E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Biokraftstoffe - Studie sieht bei Biosprit nur Nachteile
Quelle: Fotolia / David Büttner
Biokraftstoffe

Studie sieht bei Biosprit nur Nachteile

Die Deutsche Umwelthilfe hat eine Studie zum Thema erstellen lassen. Die Biokraftstoffe schaden mehr, als sie bringen.
Eine Studie, die von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegeben wurde, zeigt negative Umweltauswirkungen des Agrospritverbrauchs in Deutschland auf. Laut der Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung könnte der jährliche Pestizideinsatz in Deutschland um fast 24 Prozent, das heißt um etwa 10.000 Tonnen, reduziert werden, wenn der Einsatz von Agrosprit eingestellt würde.

Agrokraftstoffe, die aus Pflanzen wie Raps, Mais und Palmöl gewonnen werden, verbrauchten in der Produktions- und Verwertungskette erhebliche Mengen an Düngemitteln und fossilen Energien, so die Kritik.

Die Studie zeige, dass Deutschland durch den Anbau der für die Herstellung von Agrosprit verwendeten Pflanzen 27,5 Prozent seines Stickstoff- und 24,3 Prozent seines Phosphor-Düngemittelbudgets verbrauchen würde. Der Anbau von Agrospritpflanzen nehme damit einen erheblichen Anteil dieses Budgets in Anspruch, diese Düngemittelmengen sollten „vorrangig zur Nahrungsmittelproduktion verwendet werden“, so die DUH.

Darüber hinaus zeige die Studie, dass für die Herstellung von Agrosprit mehr fossile Energie verbraucht wird, als letztlich in Form von Energie gewonnen wird. So werden für die Produktion von einem Megajoule Agrodiesel 0,6 Megajoule fossile Energie verbraucht, „für Agroethanol sind es pro Megajoule sogar 1,1 Megajoule fossile Ressourcen“. Diese negativen energetischen Bilanzen verdeutlichen die Ineffizienz von Agrosprit als nachhaltige Energiequelle.

Die Studie untersuchte Agrokraftstoffe, die aus Ackerpflanzen wie Raps, Mais und Palmöl hergestellt werden. Diese werden meist fossilen Kraftstoffen beigemischt und als E5, E10, B7 oder B10 verkauft, können aber auch Bestandteil des neuen Diesel-Kraftstoffs HVO 100 sein.

Angesichts dieser Ergebnisse fordert die DUH die deutsche Bundesregierung auf, die staatliche Förderung von Agrosprit umgehend zu beenden und einen CO2-Preis für diese Kraftstoffe einzuführen. Die Studie stellt infrage, ob die Förderung von Agrokraftstoffen unter Berücksichtigung der damit verbundenen Umweltauswirkungen weiterhin gerechtfertigt ist. Sie plädiert dafür, die Ressourcen effizienter für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen und die energetische Bilanz durch alternative Ansätze zu verbessern.

Die Studie „Ökologische Auswirkungen von Agrokraftstoffen“ des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) kann auf der DUH-Internetseite heruntergeladen werden.

Donnerstag, 22.08.2024, 17:42 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Biokraftstoffe - Studie sieht bei Biosprit nur Nachteile
Quelle: Fotolia / David Büttner
Biokraftstoffe
Studie sieht bei Biosprit nur Nachteile
Die Deutsche Umwelthilfe hat eine Studie zum Thema erstellen lassen. Die Biokraftstoffe schaden mehr, als sie bringen.
Eine Studie, die von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegeben wurde, zeigt negative Umweltauswirkungen des Agrospritverbrauchs in Deutschland auf. Laut der Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung könnte der jährliche Pestizideinsatz in Deutschland um fast 24 Prozent, das heißt um etwa 10.000 Tonnen, reduziert werden, wenn der Einsatz von Agrosprit eingestellt würde.

Agrokraftstoffe, die aus Pflanzen wie Raps, Mais und Palmöl gewonnen werden, verbrauchten in der Produktions- und Verwertungskette erhebliche Mengen an Düngemitteln und fossilen Energien, so die Kritik.

Die Studie zeige, dass Deutschland durch den Anbau der für die Herstellung von Agrosprit verwendeten Pflanzen 27,5 Prozent seines Stickstoff- und 24,3 Prozent seines Phosphor-Düngemittelbudgets verbrauchen würde. Der Anbau von Agrospritpflanzen nehme damit einen erheblichen Anteil dieses Budgets in Anspruch, diese Düngemittelmengen sollten „vorrangig zur Nahrungsmittelproduktion verwendet werden“, so die DUH.

Darüber hinaus zeige die Studie, dass für die Herstellung von Agrosprit mehr fossile Energie verbraucht wird, als letztlich in Form von Energie gewonnen wird. So werden für die Produktion von einem Megajoule Agrodiesel 0,6 Megajoule fossile Energie verbraucht, „für Agroethanol sind es pro Megajoule sogar 1,1 Megajoule fossile Ressourcen“. Diese negativen energetischen Bilanzen verdeutlichen die Ineffizienz von Agrosprit als nachhaltige Energiequelle.

Die Studie untersuchte Agrokraftstoffe, die aus Ackerpflanzen wie Raps, Mais und Palmöl hergestellt werden. Diese werden meist fossilen Kraftstoffen beigemischt und als E5, E10, B7 oder B10 verkauft, können aber auch Bestandteil des neuen Diesel-Kraftstoffs HVO 100 sein.

Angesichts dieser Ergebnisse fordert die DUH die deutsche Bundesregierung auf, die staatliche Förderung von Agrosprit umgehend zu beenden und einen CO2-Preis für diese Kraftstoffe einzuführen. Die Studie stellt infrage, ob die Förderung von Agrokraftstoffen unter Berücksichtigung der damit verbundenen Umweltauswirkungen weiterhin gerechtfertigt ist. Sie plädiert dafür, die Ressourcen effizienter für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen und die energetische Bilanz durch alternative Ansätze zu verbessern.

Die Studie „Ökologische Auswirkungen von Agrokraftstoffen“ des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) kann auf der DUH-Internetseite heruntergeladen werden.

Donnerstag, 22.08.2024, 17:42 Uhr
Stefan Sagmeister

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.