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Das Hamburger Wasserstoff-Start-up HH2E AG will ein Verfahren auf Eigenverwaltung anstoßen. Es reagiert damit auf veränderte Finanzierungsbedingungen.
Bis 2030 beabsichtigt das 2020 gegründete Unternehmen HH2E auf deutschem Boden eine grüne Wasserstoffproduktionskapazität von 4.000 MW aufzubauen. Der Wasserstoff soll durch Elektrolyse mit grünem Strom hergestellt werden. Bis 2025 sollte die erste Wasserstoff-Produktionsanlage in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) in Betrieb gehen − mit einer Leistung von 100 MW im Endausbau. Nun steht die Finanzierung der Anlage auf der Kippe.
Wie das Hamburger Unternehmen in einer Mitteilung vom 8. November bekannt gibt, habe sein Mehrheitsaktionär − die Forsight Group − nun erklärt, dass es die Finanzierung der Lubminer Anlage kurzfristig ablehne. Aus diesem Grund sehen sich die HH2E AG und ihre Tochter „HH2R Werk Lubmin GmbH“ gesetzlich dazu verpflichtet, Insolvenzanträge zu stellen. Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, beabsichtige man daher, ein Verfahren der Eigenverwaltung zu beantragen.
Im Mai 2024 hatte die Foresight Group − eine Londoner Investmentgesellschaft, die sich spezialisiert hat, auf Infrastrukturprojekte im Erneuerbaren-Sektor − im Rahmen eines Konsolidierungsprozesses die Mehrheit der Anteile an der HH2E erworben. Sie trägt jetzt 55 Prozent (wir berichteten).
In den vergangenen Wochen habe es, wie HH2E anführt, intensive Gespräche mit Foresight über die Finanzierung der ersten Wasserstoffproduktionsanlage gegeben. Obwohl bereits finale Vereinbarungen ausgehandelt worden seien, sei die Finanzierungsentscheidung nun negativ ausgefallen. Über die Gründe hierzu äußerte sich HH2E auf Anfrage dieser Redaktion nicht.
Nur so viel: Der HH2E-Vorstand habe sich frühzeitig auf diese Entwicklung vorbereitet und werde daher den Antrag auf Eigenverwaltung einreichen. Dadurch solle ein geordneter Restrukturierungsprozess ermöglicht werden, der die Suche nach einem neuen Investor in den Vordergrund stellt. Ziel sei es, „einen Partner zu finden, der die Vision des Unternehmens teilt, eine industrielle Plattform für die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland aufzubauen.“
Alexander Voigt, CEO der HH2E AG, erklärte dazu: „Unser Fokus liegt darauf, die Abläufe stabil zu halten und gleichzeitig an einer langfristigen Lösung zu arbeiten.“ Er sei zuversichtlich, dass bald ein strategischer Partner gefunden wird, „der die Leidenschaft des Unternehmens für grüne Energie teilt und die Pläne der HH2E AG unterstützt.“
Freitag, 8.11.2024, 14:59 Uhr
Davina Spohn
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