Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr wohl auf einen neuen Tiefststand fallen. Ein Hauptgrund ist das wärmere Wetter.
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) geht von einem Rückgang des Verbrauchs um etwa 1,3
Prozent auf 10.478
Petajoule (PJ) oder 357,5
Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) verglichen zum Vorjahr aus. Die im Vergleich zum Vorjahr wärmere Witterung ließ den Verbrauch sinken.
Ohne den verbrauchssenkenden Einfluss insgesamt wärmeren Witterung wäre der Energieverbrauch in Deutschland nach Berechnungen der AG Energiebilanzen nur um etwa 1
Prozent gesunken, teilte die Arbeitsgemeinschaft am 18.
Dezember mit. Wegen der nach wie vor ausbleibenden konjunkturellen Erholung gingen von der wirtschaftlichen Entwicklung keine wesentlichen verbrauchssteigernden Effekte aus.
Im bundesweiten Energieträgermix dominierten auch 2024 die Energieträger Mineralöl (36,6
Prozent) und Erdgas (25,9
Prozent). Mit einem Anteil von 20
Prozent haben die Erneuerbaren ihre dritte Position gefestigt. Stein- und Braunkohle decken jeweils noch etwa 7
Prozent des inländischen Energieverbrauchs.
Erdgas dominiert den EnergieverbrauchDer Erdgasverbrauch verzeichnete in diesem Jahr ein Plus von gut 3
Prozent und stieg auf 2.712
PJ. Der Nachfrageanstieg ist vor allem auf das gesunkene Preisniveau zurückzuführen. Insbesondere energieintensive Industriezweige erhöhten 2024 ihren Erdgaseinsatz. Aber auch Haushalte sowie Verbraucher im Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen verbrauchten etwas mehr Erdgas. Die Stromerzeugung aus Erdgas lag mit 1
Prozent im Plus, die Fernwärmeerzeugung aus Erdgas stieg um 3
Prozent.
Der Verbrauch von Mineralöl verminderte sich insgesamt leicht um 0,8
Prozent auf 3.830
PJ. Der Absatz von leichtem Heizöl lag mit minus 0,3
Prozent leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres.
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Struktur des Primärenergieverbrauchs 2024 bundesweit. (Zur Vollansicht auf die Grafik klicken) Quelle: AG Energiebilanzen |
Der Beitrag der erneuerbaren Energien erhöhte sich 2024 insgesamt um 1,6
Prozent auf 2.096
PJ. Diese Entwicklung beruht insbesondere auf einer Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft und Photovoltaik, während die Windstromerzeugung wetterbedingt auf Vorjahresniveau verharrte. Insgesamt stieg der Beitrag erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung um 4
Prozent. Bedingt durch die wärmere Witterung verringerte sich der Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung dagegen um etwa 2
Prozent.
Weniger CO2-Ausstoß als im Jahr 2024Der Verbrauch von Steinkohle ging in diesem Jahr insgesamt um 12,5
Prozent auf 753
PJ zurück. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken zur Stromerzeugung verzeichnete infolge einer insgesamt gesunkenen Stromerzeugung, einer gestiegenen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien sowie erhöhten Strombezügen aus den Nachbarländern ein Minus von gut einem Drittel. Der Verbrauch von Braunkohle verzeichnete 2024 eine Abnahme um 10,6
Prozent auf 800
PJ.
Die Veränderungen, insbesondere der weitere Rückgang des Verbrauchs von Kohlen, haben nach Einschätzung der AG Energiebilanzen 2024 zu einer Einsparung der energiebedingten CO2-Emissionen in Höhe von mindestens 17
Millionen Tonnen geführt. Das entspricht einer Reduktion um mehr als 3
Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mittwoch, 18.12.2024, 15:57 Uhr
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