Quelle: SW Kiel
Die Landeshauptstadt und die Stadtwerke Kiel begrüßen die Entscheidung der Bundesnetzagentur, dass ihr Küstenkraftwerk Teil des Wasserstoff-Kernnetzes werden sollen.
„Die Anbindung Kiels an das Wasserstoffkernnetz ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft der Energieversorgung unserer Stadt“, sagte Jörg Teupen, Technikvorstand der Stadtwerke. Die Bundesnetzagentur hatte entschieden, dass das Küstenkraftwerk Teil des Wasserstoff-Kernnetzes werden soll. „Durch diese Maßnahme lassen sich die Dekarbonisierungsziele der Stadtwerke Kiel AG planmäßig bis 2035 umsetzen“, erklärte Teupen.
Das Wasserstoffkernnetz bildet das Grundgerüst für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Zwischen 2025 und 2032 sollen schrittweise rund 9.700 Kilometer Wasserstoffleitungen deutschlandweit in Betrieb genommen werden. Ziel des Kernnetzes ist es, Erzeugungs- und Verbrauchszentren sowie Importpunkte miteinander zu verbinden.
Klimafreundlicher Strom und Wärme
„Gleichzeitig bietet diese Planung eine zuverlässige Perspektive für das Küstenkraftwerk im Rahmen der Kraftwerksstrategie des BMWK, einen CO2-freien Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in Deutschland zu leisten“, beschrieb Teupen. Bislang läuft das Kraftwerk mit fossilem Erdgas, die Turbinen sollen aber bis 2035 auf Wasserstoff umgerüstet werden, der CO2-frei erzeugt werden kann. Die Landeshauptstadt Kiel als 49-prozentige Anteilseignerin der Stadtwerke begrüßte daher die Leitungsanbindung nach Kiel.
„Der Einsatz von grünem Wasserstoff im Küstenkraftwerk stellt einen zentralen Baustein im abgestimmten Transformationspfad der Kieler Fernwärmeversorgung dar“, sagte Kiels Umweltdezernentin Alke Voß. Dies sei im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung verankert und eine unabdingbare Voraussetzung für das Erreichen der Klimaneutralität der Stadt bis 2035. Dieses ambitionierte Vorhaben würde die Klimaziele der Bundesregierung um ein Jahrzehnt übertreffen und die Landeshauptstadt zu einer Vorreiterin in Sachen klimaneutraler Energieversorgung machen.
Wasserstoff soll Wirtschaft ankurbeln
Die Wasserstoffanbindung ist nicht nur für das Küstenkraftwerk von Bedeutung, sondern fügt sich nahtlos in den sogenannten „Kurs Klimaneutralität“ der Stadtwerke Kiel ein. Die Ansiedlung einer Wasserstoffwirtschaft biete bedeutende Chancen für die Region.
Kiel als Landeshauptstadt im Bundesland der erneuerbaren Energien Schleswig-Holstein verfügt über Hafeninfrastruktur und mit Kiel-Wellsee über das zweitgrößte Gewerbegebiet in Schleswig-Holstein. Diese Voraussetzungen eröffneten vielfältige Entwicklungspotenziale für den Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft, die positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt haben werde.
Freitag, 9.08.2024, 12:36 Uhr
Susanne Harmsen
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