Wärmezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße in Bayreuth. Quelle: Stadtwerke Bayreuth
Die Stadtwerke Bayreuth errichten im Süden der Stadt eine Wärmezentrale, die künftig regenerative Fernwärme für die 75.000-Einwohner-Stadt liefern soll.
In der neuen Wärmezentrale soll künftig regenerative Wärme durch eine Kombination aus Wärmepumpe und industrieller Abwärme entstehen. Letztere stammt von dem lokalen Textilunternehmen Blaha GmbH.
Bei der Textilveredelung in dessen Betrieb entsteht Abwärme, die in die neue Heizzentrale der Stadtwerke Bayreuth eingespeist wird. Die Abwärme wird durch einen Wärmetauscher aufgenommen und mithilfe einer Wärmepumpe auf 70
Grad Celcius erhöht, bevor sie in das Fernwärmenetz gelangt. Blaha trägt damit aktiv zur Nutzung regenerativer Energie in Bayreuth bei.
Die neue Wärmezentrale ist untergebracht in einem Gebäude aus der markgräflichen Zeit, das nun für die städtische Wärmeversorgung modernisiert wird. Die Anlage soll die derzeitige Wärmeproduktion ergänzen und langfristig Gas durch klimafreundliche Wärme ersetzen, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Rützel erläutert. Die Nachbarschaft zur Firma Blaha ermögliche es den Stadtwerken, industrielle Abwärme durch Wärmepumpen zu nutzen und so Wärme für das Fernwärmenetz effizient bereitzustellen. „Unsere neue Anlage entspricht der Leistung von rund 400 Wärmepumpen in Einfamilienhäusern“, erklärt Rützel. Bereits im kommenden Jahr soll die Zentral in Betrieb gehen.
Blaha-Geschäftsführer Carsten Lages hebt die partnerschaftlichen Vorteile hervor: „Unser Ziel ist es, die Abwärme, die in unseren Prozessen entsteht, nachhaltig zu nutzen und so zur Wärmewende beizutragen.“ Der Tierschutzverein Bayreuth, der das Gebäude an die Stadtwerke verkauft hat, kann mit dem Erlös die Sanierung des Tierheims finanzieren. Der Vorstand des Vereins, Mirko Matros, sieht darin eine Win-win-Situation für die Stadt und die Zukunft der Energieversorgung.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) betont die Bedeutung der Wärmewende für Bayreuths Klimaziele: „Bis 2040 wollen wir klimaneutral sein, und der Ausbau der Fernwärme ist hierfür ein wichtiger Schritt. Die neue Wärmezentrale setzt ein klares Zeichen in Richtung klimafreundlicher Energie für unsere Stadt.“
Zusätzlich zur Wärmezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße im Süden von Bayreuth planen die Stadtwerke weitere Projekte, um die Wärmewende voranzutreiben und das Fernwärmenetz auszubauen. Dies ist auch eine finanzielle Herausforderung, da die Stadtwerke hierfür Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro benötigen. Der Ausbau der Fernwärme soll langfristig dazu beitragen, die Innenstadt mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen, insbesondere in Gebäuden, für die Alternativen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen oft nicht geeignet sind.
Mittwoch, 6.11.2024, 09:12 Uhr
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