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Energie & Management > Wasserstoff - Erste Vergabe für Import von grünem Wasserstoff startet
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff

Erste Vergabe für Import von grünem Wasserstoff startet

Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Vergabeprozess für den Import von grünem Wasserstoff im Programm „H2Global“ gestartet. Ein Volumen von 900 Millionen Euro steht dafür bereit.
Das Wirtschaftsministerium (BMWK) hatte im Dezember 2021 ein 900-Millionen-Euro-Förderinstrument H2 Global bewilligt. Die Idee hinter dem Projekt ist es, grüne Wasserstoff-Produkte günstig auf dem Weltmarkt einzukaufen und in der EU meistbietend zu verkaufen. Das soll der globale Markthochlauf grünen Wasserstoffs unterstützen. Der Startschuss für die erste Ausschreibung zum Import von grünem Wasserstoff fiel am 8. Dezember 2022.

Den Wasserstoff-Exporteuren werde durch langfristige Abnahmeverträge Sicherheit für ihre Investitionsentscheidungen gegeben, den Abnehmern der Zugang zu grünen Derivaten, hieß es. Minister Robert Habeck (Grüne) sagte in Johannesburg (Südafrika), dass H2 Global auch für die Marktentwicklung in Südafrika und Namibia eine wichtige Rolle spielen kann. „Wir wollen Deutschland und Europa zum Leitmarkt für grünen Wasserstoff machen“, sagte Habeck.

Millionenförderung für Linde in Südafrika

Zugleich übergab der Bundesminister der Linde GmbH einen Förderbescheid über 15 Millionen Euro für das Projekt „HyShiFT“. Das Unternehmen will im südafrikanischen Mpumalanga einen 200-MW-Elektrolyseur für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff errichten. Mit dem klimafreundlichen Gas soll anschließend eine bereits bestehende Anlage zur Herstellung von Flugkerosin beziehungsweise Power-to-liquid(PtL)-Brennstoffen so umgerüstet werden, dass sie künftig umweltfreundlicher arbeitet.

Ein Teil des innerhalb des Projekts produzierten Wasserstoffs soll anschließend nach Deutschland importiert werden. Zusätzlich will das Team den Kapazitätsaufbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Herstellung von grünem Wasserstoff vorantreiben und damit auch den Wissensaufbau in Südafrika rund um das Gas stärken. Das BMWK fördert die erste Phase des Vorhabens, in dem ein 40-MW-Elektrolyseur errichtet wird.
 
 
Ausschreibungsverfahren von H2 Global über Hintco

Dazu werden über ein wettbewerbliches Verfahren von einem Intermediär, der Hintco, Wasserstoff-Derivate zum geringstmöglichen Preis mit Zehn-Jahres-Verträgen eingekauft. Die großvolumigen Kaufverträge sollen die Investition in Erneuerbare und die Produktion von wasserstoffbasiertem Ammoniak, Methanol und Sustainable Aviation Fuels (e-SAF – erneuerbare Luftfahrt-Treibstoffe) anreizen. Die Produktion muss laut BMWK außerhalb der EU und der Efta-Staaten stattfinden.

Die Preise für die Importe würden in einem transparenten, wettbewerblichen und internationalen Bieterverfahren ermittelt. Die ersten Lieferungen dieser nachhaltigen Wasserstoff-Derivate nach Deutschland und Europa sind für Ende 2024 geplant. Der H2-Global-Vergabeprozess sei das erste globale Bieterverfahren zum Ankauf von Wasserstoff und dessen Derivaten. Damit werde erstmals weltweit ein Marktpreis für diese Produkte abgebildet.

Weitere 3,5 Milliarden Euro bis 2036 geplant

Im Rahmen des Bundeshaushalts 2023 plant die Bundesregierung, weitere 3,5 Milliarden Euro für neue Bieterrunden mit Laufzeiten bis 2036 zur Verfügung zu stellen. Im Koalitionsvertrag und Klimaschutzsofortprogramm ist zudem das Ziel vereinbart worden, H2 Global als europäisches Instrument zu etablieren. Gleichzeitig sei das Instrument schon jetzt für andere europäische Staaten geöffnet.

Die gemeinnützige H2-Global-Stiftung soll den Umwelt- und Klimaschutz fördern. Stifter sind namhafte deutsche, europäische und internationale Wirtschaftsunternehmen. Die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff und anderen klimaneutralen Energieträgern soll national und international gefördert werden. Abgewickelt werden die An- und Verkaufsverträge über den Intermediär "Hint.co GmbH", eine Tochter der H2-Global-Stiftung.

Unternehmen und Konsortien können die Vergabedokumente im Internet abrufen.

