Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Mit einem Portfolio von 10.000
MW bleibt die Quadra Energy, die seit kurzem zum Total-Energies-Konzern gehört, zum Halbjahreswechsel der größte deutsche Direktvermarkter von Ökostrom. Das ergibt die 20.
E&M-Direktvermarktungsumfrage, die zum 30.
August
in der Ausgabe 10 der
gedruckten
Energie & Management und deren E-Paper erscheint.
Damit hat Quadra Energy zum 1.
Juli erstmals fünfstellige
MW gemeldet. Auf dem Podium der
E&M-Branchenerhebung folgen die EnBW mit 9.645
MW und die Next Kraftwerke aus Köln mit 8.505
MW.
Die Kölner verzeichneten dabei mit 650
MW Leistung das größte Plus im ersten Halbjahr. An der jetzigen Direktvermarktungsumfrage von
E&M, die es damit zum 20.
Mal gegeben hat, haben sich insgesamt 43 Unternehmen beteiligt.
Schon bei der Umfrage für das Gesamtjahr 2023, die
E&M im Februar 2024 veröffentlicht hatte, hatten ebenfalls Quadra, EnBW und Next die Nase vorne gehabt, was auf eine gewisse Marktetablierung schließen lässt.
Quadra auch bei Wind vorneDas zeigt sich auch bei der Analyse, welcher Direktvermarkter welche Portfoliengrößen der einzelnen Energieträger unter Vertrag hat. Quadra Energy ist auch mit einer anteiligen Leistung von 8.500
MW der größte Windstrom-Vermarkter. In diesem Segment folgen Statkraft (6.520 MW) und MVV Trading (4.800 MW) auf den Plätzen.
Auch bei der Solarenergie gibt es seit geraumen Umfrage das gleiche Bild: Next Kraftwerke (6.687
MW) ist der Primus, EnBW (5.422
MW) und Sunnic Lighthouse (2.802
MW) sind auf den Plätzen zwei und drei zu finden.
Da die langjährige Nummer eins bei der Biomasse-Direktvermarktung, die Leipziger Energy2Market (E2M), angekündigt hat, vorerst nur an den
E&M-Jahreserhebungen teilnehmen zu wollen, gibt es bei dieser Energiequelle zur Jahresmitte eine andere Reihenfolge: Next Kraftwerke hat beim jüngsten Ranking die Pole Position, gefolgt von EWE Trading (1.030 MW) und Eon (260
MW).
Trailstone: bekannt als Dienstleister, neu als DirektvermarkterDennoch gibt es auf dem deutschen Markt für Direktvermarktung weiterhin einiges an Bewegung. Das zeigt sich auch an der Tatsache, dass sich mit „InCommodities A/S“ aus Dänemark (gemeldete Leistung: 1.230 MW) und Trailstone Renewables GmbH (gemeldete Leistung: 3.500 MW) zwei weitere Unternehmen erstmals an der
E&M-Umfrage beteiligt haben.
Dabei ist Trailstone in Fachkreisen bekannt: Der internationale Energiehändler, dessen Dependancen auf fünf Länder in Europa, Nordamerika und Asien verteilt sind, ist hierzulande seit gut einem Jahrzehnt für eine Reihe von Direktvermarktern als Dienstleister tätig. Außerdem war Trailstone 2015 bei E2M eingestiegen, dem größten Biomasse-Direktvermarkter hierzulande. Diese Beteiligung bauten sie in den Folgejahren aus, bevor 2019 der französische Staatskonzern EDF E2M komplett übernahm.
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„Wir bieten in Deutschland unseren Direktvermarktungs-Kunden zusätzlich Regelenergie an“, sagt Lena Lehmeier von Trailstone Renewables, die erst seit 2024 selbst Direktvermarkter ist Quelle: Trailstone |
Trailstone selbst war in diesem Sommer vom weltweit tätigen Rohstoffhändler Engelhart Commodities Trading Partners übernommen worden. Das Unternehmen tritt erst seit Beginn dieses Jahres als eigenständiger Direktvermarkter auf. Das ist das Ergebnis einer seit der Gründung in 2013 „andauernden Produktweiterentwicklung“, sagt Lena Lehmeier, die das deutsche Origination-Geschäft am Standort Berlin verantwortet.
Um die Zahl der Verträge zu erhöhen, hat Trailstone mittlerweile ein weiteres Angebot gelauncht: „Wir bieten in Deutschland unseren Direktvermarktungs-Kunden zusätzlich Regelenergie an“, so Lehmeier. Mit welchem Erfolg, das wird die
E&M-Direktvermarktungsumfrage für das Gesamtjahr 2024 zeigen, die vor der nächsten Fachmesse E-World 2025 in Essen veröffentlicht wird.
Abfuhr für Umgang mit Redispatch 2.0Vielleicht gibt es bis dahin auch eine Lösung für das Problem, das Direktvermarkter seit drei Jahren quält: die unzureichende Redispatch 2.0-Regelung, für die die Bundesnetzagentur und die Verteilnetzbetreiber verantwortlich sind. Bei der Frage von
E&M nach Umsetzung des Redispatch
2.0 votierten fast alle Unternehmen für die Antwortoptionen „verbesserungswürdig“ und „grauenhaft“ – eine solche Abfuhr hatte es bislang bei keiner der
E&M-Umfragen gegeben.
Alle wichtigen Ergebnisse, Interviews und Einschätzungen zur 20. Direktvermarktungsumfrage von
E&M finden Sie in der
E&M-Printausgabe 9/2024 auf den Seiten 5 bis
10, die am 30. August
erscheint, und
in deren E-Paper.
Freitag, 23.08.2024, 15:50 Uhr
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