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Der belgische Projektentwickler Parkwind hat alle Gelder für seinen geplanten Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 vor Rügen zusammen, der Anfang 2023 in Betrieb gehen soll.
Deutschlands nächster Offshore-Windpark in der Ostsee wird bereits Anfang 2023 in Betrieb gehen. Dieses Datum hat der belgische Projektentwickler Parkwind mit Sitz in Leuwen angekündigt: Denn die Flamen, die das Projekt Arcadis Ost 1 mit etwa 250 MW Leistung rund 20 Kilometer nordöstlich vor der Insel Rügen planen und später betreiben, haben die Finanzierung ihres ersten Offshore-Windparks in deutschen Gewässern gestemmt.
Ein europäisches Bankenkonsortium gewährt die notwendigen Kredite in Höhe von 570 Mio. Euro. Zu den Kreditgebern, von deren die meisten bereits mehrere Offshore-Windparks mitfinanziert haben, zählen die KBC Bank, Belfius Bank, Helaba, KfW IPEX-Bank, Rabobank, Societe Generale, ING Bank, EKF Danmarks Eksportkredit und die Europäische Investitionsbank.
Bei dem Projekt hat der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz mittlerweile begonnen, die Kabel für den Netzanschluss zu verlegen. An diese Drehstromverbindung müssen insgesamt 27 Anlagen mit jeweils 9,5 MW Leistung angeschlossen werden, die Parkwind beim Windturbinenhersteller Vestas bestellt hat. Wenige Monate vor Arcadis Ost 1 wird nach jetzigem Zeitplan das RWE-Projekt Kaskasi in der Nordsee mit einer Leistung von 342 MW seinen Betrieb aufnehmen. Kaskasi ist die erste Hochseewindfarm, die die seit Mitte 2020 anhaltende Ausbaudelle in deutschen Gewässern beendet.
Froh über das „Financial Closing“ für Arcadis Ost 1 zeigte sich Mecklenburgs Energieminister Christian Pegel: „Mit diesem Projekt, dem inzwischen vierten Park, setzen wir unsere Erfolgsstory bei der Offshore-Windenergie fort und schaffen einen weiteren wichtigen Schritt für die Energiewende im Land“, wird der SPD-Politiker in einer Unternehmensmitteilung zitiert.
Bei dem Parkwind-Projekt gibt es eine Besonderheit: Da Arcadis Ost 1 innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone liegt, war nicht das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, sondern das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern für dessen Genehmigung zuständig. Was ohne Probleme geklappt hat, denn es ist keine einzige Klage dagegen eingereicht worden.
An Arcadis Ost 1 hatten sich vor wenigen Tagen über die gemeinsame Projektgesellschaft "OstseeWindEnergie GmbH" drei hessische Energieunternehmen mit zusammen 10 % beteiligt. Außerdem gehört bislang auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Provinz Flandern, die Participatiemaatschappij Vlaanderen, mit einem Anteil von 20 Prozent zu den Gesellschaftern der Projektgesellschaft.
Mittwoch, 16.06.2021, 14:25 Uhr
Ralf Köpke
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