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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Ausgabe - Knüpfen am schwarzfallfesten Netz
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Ausgabe

Knüpfen am schwarzfallfesten Netz

Bis Ende des Jahres soll ein bundesweites 450-MHz-Netz in Deutschland stehen. Der Aufbau kommt voran, aber die Energiewirtschaft hat damit Neuland betreten.
In demonstrativer Einigkeit hatte sich die Energiewirtschaft jahrelang um die Zuteilung der 450-MHz-Frequenz bemüht, um für die kritische Infrastruktur eine schwarzfallfeste Kommunikationslösung zu bekommen. Am 9. März 2021 erhielt schließlich die 450 Connect GmbH von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Aufbau eines bundesweiten Funknetzes und im darauffolgenden Juli die Zuteilung der Frequenz bis 2040. Seither berichten das Joint Venture und seine Gesellschafter regelmäßig über Tests, Pilotprojekte, Rahmenverträge und erste operative Schritte.

„Bei der Westnetz nimmt mit dem Rollout der digitalen Ortsnetzstationen auch die Zahl der 450-MHz-Schnittstellen weiter zu. 2025 beabsichtigen wir, in ihrem Versorgungsgebiet bis zu 1.000 neue Komponenten zu installieren“, sagt Joyce van de Garde, Leiterin des Bereichs Telekommunikation bei der Westenergie, im Gespräch mit E&M. Die Regionalgesellschaft aus dem Eon-Konzern hat mit ihrer Netz-Tochter im vergangenen Jahr damit begonnen, das Auslesen von intelligenten Messsystemen und die Datenübertragung von digitalen Ortsnetzstationen durch die 450-MHz-Technologie abzusichern.

„Mittlerweile sind wir über die Testphase hinaus“, betont Thorsten Heß. Längst könne man von einem Pilotprojekt sprechen, so der Programm-Manager, der die Aktivitäten zum Aufbau und zur Nutzung des 450-MHz-Netzes im gesamten Eon-Konzern leitet. Der nächste Schritt sei dann die Skalierung − und zwar im laufenden Jahr und bei allen Regionaltöchtern.

Dass die Anbindung der Ortsnetzstationen für die Energiewende ganz wesentlich ist, ergibt sich aus der Notwendigkeit, das Netz beziehungsweise die daran angeschlossenen Einspeiser und Verbraucher zu steuern. Dabei fährt die Westnetz zweigleisig. Dies bedeutet, dass die digitalen Ortsnetzstationen sowohl mit einer SIM-Karte für den öffentlichen Mobilfunk als auch mit einer Karte für LTE450 ausgestattet werden. Somit könnten die Stationen nicht nur im Schwarzfall, sondern auch bei Störungen oder Ausfällen im öffentlichen Mobilfunknetz die Daten an die Leitstellen übermitteln, und man habe zwei Optionen für die Netzsteuerung.
 
Der öffentliche Mobilfunk stößt an Grenzen
 
Daraus allerdings eine Gewichtung der 450-MHz-Anwendungen abzuleiten, wäre aus Sicht von Thorsten Heß zu kurz gesprungen. Denn auch für die Anbindung der intelligenten Messsysteme biete die relativ langwellige Technologie erhebliche Vorteile. Der öffentliche Mobilfunk stoße nun einmal bei dickem Beton oder bei Zählern, die in tiefen Kellern verbaut sind, an seine Grenzen. „Deshalb sind wir auch im intelligenten Messwesen 450-ready“, sagt er und verweist auf die zahlreichen Tests mit der mittlerweile verfügbaren Hard- und Software.

Mit der dritten wesentlichen Anwendung der 450-MHz-Technologie, dem Mobilfunk zur Sprach- und Krisenkommunikation, sei man allerdings noch zurückhaltend. Man müsse sich von der Vorstellung lösen, dass man über einen Webshop ein Telefon bestellt, sich eine SIM-Karte schicken lässt und dann ganz einfach draufloskommunizieren kann, mahnt Joyce van de Garde.

