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Hansewerk Natur hat mit „get|2|energy“ einen Liefervertrag für Pellets abgeschlossen. Die Pellets stammen aus Abfallbiomasse, etwa von Gras- und Grünschnitt.
Rund 350 Wohneinheiten sowie die Gemeinschaftsschule in Lütjenburg (Schleswig-Holstein) sollen künftig statt über zwei Erdgaskessel mit Nahwärme versorgt werden. Dafür hat der Energieversorger Hansewerk Natur einen Liefervertrag mit dem Erneuerbaren-Projektierer „get|2|energy“ unterzeichnet, teilte der Versorger am 27. April mit. Unter der Gesellschaft Get2energy hat die Firmengruppe Getproject seine Wärmeversorgungs-Aktivitäten gebündelt.
Das Besondere ist laut Hansewerk der Brennstoff: Statt eines fossilen Energieträgers zur Erzeugung der Wärme kommen in Lütjenburg zunächst Holzpellets und zukünftig ein Brennstoff aus regionalem Gras- und Grünschnitt als Energieträger zum Einsatz. „Die thermische Verwertung von Grünschnitt ist eine innovative Option, unsere Wärmeerzeugung zu dekarbonisieren und einen sonst ungenutzten Rohstoff zu verwerten. Wir freuen uns, diese Technologie erstmals in einem größeren Wärmenetz zu pilotieren“, sagt der technische Geschäftsführer Nikolaus Meyer.
Die Baumaßnahme zum Anschluss des neuen Heizwerkes mit Biomasse-Kessel startet laut Hansewerk Natur bereits im Sommer 2023, die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2024 geplant. Danach wird die Wärme im dem Biomasse-Kessel erzeugt und in das Wärmenetz von Hansewerk Natur eingespeist.
Hansewerk Natur wird nach eigener Auskunft dafür eine 200 Meter lange Nahwärmeleitung bauen, um das neue Heizwerk mit dem Biomasse-Kessel von Get2energy an sein Wärmenetz anzuschließen. Außerdem errichtet Hansewerk Natur einen Pufferspeicher, um auch in Spitzenzeiten genügend grüne Wärme aus dem Biomasse-Kessel in das Nahwärmenetz einzuspeisen. Der Bau der neuen Wärmeleitung sowie die Errichtung der Heizzentrale, des Biomasse-Kessels und des Pufferspeichers werden über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert.
Mit der Umstellung auf grüne Wärme spart Hansewerk Natur pro Jahr 900 Tonnen CO2 ein. Damit sinken die Emissionen im Vergleich zur bisherigen Versorgung um mehr als 85 Prozent. Einer der Erdgaskessel bleibt zunächst zum Abfedern von „Lastspitzen“ an Tagen mit hohem Wärmeverbrauch betriebsbereit. 95 Prozent der Wärme wird zukünftig in Lütjenburg auf Basis von Biomasse gewonnen.
Donnerstag, 27.04.2023, 14:20 Uhr
Heidi Roider
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