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Energie & Management > Gaskraftwerke - Iqony will Gaskraftwerke mit 2.500 MW bauen
Steinkohlekraftwerk Bergkamen. Quelle: Steag
Gaskraftwerke

Iqony will Gaskraftwerke mit 2.500 MW bauen

Das Essener Energieunternehmen will sich um ein Viertel der Kapazitäten bei der Ausschreibung im Rahmen der Kraftwerksstrategie bewerben.
Mehrere Energieunternehmen haben bereits ihre Absicht mitgeteilt, sich an den Auktionen im Rahmen der Kraftwerkstrategie der Bundesregierung zu beteiligen. Die Essener Iqony nennt nun eine konkrete Zahl. Sie will sich um 2.500 MW Leistung bewerben. Das wäre ein Viertel der vorgesehenen Leistung von 10.000 MW, die die Bundesregierung an wasserstofffähigen Gaskraftwerken bis 2030 errichten lassen möchte.

Iqony beabsichtige, sich am kommenden Ausschreibungsverfahren für die geplanten 10.00 MW an Gaskraftwerken zu beteiligen, teilte Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführungen von Iqony und der Steag, auf Anfrage der Redaktion mit. „Nach derzeitigem Planungsstand gehen wir davon aus, dass wir an drei Standorten bis zu 2,5 GW Kraftwerksleistung realisieren können.“

Infrage kommen für die Gaskraftwerke laut Reichel die Standorte in Bergkamen in Nordrhein-Westfalen sowie in Bexbach und Quierschied, beide im Saarland. Dort betreibt die Steag-Gruppe seit den 1970er und 1980er Jahren drei Steinkohleanlangen mit einer Leistung zwischen 650 und 750 MW. Zumindest stromseitig wäre die notwendige Infrastruktur also vorhanden.

Der Bau der Gaskraftwerke dort böte einige Vorteile, so Iqony. Denn die bestehenden Anlagen an den Standorten gelten überwiegend als systemrelevant. Mit den Kohleblöcken würde der Kraftwerksbetreiber die Versorgungssicherheit bis Ende 2030 gewährleisten. „So können wir den angestrebten Kohleausstieg sicher und ohne Abstriche bei der Versorgungssicherheit vollziehen, indem wir alte Anlagen Zug um Zug stilllegen, wie neue Erzeugungsleistung verfügbar wird.“

Kapazitätsmarkt ist Voraussetzung

Mit dieser Lösung würde auch ein anderes Problem gelöst, das viele möglicherweise noch gar nicht als solches erkannt haben. „Wir können unseren Beschäftigten an den Standorten eine langfristige Beschäftigungsperspektive anbieten“, so Iqony-Chef Reichel. „Denn aktuell können wir genau das nicht.“ Durch Verrentungen in den kommenden Jahren falle einiges an Personal weg, wegen der unklaren Perspektiven an den Standorten lasse sich aber nur schwer Ersatz dafür finden. Mit den geplanten Gaskraftwerken wäre das viel einfacher.

Wie andere Kraftwerkbetreiber begrüßt auch Iqony die im Februar vorgestellten Eckpunkte zur Kraftwerkstrategie, hofft allerdings auch, dass „die detaillierten Rahmenbedingungen, die nun hoffentlich bald vorgelegt werden, diese Erwartungen bestätigen werden“. Denn unabdingbar sei, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Bau der H2-ready-Kraftwerke stimmten.

Grundvoraussetzung sei – wie auch von der Regierung angedacht – die Schaffung eines Kapazitätsmarktes für Kraftwerke. Dabei wird nicht nur die reine Stromproduktion vergütet, sondern über eine staatliche Prämie auch die Vorhaltung des Kraftwerks für den Einsatz in stromarmen Zeiten wie bei einer Dunkelflaute. „Ein Kapazitätsmarkt ist die notwendige Voraussetzung für eine Realisierung aller Neubauplanungen – das gilt sicherlich nicht nur für Iqony, sondern wohl für alle potenziellen Betreiber der noch zu bauenden wasserstofffähigen Kraftwerke“, so der Manager.

Iqony wünscht sich in der Sache nun ein entsprechendes Tempo. Denn bis 2030 ist nicht mehr weit und die Anlagen müssen noch gebaut werden. „Je früher die regulatorischen Rahmenbedingungen für die angestrebten Ausschreibungen feststehen, desto früher können sich auch die Anlagenbauer auf die Situation einstellen“, so Reichel. Man stehe dabei auch im internationalen Wettbewerb.
 