Der Aufbau eines Netzes bedeute, ein ganzes Ökosystem zu schaffen − auf der einen Seite die Infrastruktur und Technik, auf der anderen Seite die Produkte, die End-to-End-Lösungen. Heß spricht von Pionierarbeit und fügt hinzu: „Wir arbeiten dabei mit 450 Connect sehr eng zusammen.“ Ziel ist es, sichere, schwarzfallfeste und marktfähige Produkte, mit denen alle Energieversorger ihre interne und externe Kommunikation in Krisensituationen aufrechterhalten können, zu entwickeln − und geeignete Standorte für die Funkmasten zu finden.

Eon wird laut Heß etwa 180 Funkmasten zur Verfügung stellen können. 450 Connect geht davon aus, dass lediglich 1.700 für eine bundesweite Abdeckung mit der 450-MHz-Frequenz reichen werden. Zum Vergleich: Im öffentlichen Mobilfunk sind aktuell über 80.000 Masten im Betrieb − ein wesentlicher Vorteil der Technologie, welcher die Kosten zur Sicherstellung von Schwarzfallfestigkeit entscheidend beeinflusst.

Wie zahlreiche andere Unternehmen ist die Ovag ebenfalls Kunde, Gesellschafter und Infrastrukturpartner der 450 Connect. Der Regionalversorger aus dem mittelhessischen Friedberg ist als Anteilseigner der Versorger-Allianz 450 am Funknetzbetreiber beteiligt und hatte im vergangenen November angekündigt, 17 Standorte in seinem Versorgungsgebiet mit der entsprechenden Technik auszurüsten. „Wir machen Vorschläge für Funkstandorte und 450 Connect untersucht dann, ob die Ausleuchtung passt oder nicht“, erklärt Stefano Jardella, der bei der Ovag die Aktivitäten rund um das 450-MHz-Netz koordiniert.

Neben Neubauten kommen „Bestandsmasten“, etwa in Form von Windenergieanlagen, infrage. „Oder wir mieten uns bei ‚Drittmasten‘ anderer Anbieter ein“, so Jardella. Es habe sich herausgestellt, dass dies eine relativ schnelle Lösung darstellt, während der Neubau und auch die Ausrüstung von Windkraftanlagen deutlich länger dauern. Genehmigungen, statische Nachweise, Bestätigungen der Bundesnetzagentur brauchen ihre Zeit.

„Wir würden gerne in dieser Prozesskette schneller vorankommen“, räumt Jardella ein, der als Jurist durchaus mit Regulatorik und Bürokratie vertraut ist. Der Aufbau des 450-MHz-Netzes sei aber eben doch Neuland für alle Beteiligten. Schließlich könne man nicht auf bestehende Technologie aufsetzen und die Erfahrungen mit einzelnen Betriebsfunklösungen aus den 1970er-Jahren seien heute kaum mehr recherchierbar, wenn sie überhaupt relevant seien.
 
Genehmigungen brauchen Zeit
 
Die Ovag, deren Versorgungsgebiet sich über die Wetterau, den Vogelsberg und Teile des Gießener Lands erstreckt, hat angekündigt, rund 5 Millionen Euro in die 450-MHz-Technologie zu investieren. In erster Linie sollen darüber intelligente Messsysteme angebunden und Anlagen in der Niederspannung überwacht und gesteuert werden. Hier bestehe Handlungsdruck, nicht zuletzt durch die Umsetzung des § 14a EnWG mit den Vorgaben für steuerbare Verbrauchseinrichtungen, sagt David Tetz, Projektingenieur bei der Ovag Netz, und berichtet von einem Projekt aus dem Jahr 2017, in dessen Rahmen eine Technologiebewertung erfolgte.

„Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es sinnvoll ist, den überwiegenden Teil der intelligenten Messsysteme in unserem Netzgebiet über das 450-MHz-Netz anzubinden“, so Tetz. Neben technischen seien auch wirtschaftliche Gründe für diese Einschätzung ausschlaggebend. Ob es aber am Ende 60, 70 oder 80 Prozent der Smart Meter sein werden, könne man jetzt noch nicht sagen.

