Die Preise im Stromterminmarkt der EEX sind im Januar 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 deutlich zurückgegangen, hat das Analyse- und Beratungshaus Enervis für
E&M ermittelt. Dies betrifft demnach vor allem die Frontjahre 2024 und 2025 sowie die Monate und Quartale des laufenden Jahres. Demgegenüber gaben die Terminpreise für die Jahre von 2026 an nur geringfügig nach. So lag das Frontjahr 2024 im Januar mit im Mittel 180
Euro/MWh rund 30
Prozent unterhalb des mittleren Preises für dieses Jahr aus dem Dezember 2022.
Chart 1: Neue PV-Freiflächenanlagen  |
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Für zehnjährige deutsche Neubau-Photovoltaik-PPA mit Start im Februar 2023 lag der PPA-Preisindex im Januar 2023 gemäß der Methodik von Enervis in einer Bandbreite von 76 bis 92
Euro/MWh.
Der damit korrespondierende Terminmarkt-Mischpreis für die betreffende PPA-Laufzeit beträgt rund 128
Euro/MWh. Damit liegen PPA-Preise wieder auf einem ähnlichen Niveau wie im Februar 2022.
Chart 2: Onshore-Wind  |
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Die deutlich gefallenen Terminmarktpreise ergaben im Januar 2023 für ein Zwei-Jahres-PPA mit über 20
Jahre alten Windenergieanlagen an Land mit Lieferstart im Februar 2023 einen PPA-Benchmark-Preiskorridor von knapp 100 bis 137
Euro/MWh. Das entspricht in etwa dem Niveau von Januar und Februar 2022. Die Schwankungsbreite ergibt sich unter anderem aus dem Standort der Ü20-Anlage und dem Anlagentyp.
Enervis: Derzeit wohl keine solchen NeuabschlüsseDer Terminmarkt-Mischpreis, der die Referenz für diesen PPA-Preis darstellt, ist im Januar auf rund 178
Euro/MWh gesunken. Damit liegen die ermittelten PPA-Preise wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor Jahresfrist. Jedoch rechnet Enervis aufgrund der Stichtagsregelungen des Strompreisbremsengesetzes bei Kurzfrist-PPA für Bestandsanlagen derzeit nicht mit Neuabschlüssen.
Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
- für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
- sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
- Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier. Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
Dienstag, 7.02.2023, 13:34 Uhr
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