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Energie & Management > Stromnetz - 50 Hertz und Energinet kooperieren für Offshore-Hub in der Ostsee
Quelle:
Stromnetz

50 Hertz und Energinet kooperieren für Offshore-Hub in der Ostsee

Mit zwei Gleichstromverbindungen nach Seeland in Dänemark und Mecklenburg-
Vorpommern in Deutschland soll das „Bornholm Energy Island“ als Interkonnektor beider Länder dienen.
Die beiden benachbarten Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz (Deutschland) und Energinet (Dänemark) wollen bis 2030 gemeinsam den Offshore-Hub „Bornholm Energy Island“ realisieren. In Anwesenheit des dänischen Energieministers Dan Jörgensen und des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Andreas Feicht, wurde ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die beiden CEO Thomas Egebo (Energinet) und Stefan Kapferer (50 Hertz) trafen sich im Rahmen der Konferenz Wind Europe Electric City 2021 in Kopenhagen.

Laut dem Kooperationsvertrag bauen die Unternehmen einen hybriden Interkonnektor zwischen beiden Ländern. Kernstück in der ersten Phase ist eine insgesamt mehr als 400 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen beiden Ländern. Das „Energy Hub“ auf Bornholm sieht die Möglichkeit weiterer Ausbaustufen vor und könnte die Basis für ein Offshore-Stromnetz in der Ostsee bilden. Gleichzeitig unterzeichnete Energinet ein weiteres Abkommen mit dem belgischen ÜNB Elia über eine Seekabelverbindung nach Belgien.

Für Windstrom und Energiehandel

Über den Interkonnektor soll Strom transportiert werden, der in Windparks mit einer Kapazität von 2.000 Megawatt vor der Küste von Bornholm in dänischen Gewässern erzeugt wird. Daneben stehe die Übertragungskapazität für den grenzüberschreitenden Stromhandel zur Verfügung. Konverter, Umspannwerke und ein Terminal zur Verteilung des Stroms werden nicht auf einer künstlichen Insel, sondern auf Bornholm selbst errichtet. Daran können sich perspektivisch weitere Netzbetreiber aus dem Ostseeraum anschließen.

Möglich wäre auch der Anschluss weiterer Anlagen zur Stromerzeugung und zur Stromumwandlung, zum Beispiel in grünen Wasserstoff. Ersten Schätzungen zufolge liegen die Investitionskosten bei 2 Mrd. Euro. Stefan Kapferer sagte: „Der im letzten Jahr eingeweihte, weltweit erste hybride Interkonnektor Kriegers Flak - Combined Grid Solution - bindet dänische und deutsche Windparks ein.“ Mit Bornholm Energy Island solle nun der erste echte Stromnetzknoten für die Ostsee realisiert werden.

"Energiewende nur im europäischen Verbund"
 
Stefan Egebo ergänzte: „Die Abkommen zeigen nicht nur, dass die Idee der Energieinseln und Stromverbindungen in mehrere Länder eine gute Idee ist, sondern sie unterstreichen auch die Leidenschaft der beteiligten Länder, große Offshore-Windprojekte zu realisieren.“ Die Verwirklichung der Energieinseln zusammen mit den Nachbarländern bringe die Energiewende einen wichtigen Schritt näher, schloss er.
 
Energiestaatssekretär Feicht sagte: „Vor dem Hintergrund des Europäischen Green Deals wird es zukünftig gerade auch auf grenzüberschreitende Projekte wie dieses ankommen, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.“

Das Projekt Bornholm Energy Island war im Sommer 2020 durch eine Entscheidung des dänischen Parlaments auf den Weg gebracht worden. Es folgte ein deutsch-dänisches Abkommen zur multilateralen Zusammenarbeit bei Offshore-Projekten in Nord- und Ostsee.

Dienstag, 23.11.2021, 16:10 Uhr
Susanne Harmsen
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Mit zwei Gleichstromverbindungen nach Seeland in Dänemark und Mecklenburg-
Vorpommern in Deutschland soll das „Bornholm Energy Island“ als Interkonnektor beider Länder dienen.
Die beiden benachbarten Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz (Deutschland) und Energinet (Dänemark) wollen bis 2030 gemeinsam den Offshore-Hub „Bornholm Energy Island“ realisieren. In Anwesenheit des dänischen Energieministers Dan Jörgensen und des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Andreas Feicht, wurde ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die beiden CEO Thomas Egebo (Energinet) und Stefan Kapferer (50 Hertz) trafen sich im Rahmen der Konferenz Wind Europe Electric City 2021 in Kopenhagen.

Laut dem Kooperationsvertrag bauen die Unternehmen einen hybriden Interkonnektor zwischen beiden Ländern. Kernstück in der ersten Phase ist eine insgesamt mehr als 400 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen beiden Ländern. Das „Energy Hub“ auf Bornholm sieht die Möglichkeit weiterer Ausbaustufen vor und könnte die Basis für ein Offshore-Stromnetz in der Ostsee bilden. Gleichzeitig unterzeichnete Energinet ein weiteres Abkommen mit dem belgischen ÜNB Elia über eine Seekabelverbindung nach Belgien.

Für Windstrom und Energiehandel

Über den Interkonnektor soll Strom transportiert werden, der in Windparks mit einer Kapazität von 2.000 Megawatt vor der Küste von Bornholm in dänischen Gewässern erzeugt wird. Daneben stehe die Übertragungskapazität für den grenzüberschreitenden Stromhandel zur Verfügung. Konverter, Umspannwerke und ein Terminal zur Verteilung des Stroms werden nicht auf einer künstlichen Insel, sondern auf Bornholm selbst errichtet. Daran können sich perspektivisch weitere Netzbetreiber aus dem Ostseeraum anschließen.

Möglich wäre auch der Anschluss weiterer Anlagen zur Stromerzeugung und zur Stromumwandlung, zum Beispiel in grünen Wasserstoff. Ersten Schätzungen zufolge liegen die Investitionskosten bei 2 Mrd. Euro. Stefan Kapferer sagte: „Der im letzten Jahr eingeweihte, weltweit erste hybride Interkonnektor Kriegers Flak - Combined Grid Solution - bindet dänische und deutsche Windparks ein.“ Mit Bornholm Energy Island solle nun der erste echte Stromnetzknoten für die Ostsee realisiert werden.

"Energiewende nur im europäischen Verbund"
 
Stefan Egebo ergänzte: „Die Abkommen zeigen nicht nur, dass die Idee der Energieinseln und Stromverbindungen in mehrere Länder eine gute Idee ist, sondern sie unterstreichen auch die Leidenschaft der beteiligten Länder, große Offshore-Windprojekte zu realisieren.“ Die Verwirklichung der Energieinseln zusammen mit den Nachbarländern bringe die Energiewende einen wichtigen Schritt näher, schloss er.
 
Energiestaatssekretär Feicht sagte: „Vor dem Hintergrund des Europäischen Green Deals wird es zukünftig gerade auch auf grenzüberschreitende Projekte wie dieses ankommen, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.“

Das Projekt Bornholm Energy Island war im Sommer 2020 durch eine Entscheidung des dänischen Parlaments auf den Weg gebracht worden. Es folgte ein deutsch-dänisches Abkommen zur multilateralen Zusammenarbeit bei Offshore-Projekten in Nord- und Ostsee.

Dienstag, 23.11.2021, 16:10 Uhr
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