Andreas Reichel
Quelle: Iquony

Freitag, 1.03.2024, 16:54 Uhr
Stefan Sagmeister
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Steinkohlekraftwerk Bergkamen. Quelle: Steag
Gaskraftwerke
Iqony will Gaskraftwerke mit 2.500 MW bauen
Das Essener Energieunternehmen will sich um ein Viertel der Kapazitäten bei der Ausschreibung im Rahmen der Kraftwerksstrategie bewerben.
Mehrere Energieunternehmen haben bereits ihre Absicht mitgeteilt, sich an den Auktionen im Rahmen der Kraftwerkstrategie der Bundesregierung zu beteiligen. Die Essener Iqony nennt nun eine konkrete Zahl. Sie will sich um 2.500 MW Leistung bewerben. Das wäre ein Viertel der vorgesehenen Leistung von 10.000 MW, die die Bundesregierung an wasserstofffähigen Gaskraftwerken bis 2030 errichten lassen möchte.

Iqony beabsichtige, sich am kommenden Ausschreibungsverfahren für die geplanten 10.00 MW an Gaskraftwerken zu beteiligen, teilte Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführungen von Iqony und der Steag, auf Anfrage der Redaktion mit. „Nach derzeitigem Planungsstand gehen wir davon aus, dass wir an drei Standorten bis zu 2,5 GW Kraftwerksleistung realisieren können.“

Infrage kommen für die Gaskraftwerke laut Reichel die Standorte in Bergkamen in Nordrhein-Westfalen sowie in Bexbach und Quierschied, beide im Saarland. Dort betreibt die Steag-Gruppe seit den 1970er und 1980er Jahren drei Steinkohleanlangen mit einer Leistung zwischen 650 und 750 MW. Zumindest stromseitig wäre die notwendige Infrastruktur also vorhanden.

Der Bau der Gaskraftwerke dort böte einige Vorteile, so Iqony. Denn die bestehenden Anlagen an den Standorten gelten überwiegend als systemrelevant. Mit den Kohleblöcken würde der Kraftwerksbetreiber die Versorgungssicherheit bis Ende 2030 gewährleisten. „So können wir den angestrebten Kohleausstieg sicher und ohne Abstriche bei der Versorgungssicherheit vollziehen, indem wir alte Anlagen Zug um Zug stilllegen, wie neue Erzeugungsleistung verfügbar wird.“

Kapazitätsmarkt ist Voraussetzung

Mit dieser Lösung würde auch ein anderes Problem gelöst, das viele möglicherweise noch gar nicht als solches erkannt haben. „Wir können unseren Beschäftigten an den Standorten eine langfristige Beschäftigungsperspektive anbieten“, so Iqony-Chef Reichel. „Denn aktuell können wir genau das nicht.“ Durch Verrentungen in den kommenden Jahren falle einiges an Personal weg, wegen der unklaren Perspektiven an den Standorten lasse sich aber nur schwer Ersatz dafür finden. Mit den geplanten Gaskraftwerken wäre das viel einfacher.

Wie andere Kraftwerkbetreiber begrüßt auch Iqony die im Februar vorgestellten Eckpunkte zur Kraftwerkstrategie, hofft allerdings auch, dass „die detaillierten Rahmenbedingungen, die nun hoffentlich bald vorgelegt werden, diese Erwartungen bestätigen werden“. Denn unabdingbar sei, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Bau der H2-ready-Kraftwerke stimmten.

Grundvoraussetzung sei – wie auch von der Regierung angedacht – die Schaffung eines Kapazitätsmarktes für Kraftwerke. Dabei wird nicht nur die reine Stromproduktion vergütet, sondern über eine staatliche Prämie auch die Vorhaltung des Kraftwerks für den Einsatz in stromarmen Zeiten wie bei einer Dunkelflaute. „Ein Kapazitätsmarkt ist die notwendige Voraussetzung für eine Realisierung aller Neubauplanungen – das gilt sicherlich nicht nur für Iqony, sondern wohl für alle potenziellen Betreiber der noch zu bauenden wasserstofffähigen Kraftwerke“, so der Manager.

Iqony wünscht sich in der Sache nun ein entsprechendes Tempo. Denn bis 2030 ist nicht mehr weit und die Anlagen müssen noch gebaut werden. „Je früher die regulatorischen Rahmenbedingungen für die angestrebten Ausschreibungen feststehen, desto früher können sich auch die Anlagenbauer auf die Situation einstellen“, so Reichel. Man stehe dabei auch im internationalen Wettbewerb.
 
Andreas Reichel
Quelle: Iquony

Freitag, 1.03.2024, 16:54 Uhr
Stefan Sagmeister

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