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Saubere Energie für sauberes Wasser: Mit einer Solaranlage auf dem Dach eines Trinkwasserspeichers setzen die Stadtwerke Schaumburg-Lippe auf mehr Nachhaltigkeit.
Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe haben ihre Wasserinfrastruktur als geeignetes Feld für den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung entdeckt. In einem Pilotprojekt hat der regionale Versorger in dem niedersächsischen Landkreis nun das erste Wasserwerk mit einer Solaranlage ausgestattet. Solarmodule auf dem Dach des Trinkwasserspeichers in Stadthagen-Wendthagen decken künftig etwa ein Fünftel des Strombedarfs im Wasserwerk. Die Anlage soll planmäßig Mitte September in Betrieb gehen.
Auf die Idee, saubere Energie für sauberes Wasser einzusetzen, kamen die Stadtwerke im Zusammenhang mit einer geplanten Sanierung von Fassade und Dach des Wasserbehälters. Das bislang ungenutzte Dach beherbergt nun 264
Solarmodule mit einer Generatorfläche von 488
Quadratmetern. Die Leistung von annähernd 98
kWp treibt künftig Pumpen an und versorgt die Aufbereitungsanlagen mit Strom.
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Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe haben eine Solaranlage auf dem Trinkwasserspeicher in Stadthagen-Wendthagen errichtet Quelle: Stadtwerke Schaumburg-Lippe |
Die produzierte Energie ist mit insgesamt etwa 84.000 kWh pro Jahr vollständig für den Eigenverbrauch vorgesehen. Neben der Wirtschaftlichkeit sieht Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck weitere Vorteile: „Wir vermeiden damit pro Jahr fast 40.000 Kilogramm CO2-Emissionen. Unser Ziel für die Zukunft ist, Trinkwasser höchster Qualität möglichst auch CO2-frei zu erzeugen.“
Das Projekt in Wendthagen soll kein Einzelfall bleiben. Flächen an den weiteren Brunnenanlagen und Wasserwerken der Stadtwerke „prüfen wir gerade für die Nutzung mit weiteren Photovoltaikanlagen“, so Dirk Rabeneck. Eigene Kraftwerke auf Basis erneuerbarer Energien betreiben die Stadtwerke aktuell mit zwei Solaranlagen am Hauptgeschäftssitz in Bückeburg. Sie verfügen über eine Gesamtleistung von 121 kWp, speisen ins Netz ein und dienen der Eigenversorgung, wie eine Sprecherin des Versorgers auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Zudem befindet sich dort ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 15 kW und einer thermischen Leistung von 31 kW.
Seit vier Jahren sind die Südniedersachsen mit Solarstromprodukten im Versorgungsgebiet vertreten. Von einem Erfolgsmodell spricht das Stadtwerk bei der „Solarpacht“. Das sind an Unternehmen wie Privatleute vermietete Solaranlagen. Der Versorger übernimmt bei diesem Contracting das finanzielle Risiko und kümmert sich um Aufbau und Wartung der Anlagen auf den privaten Dächern.
Donnerstag, 9.09.2021, 15:31 Uhr
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