Insgesamt versorgt die Ovag Netz 290.000 Messlokationen und geht laut Tetz nach der aktuellen Gesetzeslage von etwa 140.000 Pflichteinbaufällen von intelligenten Messsystemen aus. Für einen Flächenversorger mit mehr als 1.000 Anmeldungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen pro Monat im Netzgebiet sei das kein ungewöhnlich großer Anteil.

„Sicherlich ist aber die Schwarzfallfestigkeit im Hinblick auf das Steuern und die Sprachkommunikation der größte Mehrwert, den die Technologie bietet“, resümiert Jardella. Dafür gebe es im Moment einfach keine Alternative. Und die Dringlichkeit der Umsetzung ergebe sich aus der zunehmenden Notwendigkeit, in kritischen Szenarien zu denken. 

Vorrang für die kritischen Infrastrukturen

450 Connect hat von der Bundesnetzagentur die Lizenz für die 450-MHz-Frequenz erhalten. Dem war eine Entscheidung der Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur vorausgegangen, die klarstellte: „Die Frequenznutzungsrechte im Frequenzbereich 450 MHz (…) werden (...) vorrangig für die Anwendungen kritischer Infrastrukturen bereitgestellt.“
Da das 450-MHz-Netz mit relativ wenigen Standorten und aktiven Netzelementen auskommt, ist die Schwarzfallfestigkeit im Vergleich zu anderen Telekommunikationsnetzen über Batteriepuffer und Notstromversorgung deutlich einfacher und kostengünstiger zu gewährleisten.
450 Connect ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der niederländische Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium regionaler Energieversorger sowie die durch Stadtwerke geprägte Versorger-Allianz 450, an der unter anderem die Ovag Anteile hält. Als vierter Gesellschafter ist der Eon-Konzern an 450 Connect beteiligt.
 



 

Dienstag, 11.02.2025, 09:15 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Ausgabe - Knüpfen am schwarzfallfesten Netz
Quelle: E&M
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Knüpfen am schwarzfallfesten Netz
Bis Ende des Jahres soll ein bundesweites 450-MHz-Netz in Deutschland stehen. Der Aufbau kommt voran, aber die Energiewirtschaft hat damit Neuland betreten.
In demonstrativer Einigkeit hatte sich die Energiewirtschaft jahrelang um die Zuteilung der 450-MHz-Frequenz bemüht, um für die kritische Infrastruktur eine schwarzfallfeste Kommunikationslösung zu bekommen. Am 9. März 2021 erhielt schließlich die 450 Connect GmbH von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Aufbau eines bundesweiten Funknetzes und im darauffolgenden Juli die Zuteilung der Frequenz bis 2040. Seither berichten das Joint Venture und seine Gesellschafter regelmäßig über Tests, Pilotprojekte, Rahmenverträge und erste operative Schritte.

„Bei der Westnetz nimmt mit dem Rollout der digitalen Ortsnetzstationen auch die Zahl der 450-MHz-Schnittstellen weiter zu. 2025 beabsichtigen wir, in ihrem Versorgungsgebiet bis zu 1.000 neue Komponenten zu installieren“, sagt Joyce van de Garde, Leiterin des Bereichs Telekommunikation bei der Westenergie, im Gespräch mit E&M. Die Regionalgesellschaft aus dem Eon-Konzern hat mit ihrer Netz-Tochter im vergangenen Jahr damit begonnen, das Auslesen von intelligenten Messsystemen und die Datenübertragung von digitalen Ortsnetzstationen durch die 450-MHz-Technologie abzusichern.

„Mittlerweile sind wir über die Testphase hinaus“, betont Thorsten Heß. Längst könne man von einem Pilotprojekt sprechen, so der Programm-Manager, der die Aktivitäten zum Aufbau und zur Nutzung des 450-MHz-Netzes im gesamten Eon-Konzern leitet. Der nächste Schritt sei dann die Skalierung − und zwar im laufenden Jahr und bei allen Regionaltöchtern.

