Die Preiskorridore für typische Power Purchase Agreements haben im Dezember nochmals deutlich nachgegeben. Das ergibt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die erzielbaren Preiskorridore für typische Strom-Direktlieferverträge aus Erneuerbare-Energien-Anlagen (Power Purchase Agreements) haben sich in Deutschland im Laufe des Jahres 2023 fast ständig nach unten bewegt und sind seit September 2023 auch bei Onshore-Wind nur noch zweistellig in Euro/MWh. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit
Energie & Management.
Demnach sind die Preise im Terminmarkt im Dezember 2023, die die Referenzpreise für PPA bilden, gegenüber dem November 2023 erneut zurückgegangen − und mit ihnen die realistischen PPA-Preise. Das Frontjahr 2024 notierte wieder großteils bei unter 100
Euro/MWh. Längerfristig hat sich das Preisniveau wieder bei in etwa 75
Euro/MWh für die Base-Lieferung eingependelt.
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Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Für PPA auf neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit zehnjähriger Stromlieferung vom laufenden Januar 2024 an liegt der Preiskorridor im Dezember 2023 zwischen 51
und 62
Euro/MWh. Im November 2023 waren es entsprechend 54
bis 65
Euro/MWh gewesen. Anfang 2023 waren hier noch Werte zwischen knapp 80
und 95
Euro/MWh erzielbar gewesen.
Der dazu korrespondierende Terminmarkt-Mischpreis im Dezember 2023 für die betreffende PPA-Laufzeit beträgt 80
Euro/MWh. Im November hatte er sich noch auf 87
Euro/MWh belaufen.
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Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Für PPA auf bestehende, über 20 Jahre alte, ausgeförderte Windenergieanlagen an Land (Ü20-Anlagen) mit zweijähriger Stromlieferung vom Januar 2024 an ermittelten die Analysten von Enervis eine realistische Schwankungsbreite im Dezember 2023 von 55
Euro/MWh bis 95
Euro/MWh. Diese hängt neben dem Terminmarkt-Mischpreis von Standort, Anlagentyp und weiteren PPA-Parametern ab. Im November hatte die PPA-Preisrange Enervis zufolge zwischen 62
Euro/MWh und 89
Euro/MWh gelegen. Und ins Jahr 2023 waren Ü20-PPA noch fast durchgehend dreistellig gestartet, mit bis zu 137
Euro/MWh.
Der Terminmarkt-Mischpreis, der die Referenz für diesen PPA-Preis darstellt, ist im Dezember auf rund 95
Euro/MWh gesunken. Im November hatte er bei 111
Euro/MWh gelegen.
Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX − dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge − verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
- für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
- sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
Anschließend schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf (
Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
Dienstag, 2.01.2024, 16:22 Uhr
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