Donnerstag, 8.12.2022, 15:15 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - Erste Vergabe für Import von grünem Wasserstoff startet
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff
Erste Vergabe für Import von grünem Wasserstoff startet
Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Vergabeprozess für den Import von grünem Wasserstoff im Programm „H2Global“ gestartet. Ein Volumen von 900 Millionen Euro steht dafür bereit.
Das Wirtschaftsministerium (BMWK) hatte im Dezember 2021 ein 900-Millionen-Euro-Förderinstrument H2 Global bewilligt. Die Idee hinter dem Projekt ist es, grüne Wasserstoff-Produkte günstig auf dem Weltmarkt einzukaufen und in der EU meistbietend zu verkaufen. Das soll der globale Markthochlauf grünen Wasserstoffs unterstützen. Der Startschuss für die erste Ausschreibung zum Import von grünem Wasserstoff fiel am 8. Dezember 2022.

Den Wasserstoff-Exporteuren werde durch langfristige Abnahmeverträge Sicherheit für ihre Investitionsentscheidungen gegeben, den Abnehmern der Zugang zu grünen Derivaten, hieß es. Minister Robert Habeck (Grüne) sagte in Johannesburg (Südafrika), dass H2 Global auch für die Marktentwicklung in Südafrika und Namibia eine wichtige Rolle spielen kann. „Wir wollen Deutschland und Europa zum Leitmarkt für grünen Wasserstoff machen“, sagte Habeck.

Millionenförderung für Linde in Südafrika

Zugleich übergab der Bundesminister der Linde GmbH einen Förderbescheid über 15 Millionen Euro für das Projekt „HyShiFT“. Das Unternehmen will im südafrikanischen Mpumalanga einen 200-MW-Elektrolyseur für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff errichten. Mit dem klimafreundlichen Gas soll anschließend eine bereits bestehende Anlage zur Herstellung von Flugkerosin beziehungsweise Power-to-liquid(PtL)-Brennstoffen so umgerüstet werden, dass sie künftig umweltfreundlicher arbeitet.

Ein Teil des innerhalb des Projekts produzierten Wasserstoffs soll anschließend nach Deutschland importiert werden. Zusätzlich will das Team den Kapazitätsaufbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Herstellung von grünem Wasserstoff vorantreiben und damit auch den Wissensaufbau in Südafrika rund um das Gas stärken. Das BMWK fördert die erste Phase des Vorhabens, in dem ein 40-MW-Elektrolyseur errichtet wird.
 
 
Ausschreibungsverfahren von H2 Global über Hintco

Dazu werden über ein wettbewerbliches Verfahren von einem Intermediär, der Hintco, Wasserstoff-Derivate zum geringstmöglichen Preis mit Zehn-Jahres-Verträgen eingekauft. Die großvolumigen Kaufverträge sollen die Investition in Erneuerbare und die Produktion von wasserstoffbasiertem Ammoniak, Methanol und Sustainable Aviation Fuels (e-SAF – erneuerbare Luftfahrt-Treibstoffe) anreizen. Die Produktion muss laut BMWK außerhalb der EU und der Efta-Staaten stattfinden.

Die Preise für die Importe würden in einem transparenten, wettbewerblichen und internationalen Bieterverfahren ermittelt. Die ersten Lieferungen dieser nachhaltigen Wasserstoff-Derivate nach Deutschland und Europa sind für Ende 2024 geplant. Der H2-Global-Vergabeprozess sei das erste globale Bieterverfahren zum Ankauf von Wasserstoff und dessen Derivaten. Damit werde erstmals weltweit ein Marktpreis für diese Produkte abgebildet.

Weitere 3,5 Milliarden Euro bis 2036 geplant

Im Rahmen des Bundeshaushalts 2023 plant die Bundesregierung, weitere 3,5 Milliarden Euro für neue Bieterrunden mit Laufzeiten bis 2036 zur Verfügung zu stellen. Im Koalitionsvertrag und Klimaschutzsofortprogramm ist zudem das Ziel vereinbart worden, H2 Global als europäisches Instrument zu etablieren. Gleichzeitig sei das Instrument schon jetzt für andere europäische Staaten geöffnet.

Die gemeinnützige H2-Global-Stiftung soll den Umwelt- und Klimaschutz fördern. Stifter sind namhafte deutsche, europäische und internationale Wirtschaftsunternehmen. Die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff und anderen klimaneutralen Energieträgern soll national und international gefördert werden. Abgewickelt werden die An- und Verkaufsverträge über den Intermediär "Hint.co GmbH", eine Tochter der H2-Global-Stiftung.

Unternehmen und Konsortien können die Vergabedokumente im Internet abrufen.

Donnerstag, 8.12.2022, 15:15 Uhr
Susanne Harmsen

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