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Energie & Management > IT - Flexibilisierungspotenzial längst nicht ausgeschöpft
Badenova-Vorstand Hans-Martin Hellebrand. Quelle: Badenova
IT

Flexibilisierungspotenzial längst nicht ausgeschöpft

Die Industrie kann einen großen Beitrag zur Transformation des Energiesystems leisten. Nach Ansicht von Badenova-Chef Hellebrand wird deren Potenzial aber noch deutlich unterschätzt.
Mit der Transformation der Energiewirtschaft hin zu einem mehr und mehr dezentralen System ändert sich auch die Rolle der Energieversorger. „Für uns als Energieunternehmen geht es nicht mehr in erster Linie darum, die Versorgung von Verbrauchern zu gewährleisten, sondern das Gesamtsystem aus Erzeugung und Verbrauch zu orchestrieren“, sagt Hans-Martin Hellebrand im Gespräch mit E&M. Der Vorstand der Badenova sieht als Ansatzpunkt vor allem den Verbrauch – insbesondere den Verbrauch der Industrie. „Die Industrie kann einen großen Beitrag zur Flexibilisierung des Gesamtsystems leisten und ist deshalb ein ganz wichtiger Partner für uns“, so Hellebrand.

Allerdings müsse man davon ausgehen, dass sowohl die Industrie als auch viele Energieversorger nicht wissen oder zumindest unterschätzen, welches Potenzial sie haben. Dabei gebe es viele Gelegenheiten, durch die Flexibilisierung des Verbrauchs für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu schaffen, sagt der Badenova-Chef und verweist auf eine Reihe von Smart-Grid-Pilotprojekten, bei denen Verbraucher in die Optimierung des Gesamtsystems einbezogen wurden.

Hellebrand ist überzeugt, dass das Aussteuern des Gesamtsystems einer der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Business Cases für die Energiewirtschaft ist. Allerdings sei die erfolgreiche Umsetzung des Geschäftsmodells von einer umfassenden Digitalisierung und einem hohen Grad an Automatisierung abhängig.

Vor diesem Hintergrund ändern sich auch die Anforderungen an die Qualifikationen der eigenen Mitarbeiter. Zum einen bedürfe es speziell ausgebildeter Fachkräfte, die „den Schritt in die Produktionshallen gehen“ und letztlich auch Prozessberatung machen, sagt Hellebrand. Beim südbadischen Versorger gibt es seit zwei Jahren ein Team, das sich dem Thema „CO2-freie Industrie“ widmet und daher bereits eng mit den Unternehmen zusammenarbeitet.

Neben der Industrie-Kompetenz seien natürlich auch spezielle IT-Fähigkeiten gefordert. Die künstliche Intelligenz spiele hier eine ganz wesentliche Rolle. Deshalb habe die Badenova auch eine eigenes Team aufgebaut, das sich mit der Frage beschäftigt, welche Tools künftig Mehrwerte bieten können.

Zwar sei der Umgang mit künstlicher Intelligenz derzeit noch eine sehr komplexe Angelegenheit. Nach Ansicht von Hellebrand könnte es aber mittelfristig durchaus KI-Anwendungen geben, die so einfach anzusteuern sein werden, wie eine Internetsuchmaschine. Am Prompting von ChatGPT könne man bereits sehen, wie schnell sich die Handhabung verändert und vereinfacht.

Das vollständige Interview mit Hans-Martin Hellebrand können Sie in der Juni-Ausgabe von Energie & Management lesen.
 

Freitag, 24.05.2024, 16:25 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > IT - Flexibilisierungspotenzial längst nicht ausgeschöpft
Badenova-Vorstand Hans-Martin Hellebrand. Quelle: Badenova
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Flexibilisierungspotenzial längst nicht ausgeschöpft
Die Industrie kann einen großen Beitrag zur Transformation des Energiesystems leisten. Nach Ansicht von Badenova-Chef Hellebrand wird deren Potenzial aber noch deutlich unterschätzt.
Mit der Transformation der Energiewirtschaft hin zu einem mehr und mehr dezentralen System ändert sich auch die Rolle der Energieversorger. „Für uns als Energieunternehmen geht es nicht mehr in erster Linie darum, die Versorgung von Verbrauchern zu gewährleisten, sondern das Gesamtsystem aus Erzeugung und Verbrauch zu orchestrieren“, sagt Hans-Martin Hellebrand im Gespräch mit E&M. Der Vorstand der Badenova sieht als Ansatzpunkt vor allem den Verbrauch – insbesondere den Verbrauch der Industrie. „Die Industrie kann einen großen Beitrag zur Flexibilisierung des Gesamtsystems leisten und ist deshalb ein ganz wichtiger Partner für uns“, so Hellebrand.

Allerdings müsse man davon ausgehen, dass sowohl die Industrie als auch viele Energieversorger nicht wissen oder zumindest unterschätzen, welches Potenzial sie haben. Dabei gebe es viele Gelegenheiten, durch die Flexibilisierung des Verbrauchs für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu schaffen, sagt der Badenova-Chef und verweist auf eine Reihe von Smart-Grid-Pilotprojekten, bei denen Verbraucher in die Optimierung des Gesamtsystems einbezogen wurden.

Hellebrand ist überzeugt, dass das Aussteuern des Gesamtsystems einer der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Business Cases für die Energiewirtschaft ist. Allerdings sei die erfolgreiche Umsetzung des Geschäftsmodells von einer umfassenden Digitalisierung und einem hohen Grad an Automatisierung abhängig.

Vor diesem Hintergrund ändern sich auch die Anforderungen an die Qualifikationen der eigenen Mitarbeiter. Zum einen bedürfe es speziell ausgebildeter Fachkräfte, die „den Schritt in die Produktionshallen gehen“ und letztlich auch Prozessberatung machen, sagt Hellebrand. Beim südbadischen Versorger gibt es seit zwei Jahren ein Team, das sich dem Thema „CO2-freie Industrie“ widmet und daher bereits eng mit den Unternehmen zusammenarbeitet.

Neben der Industrie-Kompetenz seien natürlich auch spezielle IT-Fähigkeiten gefordert. Die künstliche Intelligenz spiele hier eine ganz wesentliche Rolle. Deshalb habe die Badenova auch eine eigenes Team aufgebaut, das sich mit der Frage beschäftigt, welche Tools künftig Mehrwerte bieten können.

Zwar sei der Umgang mit künstlicher Intelligenz derzeit noch eine sehr komplexe Angelegenheit. Nach Ansicht von Hellebrand könnte es aber mittelfristig durchaus KI-Anwendungen geben, die so einfach anzusteuern sein werden, wie eine Internetsuchmaschine. Am Prompting von ChatGPT könne man bereits sehen, wie schnell sich die Handhabung verändert und vereinfacht.

Das vollständige Interview mit Hans-Martin Hellebrand können Sie in der Juni-Ausgabe von Energie & Management lesen.
 

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Fritz Wilhelm

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