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Energie & Management > Baden-Württemberg - Täglich 150 Hausdachanlagen im Südwesten erforderlich
Quelle: Fotolia / aldorado
Baden-Württemberg

Täglich 150 Hausdachanlagen im Südwesten erforderlich

Der Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg hat den Erneuerbaren-Zubau bis Ende des Jahrzehnts berechnet. Er reagiert damit auf die Klimaziele der künftigen Ampelkoalition. 
Erneut bekräftigt der Verband Solar Cluster Baden-Württemberg den Ausbau der Solarenergie als wesentlichen Bestandteil des Klimaschutzes. Um die Klimaschutzziele der künftigen Ampelkoalition − Photovoltaik(PV)-Ausbau auf mindestens 200.000 MW installierter Leistung bis 2030 − zu erreichen, müssen aus Sicht des Branchenverbandes im selben Zeitraum allein auf Hausdächern im Südwesten täglich rund 150 neue kleine PV-Anlagen installiert werden. Pro Jahr wären das 54.000. 

Bei Gewerbegebäuden wären pro Jahr 2.700 neue Anlagen erforderlich − 2.350 mit jeweils 0,2 MW und 330 mit 1 MW. Zudem wären jährlich 60 Freiflächenanlagen in einer Größenordnung von 10 MW nötig plus 15 Anlagen mit insgesamt 4 MW, die über landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden (Agri-PV).

Zum Vergleich: 2020 wurden im Südwesten Deutschlands in Summe 614 MW erreicht. "Nun müssen es jährlich insgesamt 2.000 MW werden", schreibt der Verband in einer Mitteilung vom 2. Dezember.

"Ohne den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, werden wir bei der Treibhausgasreduktion nicht vorankommen", ist sich Franz Pöter sicher. Laut dem Geschäftsführer des Solar Clusters gelte es nun auf Landes- und Bundesebene, folgende Hemmnisse zu beseitigen:
  • Der Ausbau in Baden-Württemberg erfolgt zu einem Drittel auf Freiflächen mit Biodiversität fördernden Solarparks und Agri-PV-Anlagen, insgesamt 660 MW pro Jahr. Die Landesregierung muss hier laut dem Verband dringend die bestehende Begrenzung nach der Freiflächenverordnung von 100 MW in benachteiligten Gebieten auf 500 MW erhöhen. Pöter befürchtet sonst ein Nadelöhr, das Projekte verhindere. Für Aufdachanlagen wiederum gelte es, vornehmlich Gewerbedächer zu nutzen. 
  • Zudem fordert der Verband die im Koalitionsvertrag vereinbarte Vereinfachung und Stärkung von Mieterstrom- und Quartierskonzepten sowie die Novellierung des Steuer-, Abgaben- und Umlagesystems bei der Nutzung von PV. Die Investitionsbereitschaft bei Bürgerinnen und Bürgern wie bei Unternehmen sei vorhanden, sie müsse nur freigesetzt werden, heißt es von Verbandsseite. 
  • Auf Bundesebene spricht sich der Branchenverband für eine Nachbesserung beim "atmenden Deckel“ im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus, der eine massiv sinkende Einspeisevergütung für Neuanlagen vorsieht. Derzeit reduziert sich die Einspeisevergütung jeden Monat deutlich. Im Dezember 2021 liegt sie für Anlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung nur noch bei knapp 7 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde. Da die Anlagenpreise derzeit steigen, wird die Vergütungssenkung laut dem Verband nicht aufgefangen. Solarstromanlagen sind aus diesem Grund für Hauseigentümer nicht immer profitabel. "Das sollte schleunigst geändert werden, da die Regelung die Energiewende auf dem Dach gefährdet", verlangt Pöter.

Donnerstag, 2.12.2021, 15:48 Uhr
Davina Spohn
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Baden-Württemberg
Täglich 150 Hausdachanlagen im Südwesten erforderlich
Der Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg hat den Erneuerbaren-Zubau bis Ende des Jahrzehnts berechnet. Er reagiert damit auf die Klimaziele der künftigen Ampelkoalition. 
Erneut bekräftigt der Verband Solar Cluster Baden-Württemberg den Ausbau der Solarenergie als wesentlichen Bestandteil des Klimaschutzes. Um die Klimaschutzziele der künftigen Ampelkoalition − Photovoltaik(PV)-Ausbau auf mindestens 200.000 MW installierter Leistung bis 2030 − zu erreichen, müssen aus Sicht des Branchenverbandes im selben Zeitraum allein auf Hausdächern im Südwesten täglich rund 150 neue kleine PV-Anlagen installiert werden. Pro Jahr wären das 54.000. 

Bei Gewerbegebäuden wären pro Jahr 2.700 neue Anlagen erforderlich − 2.350 mit jeweils 0,2 MW und 330 mit 1 MW. Zudem wären jährlich 60 Freiflächenanlagen in einer Größenordnung von 10 MW nötig plus 15 Anlagen mit insgesamt 4 MW, die über landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden (Agri-PV).

Zum Vergleich: 2020 wurden im Südwesten Deutschlands in Summe 614 MW erreicht. "Nun müssen es jährlich insgesamt 2.000 MW werden", schreibt der Verband in einer Mitteilung vom 2. Dezember.

"Ohne den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, werden wir bei der Treibhausgasreduktion nicht vorankommen", ist sich Franz Pöter sicher. Laut dem Geschäftsführer des Solar Clusters gelte es nun auf Landes- und Bundesebene, folgende Hemmnisse zu beseitigen:
  • Der Ausbau in Baden-Württemberg erfolgt zu einem Drittel auf Freiflächen mit Biodiversität fördernden Solarparks und Agri-PV-Anlagen, insgesamt 660 MW pro Jahr. Die Landesregierung muss hier laut dem Verband dringend die bestehende Begrenzung nach der Freiflächenverordnung von 100 MW in benachteiligten Gebieten auf 500 MW erhöhen. Pöter befürchtet sonst ein Nadelöhr, das Projekte verhindere. Für Aufdachanlagen wiederum gelte es, vornehmlich Gewerbedächer zu nutzen. 
  • Zudem fordert der Verband die im Koalitionsvertrag vereinbarte Vereinfachung und Stärkung von Mieterstrom- und Quartierskonzepten sowie die Novellierung des Steuer-, Abgaben- und Umlagesystems bei der Nutzung von PV. Die Investitionsbereitschaft bei Bürgerinnen und Bürgern wie bei Unternehmen sei vorhanden, sie müsse nur freigesetzt werden, heißt es von Verbandsseite. 
  • Auf Bundesebene spricht sich der Branchenverband für eine Nachbesserung beim "atmenden Deckel“ im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus, der eine massiv sinkende Einspeisevergütung für Neuanlagen vorsieht. Derzeit reduziert sich die Einspeisevergütung jeden Monat deutlich. Im Dezember 2021 liegt sie für Anlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung nur noch bei knapp 7 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde. Da die Anlagenpreise derzeit steigen, wird die Vergütungssenkung laut dem Verband nicht aufgefangen. Solarstromanlagen sind aus diesem Grund für Hauseigentümer nicht immer profitabel. "Das sollte schleunigst geändert werden, da die Regelung die Energiewende auf dem Dach gefährdet", verlangt Pöter.

Donnerstag, 2.12.2021, 15:48 Uhr
Davina Spohn

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