Dass die Anbindung der Ortsnetzstationen für die Energiewende ganz wesentlich ist, ergibt sich aus der Notwendigkeit, das Netz beziehungsweise die daran angeschlossenen Einspeiser und Verbraucher zu steuern. Dabei fährt die Westnetz zweigleisig. Dies bedeutet, dass die digitalen Ortsnetzstationen sowohl mit einer SIM-Karte für den öffentlichen Mobilfunk als auch mit einer Karte für LTE450 ausgestattet werden. Somit könnten die Stationen nicht nur im Schwarzfall, sondern auch bei Störungen oder Ausfällen im öffentlichen Mobilfunknetz die Daten an die Leitstellen übermitteln, und man habe zwei Optionen für die Netzsteuerung.
 
Der öffentliche Mobilfunk stößt an Grenzen
 
Daraus allerdings eine Gewichtung der 450-MHz-Anwendungen abzuleiten, wäre aus Sicht von Thorsten Heß zu kurz gesprungen. Denn auch für die Anbindung der intelligenten Messsysteme biete die relativ langwellige Technologie erhebliche Vorteile. Der öffentliche Mobilfunk stoße nun einmal bei dickem Beton oder bei Zählern, die in tiefen Kellern verbaut sind, an seine Grenzen. „Deshalb sind wir auch im intelligenten Messwesen 450-ready“, sagt er und verweist auf die zahlreichen Tests mit der mittlerweile verfügbaren Hard- und Software.

Mit der dritten wesentlichen Anwendung der 450-MHz-Technologie, dem Mobilfunk zur Sprach- und Krisenkommunikation, sei man allerdings noch zurückhaltend. Man müsse sich von der Vorstellung lösen, dass man über einen Webshop ein Telefon bestellt, sich eine SIM-Karte schicken lässt und dann ganz einfach draufloskommunizieren kann, mahnt Joyce van de Garde.

Der Aufbau eines Netzes bedeute, ein ganzes Ökosystem zu schaffen − auf der einen Seite die Infrastruktur und Technik, auf der anderen Seite die Produkte, die End-to-End-Lösungen. Heß spricht von Pionierarbeit und fügt hinzu: „Wir arbeiten dabei mit 450 Connect sehr eng zusammen.“ Ziel ist es, sichere, schwarzfallfeste und marktfähige Produkte, mit denen alle Energieversorger ihre interne und externe Kommunikation in Krisensituationen aufrechterhalten können, zu entwickeln − und geeignete Standorte für die Funkmasten zu finden.

Eon wird laut Heß etwa 180 Funkmasten zur Verfügung stellen können. 450 Connect geht davon aus, dass lediglich 1.700 für eine bundesweite Abdeckung mit der 450-MHz-Frequenz reichen werden. Zum Vergleich: Im öffentlichen Mobilfunk sind aktuell über 80.000 Masten im Betrieb − ein wesentlicher Vorteil der Technologie, welcher die Kosten zur Sicherstellung von Schwarzfallfestigkeit entscheidend beeinflusst.

Wie zahlreiche andere Unternehmen ist die Ovag ebenfalls Kunde, Gesellschafter und Infrastrukturpartner der 450 Connect. Der Regionalversorger aus dem mittelhessischen Friedberg ist als Anteilseigner der Versorger-Allianz 450 am Funknetzbetreiber beteiligt und hatte im vergangenen November angekündigt, 17 Standorte in seinem Versorgungsgebiet mit der entsprechenden Technik auszurüsten. „Wir machen Vorschläge für Funkstandorte und 450 Connect untersucht dann, ob die Ausleuchtung passt oder nicht“, erklärt Stefano Jardella, der bei der Ovag die Aktivitäten rund um das 450-MHz-Netz koordiniert.

