Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat für vier Milliarden Euro zwei Konverterstationen für die Anbindung von Offshore-Windparks in der Nordsee bestellt.
Siemens Energy und Dragados Offshore bauen im Auftrag der Amprion Offshore GmbH die beiden Konverterstationen „LanWin1“ und „LanWin3“. In Konverterstationen wird der Strom aus den verschiedenen Windparks in einem Offshore-Gebiet eingesammelt und über eine Leitung an Land transportiert. Lanwin
1 soll 2029 und Lanwin
3 im Jahr 2030 in Betrieb gehen. „Das Vertragsvolumen liegt bei über vier Milliarden Euro inklusive der Instandhaltung für zehn Jahre“, teilte Amprion mit.
Jede der beiden Konverterstationen kann eine Leistung von bis zu 2.000
MW verarbeiten. Mit den 2-Gigawatt-Konvertern steigen die beteiligten Unternehmen nach eigenen Angaben in die neue Leistungsklasse der Offshore-Netzanbindungssysteme ein. Die zuletzt umgesetzten Projekte von Siemens Energy hatten eine Übertragungsleistung von 900
MW.
Dabei stehen die Unternehmen unter Zeitdruck, denn die Bundesregierung hat ein neues Ziel ausgegeben, dass bis 2030 rund 30.000
MW Leistung an Windenergie in deutschen Meeren installiert sein soll. Siemens Energy (Deutschland) und Dragados Offshore (Spanien) haben daher auch zugesagt, die Konverter zwei beziehungsweise drei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen fertig zu stellen.
Auch das in drei Monaten über die Bühne gebrachte Ausschreibungs- und Vergabeverfahren ist laut Amprion ein Rekord. „Der Markt ist aktuell extrem angespannt. Besonders die Werftstandorte für Konverterplattformen sind in Deutschland und Europa Mangelware.“
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Der Verlauf von Lanwin 1 und Lanwin 2 Quelle: Amprion |
Der Lieferumfang besteht insgesamt aus zwei Konverter-Plattformen auf dem Meer und zwei dazugehörigen Stationen an Land. Lanwin
1 und Lanwin
3 verbinden mehrere Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land.
Von Lanwin
1 wird eine rund 390
Kilometer lange Stromverbindung gebaut. Etwa 170
Kilometer davon verlaufen auf See. Lanwin
3 kommt ebenfalls auf eine Trassenlänge von rund 390
Kilometern, wobei etwa 160
Kilometer davon auf dem Meeresboden verlaufen. Endpunkt der beiden parallel verlaufenden Leitungen sind die Verteilpunkte in Wehrendorf und Westerkappeln in Niedersachen in der Nähe von Osnabrück.
Mittwoch, 11.01.2023, 10:51 Uhr
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