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Diät für Baden-Württembergs größten Windpark: Die Anzahl der Turbinen im Altdorfer Wald schrumpft um ein Viertel auf 30 Anlagen. Der Projektierer zollt Natur- und Artenschutz Tribut.
Das Ländle bekommt seinen größten Windpark in etwas abgespeckter Version. 39 Turbinen sollte die Anlagensammlung im Altdorfer Wald umfassen, etwa 30 von ihnen könnten nach einem Update der Planung nun noch entstehen.
Der Altdorfer Wald ist ein Höhenzug im Landkreis Ravensburg, der mit einer Ausdehnung von etwa 82
Quadratkilometern Oberschwabens größte zusammenhängende Waldfläche darstellt. Im September 2022 hatte die Landesforstbehörde Forst BW den Zuschlag für den Rekordwindpark erteilt, er ging an die Kooperationsgesellschaft von Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) und Projektierer „iTerra Energy“ aus dem hessischen Gießen.
Bereits 2023 hatten die Vorüberlegungen einen Hinweis darauf ergeben, dass die Windpark Altdorfer Wald GmbH (WAW) nicht alle der gewünschten Anlagen würde realisieren können. Dies bestätigten für den Projektierer nun SWU-Geschäftsführer Andreas Ring und Iterra-Chef Frank Sauvigny gegenüber den zahlreichen beteiligten Gemeinden. Die Anlagen entstehen auf dem Gebiet von sieben verschiedenen Kommunen zwischen Baindt und Wolfegg.
Natur- und Artenschutz zwingt Projektgesellschaft zum AbspeckenIn einer Mitteilung sprechen die Projekt-Verantwortlichen von Konflikten mit dem Natur- und Artenschutz, die zum kleineren Windpark führen werden. Neun Anlagen haben demnach entweder direkte Auswirkungen auf die Tierwelt und Natur. Ein weiterer Streichgrund war, dass Arten- und Naturschutzgründe neue Standorte innerhalb des Areals erforderlich machten. So rückten einige Parkturbinen zu dicht an andere heran.
Die Projektgesellschaft plant, Windkraftanlagen des dänischen Herstellers Vestas im Altdorfer Wald zu errichten. Ihre Nabenhöhe beträgt 199
Meter, die Rotorenspitzen erreichen 285 Meter. Der Baubeginn ist für das Jahr 2027 vorgesehen, die Anlagen sollen dann 2029 ans Netz gehen. Insgesamt sah die Vergabe durch Forst BW eine Fläche von insgesamt gut 1.300
Hektar vor, die das Amt in drei Losen vergab.
Um das Vorhaben zu beschleunigen, ist für elf der bis zu 30 Turbinen ein Vorbescheidsverfahren vorgesehen, das den Status einer baurechtlichen Machbarkeit hat. Davon versprechen sich die Beteiligten eine größere Rechtssicherheit für das eigentliche Genehmigungsverfahren. Dieses müssen allerdings alle Anlagen durchlaufen, auch die elf vorgezogenen. Im ersten Halbjahr 2025 sollen die finalen Planungen für den Windpark stehen und die Genehmigungsanträge an das Landratsamt Ravensburg gehen.
Aktuell besteht die Gesellschaft WAW einzig aus den beiden Unternehmen. Nach Abschluss des Genehmigungsprozesses sollen dann Kommunen und auch Bürgerinnen und Bürger Anteile an dem Windpark erwerben können.
Montag, 2.12.2024, 16:47 Uhr
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