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Energie & Management > Windkraft Onshore -
Quelle: Fotolia/ John
Windkraft Onshore

"Nur 20 Prozent mehr Windräder nötig"

Der Beitrag, den die Windkraft an Land zu den nationalen Klimazielen leisten soll, steigt nicht im selben Maß wie die Zahl der Windräder. Der LEE NRW hat das jetzt abgeschätzt.
Die Zahl der Windkraft-Standorte im deutschen Binnenland muss bis 2040 nur um (knapp) 20 % von 29.600 (2020) auf 35.000 klettern, damit sie zusammen mit den anderen erneuerbaren Quellen die dreifache Strommenge wie heute erzeugen und damit die konventionellen Kraftwerke ganz verdrängen. Dies hat der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW für das Bundesgebiet abschätzen lassen. Ein "deutliches Plus" in der Erzeugung sei zwar "unverzichtbar", so der Vorsitzende Reiner Priggen in einer Mitteilung vom 23. Juli, dies bedeute aber nicht, "dass wir unglaublich viele neue Windenergieanlagen benötigen".

Die Auflösung dieses scheinbaren Paradox: Neue Turbinen-Generationen, die 5 MW bis 7 MW leisten, erzeugen an einem "mittleren" Binnenstandort gut zehnmal so viel Strom wie ihre Vorgänger-Modelle am Anfang des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) um die Jahrtausendwende.

Der LEE NRW gab die Schätzung unter folgenden Prämissen ab:
  • Bundesweit werden künftig 2 % statt 1,5 % oder weniger Fläche für die Windkraft ausgewiesen, wie es bisher lediglich Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz und bald auch Niedersachsen in die Wege geleitet haben.
  • Die Planungszeit bis zur Inbetriebnahme dauert nicht mehr bis zu zehn Jahre. 
  • Die Neuflächen und durch Repowering ein gewisser Teil der Altflächen bekommen leistungs- und ausbeutestärkere Anlagen, ein anderer Teil fällt weg. Laut einer Studie der Deutschen Windguard, die der LEE NRW im Oktober 2020 veröffentlicht hatte, macht sich die 5-bis-7-MW-Klasse breit. Insgesamt fallen bis 2025 rund 16.000 MW Onshore-Leistung aus der EEG-Vergütung.
  • Der Stromverbrauch steigt von heute bis 2040 von 530 auf 700 Mrd. kWh. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am 13. Juli für 2030 seine Prognose auf 645 bis 655 Mrd. kWh nach oben korrigiert. Dies wird von der Erneuerbaren-Branche als immer noch nicht ausreichend angesehen.
2020 hatten alle deutschen Erneuerbaren-Anlagen laut der Bundesnetzagentur zusammen 233 Mrd. kWh Grünstrom erzeugt. Dabei entfielen auf die Onshore-Windkraft 103 Mrd. kWh. Das heißt, im Mittel produzierte jedes Windrad an Land 3,5 Mio. kWh. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 1000 Drei-Personen-Haushalten.

Freitag, 23.07.2021, 17:17 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore -
Quelle: Fotolia/ John
Windkraft Onshore
"Nur 20 Prozent mehr Windräder nötig"
Der Beitrag, den die Windkraft an Land zu den nationalen Klimazielen leisten soll, steigt nicht im selben Maß wie die Zahl der Windräder. Der LEE NRW hat das jetzt abgeschätzt.
Die Zahl der Windkraft-Standorte im deutschen Binnenland muss bis 2040 nur um (knapp) 20 % von 29.600 (2020) auf 35.000 klettern, damit sie zusammen mit den anderen erneuerbaren Quellen die dreifache Strommenge wie heute erzeugen und damit die konventionellen Kraftwerke ganz verdrängen. Dies hat der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW für das Bundesgebiet abschätzen lassen. Ein "deutliches Plus" in der Erzeugung sei zwar "unverzichtbar", so der Vorsitzende Reiner Priggen in einer Mitteilung vom 23. Juli, dies bedeute aber nicht, "dass wir unglaublich viele neue Windenergieanlagen benötigen".

Die Auflösung dieses scheinbaren Paradox: Neue Turbinen-Generationen, die 5 MW bis 7 MW leisten, erzeugen an einem "mittleren" Binnenstandort gut zehnmal so viel Strom wie ihre Vorgänger-Modelle am Anfang des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) um die Jahrtausendwende.

Der LEE NRW gab die Schätzung unter folgenden Prämissen ab:
  • Bundesweit werden künftig 2 % statt 1,5 % oder weniger Fläche für die Windkraft ausgewiesen, wie es bisher lediglich Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz und bald auch Niedersachsen in die Wege geleitet haben.
  • Die Planungszeit bis zur Inbetriebnahme dauert nicht mehr bis zu zehn Jahre. 
  • Die Neuflächen und durch Repowering ein gewisser Teil der Altflächen bekommen leistungs- und ausbeutestärkere Anlagen, ein anderer Teil fällt weg. Laut einer Studie der Deutschen Windguard, die der LEE NRW im Oktober 2020 veröffentlicht hatte, macht sich die 5-bis-7-MW-Klasse breit. Insgesamt fallen bis 2025 rund 16.000 MW Onshore-Leistung aus der EEG-Vergütung.
  • Der Stromverbrauch steigt von heute bis 2040 von 530 auf 700 Mrd. kWh. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am 13. Juli für 2030 seine Prognose auf 645 bis 655 Mrd. kWh nach oben korrigiert. Dies wird von der Erneuerbaren-Branche als immer noch nicht ausreichend angesehen.
2020 hatten alle deutschen Erneuerbaren-Anlagen laut der Bundesnetzagentur zusammen 233 Mrd. kWh Grünstrom erzeugt. Dabei entfielen auf die Onshore-Windkraft 103 Mrd. kWh. Das heißt, im Mittel produzierte jedes Windrad an Land 3,5 Mio. kWh. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 1000 Drei-Personen-Haushalten.

Freitag, 23.07.2021, 17:17 Uhr
Georg Eble

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