Neben Neubauten kommen „Bestandsmasten“, etwa in Form von Windenergieanlagen, infrage. „Oder wir mieten uns bei ‚Drittmasten‘ anderer Anbieter ein“, so Jardella. Es habe sich herausgestellt, dass dies eine relativ schnelle Lösung darstellt, während der Neubau und auch die Ausrüstung von Windkraftanlagen deutlich länger dauern. Genehmigungen, statische Nachweise, Bestätigungen der Bundesnetzagentur brauchen ihre Zeit.

„Wir würden gerne in dieser Prozesskette schneller vorankommen“, räumt Jardella ein, der als Jurist durchaus mit Regulatorik und Bürokratie vertraut ist. Der Aufbau des 450-MHz-Netzes sei aber eben doch Neuland für alle Beteiligten. Schließlich könne man nicht auf bestehende Technologie aufsetzen und die Erfahrungen mit einzelnen Betriebsfunklösungen aus den 1970er-Jahren seien heute kaum mehr recherchierbar, wenn sie überhaupt relevant seien.
 
Genehmigungen brauchen Zeit
 
Die Ovag, deren Versorgungsgebiet sich über die Wetterau, den Vogelsberg und Teile des Gießener Lands erstreckt, hat angekündigt, rund 5 Millionen Euro in die 450-MHz-Technologie zu investieren. In erster Linie sollen darüber intelligente Messsysteme angebunden und Anlagen in der Niederspannung überwacht und gesteuert werden. Hier bestehe Handlungsdruck, nicht zuletzt durch die Umsetzung des § 14a EnWG mit den Vorgaben für steuerbare Verbrauchseinrichtungen, sagt David Tetz, Projektingenieur bei der Ovag Netz, und berichtet von einem Projekt aus dem Jahr 2017, in dessen Rahmen eine Technologiebewertung erfolgte.

„Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es sinnvoll ist, den überwiegenden Teil der intelligenten Messsysteme in unserem Netzgebiet über das 450-MHz-Netz anzubinden“, so Tetz. Neben technischen seien auch wirtschaftliche Gründe für diese Einschätzung ausschlaggebend. Ob es aber am Ende 60, 70 oder 80 Prozent der Smart Meter sein werden, könne man jetzt noch nicht sagen.

Insgesamt versorgt die Ovag Netz 290.000 Messlokationen und geht laut Tetz nach der aktuellen Gesetzeslage von etwa 140.000 Pflichteinbaufällen von intelligenten Messsystemen aus. Für einen Flächenversorger mit mehr als 1.000 Anmeldungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen pro Monat im Netzgebiet sei das kein ungewöhnlich großer Anteil.

„Sicherlich ist aber die Schwarzfallfestigkeit im Hinblick auf das Steuern und die Sprachkommunikation der größte Mehrwert, den die Technologie bietet“, resümiert Jardella. Dafür gebe es im Moment einfach keine Alternative. Und die Dringlichkeit der Umsetzung ergebe sich aus der zunehmenden Notwendigkeit, in kritischen Szenarien zu denken. 

Vorrang für die kritischen Infrastrukturen

450 Connect hat von der Bundesnetzagentur die Lizenz für die 450-MHz-Frequenz erhalten. Dem war eine Entscheidung der Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur vorausgegangen, die klarstellte: „Die Frequenznutzungsrechte im Frequenzbereich 450 MHz (…) werden (...) vorrangig für die Anwendungen kritischer Infrastrukturen bereitgestellt.“
Da das 450-MHz-Netz mit relativ wenigen Standorten und aktiven Netzelementen auskommt, ist die Schwarzfallfestigkeit im Vergleich zu anderen Telekommunikationsnetzen über Batteriepuffer und Notstromversorgung deutlich einfacher und kostengünstiger zu gewährleisten.
450 Connect ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der niederländische Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium regionaler Energieversorger sowie die durch Stadtwerke geprägte Versorger-Allianz 450, an der unter anderem die Ovag Anteile hält. Als vierter Gesellschafter ist der Eon-Konzern an 450 Connect beteiligt.
 



 

Dienstag, 11.02.2025, 09:15 Uhr
Fritz Wilhelm

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