Quelle: Shutterstock
Die Bundesnetzagentur hat am 7. Januar die Strommarktdaten für das Jahr 2021 veröffentlicht. Datengrundlage für die Zahlen ist eine öffentlich zugängliche Strommarktdatenplattform.
Auf der Plattform "SMARD.de" werde der Stand der Energiewende sichtbar, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. "Wichtige Kennzahlen des Strommarkts 2021wie der Anteil erneuerbarer Energien werden im aktuellen Jahresrückblick dargestellt", sagte er. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms an der Netzlast lag demnach im Jahr 2021 bei 42,8
%. Im Vorjahr mit mehr Wind und geringerem Energieverbrauch wegen des Corona-Lockdowns lag der Anteil bei 48
%. Die Netzlast bemisst den Stromverbrauch ohne Kraftwerkseigenverbräuche und Industrienetze.
Deutlich weniger Windstrom wegen Flaute 2021Die Daten auf der Plattform werden von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern bereitgestellt und können aufgrund neuer Erkenntnisse aktualisiert werden. Den größten Beitrag zur erneuerbaren Stromerzeugung leisteten laut Bundesnetzagentur Windkraftanlagen, vor allem an Land. On- und Offshore-Anlagen kamen gemeinsam auf einen Anteil von 22,6
%. Photovoltaik deckte 9,3
%. Die übrigen 10,9
% entfielen auf Biomasse, Wasserkraft und sonstige erneuerbare Quellen.
Insgesamt lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr 7,7
% unter dem Vorjahreswert von 233,3
Mrd. kWh. Vor allem die Erzeugung aus Wind an Land fiel etwa 13,1
% geringer als im Vorjahr aus. Auch die Erzeugung aus Wind-auf See-Anlagen lag mit 24
Mrd. kWh um 10,8
% unter dem Vorjahreswert von 26,9
Mrd. kWh. Einzig die Photovoltaikeinspeisung lag um 1,8
% höher.
Die Netzlast stieg 2021 insgesamt um 3,7
% auf 503,8
Mrd. kWh (2020: 485,8
Mrd. kWh) und die Nettostromerzeugung um 2,2
% auf 505,3
Mrd. kWh (2020: 494,4
Mrd. kWh).
Der durchschnittliche Day-Ahead-Großhandelsstrompreis belief sich 2021 auf 96,85
Euro/MWh und war damit dreimal so hoch wie 2020 mit 30,47
Euro/MWh. Nur in 139 der 8.760 gehandelten Stunden war der deutsche Day-Ahead-Großhandelsstrompreis negativ. 2020 war er es in 298
Stunden. Im Jahresverlauf zeigte sich insgesamt eine Entwicklung zu höheren Großhandelsstrompreisen.
Grenzüberschreitender Stromhandel im PlusDeutschland war im Jahr 2021 erneut Netto-Stromexporteur mit insgesamt 17,4
Mrd. kWh. Dabei betrug der Export 57
Mrd. kWh (2020: 52,4
Mrd. kWh) und der Import 39,6
Mrd. kWh (2020: 33,9
Mrd. kWh). Der Nettoexport ist damit im Vergleich zu 2020 um 5,9
% gesunken. In diesem Jahr fand auch ein Stromhandel mit Belgien und Norwegen statt. Diese Möglichkeit wurde durch die Interkonnektoren Alegro beziehungsweise Nordlink geschaffen. Der Exportüberschuss fiel mit 1.142
Mio. Euro in 2021 fast dreimal höher aus als im Jahr 2020 mit 330
Mio. Euro.
Die
Daten der Strommarktdatenplattform der Bundesnetzagentur stehen im Internet bereit.
Freitag, 7.01.2022, 16:31 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH