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Energie & Management > Regenerative - EEG-Konto schmilzt schneller ab
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

EEG-Konto schmilzt schneller ab

Die EEG-Umlage ist zwar abgeschafft, aber das Konto, auf dem sie landete, ist mit Milliarden prall gefüllt. Im April erlitt das Konto größte Defizit dieses Jahres. Das bisher größte.
Der Stand des EEG-Kontos, aus dem heraus Erneuerbaren-Anlageneigner subventionierte Abnahmepreise für ihren erzeugten Strom erhalten, ist im April 2023 so stark geschrumpft wie noch nie in diesem Jahr, nämlich um 883 Millionen Euro. Am 30. April wies das Konto immer noch ein Guthaben von gut 13 Milliarden Euro auf, geht aus einer Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 10. Juni hervor.

Das Monatsdefizit aus dem laufenden Betrieb erhöhte sich damit in diesem Jahr jeden Monat weiter. Im Januar hatte es erst bei 57 Millionen Euro gelegen. Im vergangenen Jahr war die Schere zwischen den Einnahmen aus der Pflichtvermarktung und den Subventions-Ausschüttungen in jedem der ersten sechs Monate weiter aufgegangen, bis der Sondereffekt extrem hoher Spotmarkt-Erlöse von Juli 2022 an die Fehlbeträge minderte.

Ursächlich dafür, dass sich das System nicht trägt, sind Auszahlungen von hohen EEG-Umlagesätzen von bis zu 50 Cent/kWh und höher an Besitzer älterer, aber noch nicht ausgeförderter Anlagen und die Kannibalisierung des PV-Markterlöses in den sonnenstarken Monaten. Die Lieferstunden um den Mittag herum, wenn die Sonne am stärksten scheint, bringen dann pro kWh weniger ein.

Die Kosten wurden zu 22 Prozent gedeckt

Gemäß der neuen Veröffentlichung nahmen die ÜNB im April 2023 treuhänderisch aus der Pflichtvermarktung geförderten Ökostroms an der Börse Epex Spot 253 Millionen Euro ein. Dem stand die Auszahlung von 1,2 Milliarden Euro gegenüber. Das entspricht einem Kostendeckungsgrad von 22 Prozent. Zum Vergleich: Im April 2022 waren die Markterlöse mit 520 Millionen Euro um mehr als das Doppelte höher gewesen, bei leicht geringeren Ausschüttungen. 

Bis Juni 2022 war die EEG-Umlage erhoben worden und hatte damals ein Guthaben von 16,1 Milliarden Euro hinterlassen, das seither jeden Monat abgeschmolzen wird. Nur im Juli 2022 schrumpfte der operative Verlust, und im August 2022, als der Spotmarkt das bisherige Allzeithoch erreichte, trug sich das System selber. Am Ende jenen Monats war auf dem EEG-Konto das Allzeithoch von 17,4 Milliarden Euro erreicht.

Im Februar 2023 hatte es auf dem Konto den Sondereffekt gegeben, dass die ÜNB vorübergehend die erste von zwölf Tranchen über insgesamt 12,84 Milliarden Euro an sich selbst überwiesen. Sie finanzieren damit im Rahmen der Strompreisbremse die Stabilität ihrer Netzentgelte in diesem Jahr. Mittelfristig wird das Geld aus dem Bundesetat erstattet, dann landet es wieder auf dem EEG-Konto. So will es zumindest die jetzige Fassung des Strompreisbremsengesetzes.

Mittwoch, 10.05.2023, 14:56 Uhr
Georg Eble
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EEG-Konto schmilzt schneller ab
Die EEG-Umlage ist zwar abgeschafft, aber das Konto, auf dem sie landete, ist mit Milliarden prall gefüllt. Im April erlitt das Konto größte Defizit dieses Jahres. Das bisher größte.
Der Stand des EEG-Kontos, aus dem heraus Erneuerbaren-Anlageneigner subventionierte Abnahmepreise für ihren erzeugten Strom erhalten, ist im April 2023 so stark geschrumpft wie noch nie in diesem Jahr, nämlich um 883 Millionen Euro. Am 30. April wies das Konto immer noch ein Guthaben von gut 13 Milliarden Euro auf, geht aus einer Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 10. Juni hervor.

Das Monatsdefizit aus dem laufenden Betrieb erhöhte sich damit in diesem Jahr jeden Monat weiter. Im Januar hatte es erst bei 57 Millionen Euro gelegen. Im vergangenen Jahr war die Schere zwischen den Einnahmen aus der Pflichtvermarktung und den Subventions-Ausschüttungen in jedem der ersten sechs Monate weiter aufgegangen, bis der Sondereffekt extrem hoher Spotmarkt-Erlöse von Juli 2022 an die Fehlbeträge minderte.

Ursächlich dafür, dass sich das System nicht trägt, sind Auszahlungen von hohen EEG-Umlagesätzen von bis zu 50 Cent/kWh und höher an Besitzer älterer, aber noch nicht ausgeförderter Anlagen und die Kannibalisierung des PV-Markterlöses in den sonnenstarken Monaten. Die Lieferstunden um den Mittag herum, wenn die Sonne am stärksten scheint, bringen dann pro kWh weniger ein.

Die Kosten wurden zu 22 Prozent gedeckt

Gemäß der neuen Veröffentlichung nahmen die ÜNB im April 2023 treuhänderisch aus der Pflichtvermarktung geförderten Ökostroms an der Börse Epex Spot 253 Millionen Euro ein. Dem stand die Auszahlung von 1,2 Milliarden Euro gegenüber. Das entspricht einem Kostendeckungsgrad von 22 Prozent. Zum Vergleich: Im April 2022 waren die Markterlöse mit 520 Millionen Euro um mehr als das Doppelte höher gewesen, bei leicht geringeren Ausschüttungen. 

Bis Juni 2022 war die EEG-Umlage erhoben worden und hatte damals ein Guthaben von 16,1 Milliarden Euro hinterlassen, das seither jeden Monat abgeschmolzen wird. Nur im Juli 2022 schrumpfte der operative Verlust, und im August 2022, als der Spotmarkt das bisherige Allzeithoch erreichte, trug sich das System selber. Am Ende jenen Monats war auf dem EEG-Konto das Allzeithoch von 17,4 Milliarden Euro erreicht.

Im Februar 2023 hatte es auf dem Konto den Sondereffekt gegeben, dass die ÜNB vorübergehend die erste von zwölf Tranchen über insgesamt 12,84 Milliarden Euro an sich selbst überwiesen. Sie finanzieren damit im Rahmen der Strompreisbremse die Stabilität ihrer Netzentgelte in diesem Jahr. Mittelfristig wird das Geld aus dem Bundesetat erstattet, dann landet es wieder auf dem EEG-Konto. So will es zumindest die jetzige Fassung des Strompreisbremsengesetzes.

Mittwoch, 10.05.2023, 14:56 Uhr
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