Energiesparkonzept mit Einspargarantie für die benötigten Endenergien. Der Dienstleister plant und realisiert die auf die Liegenschaft zugeschnittenen Effizienzmaßnahmen, finanziert die Umsetzung und übernimmt in der Regel Instandhaltung und Wartung. Zudem garantiert er die zugesicherte Energiekostensenkung vertraglich.

Interessant ist diese Form des Contractings insbesondere für Kommunen und Städte, da sie auf diesem Weg Effizienzmaßnahmen ohne Investitionen aus dem eigenen Haushalt und ohne zusätzliches Personal umsetzen können. Hier setzen auch Energieagenturen und Verbände an. Sie bieten Beratungen an und stellen gelungene Beispiele vor. Sie sprechen mit den Beteiligten einer Kommune, unterstützen die Verantwortlichen mit Leitfäden, Kontakten zu Fachverbänden und Referenzobjekten.

Die Dena lobt zum Beispiel Modellvorhaben für öffentliche Liegenschaften aus. Damit will sie Kommunen bei der energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften mittels ESC unterstützen. Kommunen können sich aktuell noch bis zum 30. September für die nächste Runde von "Co2ntracting: build the future!" bewerben.
 
 
Gesucht werden kommunale Liegenschaften wie Schulen, Verwaltungen, Stadthallen, Sportstätten oder Krankenhäuser, deren jährliche Energiekosten pro Einzelgebäude oder Gebäudepool mindestens 150.000 Euro betragen. Bei erfolgreicher Bewerbung stellt die Dena den Teilnehmenden kostenfrei ESC-Beratende zur Seite. Außerdem profitieren die Modellprojekte von der Öffentlichkeitsarbeit der Dena und sind in ein Netzwerk aus regionalen Contracting-Experten mit regelmäßigem fachlichem Austausch eingebunden.

Besonders für öffentliche Liegenschaften eine Option

Die Bemühungen scheinen allmählich Früchte zu tragen. So ist zwar das Energieliefer-Contracting nach wie vor die am häufigsten gewählte Contractingform. Energieeinspar-Contracting-Verträge haben aber in den vergangenen Jahren zugelegt. So liegt nach der Bafa-Marktanalyse 2020 der ESC-Anteil der öffentlichen Hand bei 36 % - und damit nach dem Energieliefer-Contracting mit 52 % gleich an zweiter Stelle. ESC ist bei öffentlichen Liegenschaften dabei etwas häufiger anzutreffen als bei Unternehmen.

Blickt man auf die Branchenverteilung nach Contrating-Art, sieht man, dass die größte Gruppe, die ESC anbieten, Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft und dem Facility Management sind. Unter diesen Unternehmen sind Firmen wie Engie Deutschland oder Spie Energy Solutions.

Engie schließt als ein Beispiel überwiegend mit kommunalen Kunden Energieeinspar-Verträge via Contracting. Im Durchschnitt profitiert jeder Kunde von Engie nach eigener Aussage von einer Energiekostenreduzierung von rund 30 % verglichen zur sogenannten Baseline, also den Energiekosten zu Projektbeginn. Dabei liegt die durchschnittliche Vertragslaufzeit bei zwölf Jahren. "Wir investieren und unsere Kunden sparen – so kann man Energiespar-Contracting auf den Punkt bringen", betont Stefan Schwan, Mitglied der Geschäftsleitung. Engie bietet dieses Modell seit Jahren an.

Auch die Spie Energy Solutions setzt bei der Sanierung von Gebäuden der öffentlichen Hand auf dieses Contracting-Modell. Ein aktuelles Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Korschenbroich. Die Stadt hat Spie mit einem Energiespar-Contracting-Projekt mit einer Laufzeit von 15 Jahren beauftragt.

Im Rahmen des Projekts konnte das städtische Schwimmbad von Korschenbroich bei Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) sowie die Feuer- und Rettungswache modernisiert werden. Auf der Feuer- und Rettungswache der Stadt installierte Spie zudem eine Photovoltaik-Anlage. Sie soll in den Sommermonaten die Hälfte des Strombedarfs der Gebäude decken. Die Idee, ein Energieeinspar-Contracting umzusetzen, wurde in diesem Fall von der Energieagentur NRW an die Stadt Korschenbroich herangetragen. Ohne Contracting hätte die Stadt keine finanziellen Mittel gehabt, die Maßnahmen umzusetzen.

Weitere mögliche Sanierungsprojekte gibt es jedenfalls. Allein mehr als 175.000 Nichtwohngebäude sind in kommunaler Hand und Städte und Gemeinden geben pro Jahr rund 4 Mrd. Euro für die Wärme- und Stromversorgung ihrer Liegenschaften aus.

Freitag, 17.09.2021, 10:39 Uhr
Heidi Roider

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