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Der britisch-niederländische Energiekonzern Shell hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Von Krise keine Spur. Auch andere Energiekonzerne schreiben sehr gute Zahlen.
Der Energiekonzern Shell hat im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz von 186 Mrd. US-Dollar erzielt. Das teilte das britisch-niederländische Unternehmen mit Vorlage der vorläufigen Finanzzahlen mit. Im Vergleichszeitraum 2021 lag der Wert bei 121 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (Ebitda) lag bei 42 Mrd. Dollar, das ist eine Steigerung zum Vorjahreszeitraum um 67 %. In den ersten sechs Monaten 2021 lag der Betrag beim Ebitda bei gut 25 Mrd. Dollar.
Als Grund für das Ergebnis nennt das Unternehmen mit Sitz in London die generell höheren Preise an den Energiemärkten, höhere Raffineriemargen sowie höhere Handels- und Optimierungsergebnisse. Dabei glich der Konzern vor allem im zweiten Quartal die geringeren Ergebnisse im Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) durch höhere Preise und Raffineriemargen sowie bessere Ergebnisse im Gas- und Stromhandel aus.
„Die volatilen Energiemärkte und der anhaltende Handlungsbedarf zur Bekämpfung des Klimawandels stellt uns im Jahr 2022 weiterhin vor große Herausforderungen“, heißt es im Pressestatement von Shell. Das Unternehmen nutze seine Finanzkraft, um in diesen schwierigen Zeiten in eine sichere Energieversorgung zu investieren und „echte, mutige Schritte zur Senkung der CO2-Emissionen zu unternehmen“.
Gleichwohl vergisst das Unternehmen seine Aktionäre nicht. Shell lässt seine Anteilseigner an dem aktuellen Gewinn teilhaben. Zusätzlich zur Dividende will Shell 6 Mrd. Dollar für ein weiteres Aktienrückkaufprogramm ausgeben, gab das Management bekannt. Diese Art von Programm bewirkt in der Regel steigende Aktienkurse an den Börsen. Durch einen Aktienrückkauf steigt zudem der Gewinn pro Aktie und unter Umständen auch die Dividende pro Aktie.
Auch andere Energiekonzerne glänzen nach DPA-Meldungen mit guten Gewinnen: Der spanische Konzern Repsol erzielte im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von mehr als 2,5 Mrd. Euro. Das war gut doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte sei durch den Buchwert der Vorräte erzielt worden, die Repsol als strategische Reserve für Spanien lagert.
Der französische Konzern Total verdiente im zweiten Quartal 2022 dank gestiegener Preise und seines Raffineriegeschäftes mehr. Der Gewinn stieg trotz einer Abschreibung auf einen Anteil an einem russischen Gasproduzenten um 158 % auf 5,7 Mrd. US-Dollar. Vor einem Jahr waren es im zweiten Quartal 2,2 Mrd. US-Dollar gewesen.
Donnerstag, 28.07.2022, 13:32 Uhr
Stefan Sagmeister
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