Freude über die Zertifizierung (von rechts): Steuerbox-Entwickler Hans Hamacher, Swistec-Chef Gerd Höpfner und Experten des BSI. Quelle: Swistec
Technische Richtlinie TR-03109 erfüllt: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die FNN-Steuerbox des Herstellers Swistec zertifiziert.
Der Anfang ist gemacht. Seit 1. Juli können die Hersteller von Steuerboxen nach FNN – das Kürzel steht für das Forum Netztechnik / Netzbetrieb im Verband VDE – zertifizieren lassen. Jetzt hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dem Anbieter Swistec bescheinigt, dass dessen Produkt, die Sicherheits-, Funktions- und Interoperabilitätsanforderungen erfüllt. Die „SwiSBox“ des Unternehmens mit Sitz in Bornheim, nahe Bonn, ist die erste am Markt verfügbare Steuerbox in Deutschland, die für gesetzlich geforderte Einbaufälle die verlangte BSI-Zertifizierung hat.
„Wir sind stolz, als erster Steuerboxhersteller die BSI-Zertifizierung nach TR-03109-5 erhalten zu haben“, sagt Firmengründer und Geschäftsführer, Gerd Hoepfner. Mit der Technik eröffne man „Energieversorgern den Weg zum netzorientierten Dimmen von steuerbaren Verbrauchern gemäß EnWG Paragraf 14a“. Die Swisbox ist laut Hersteller für Anwendungen mit Relaiskontakten direkt nutzbar.
Weitere Zertifizierung angestrebt
Die TR-03109 „Kommunikationsadapter“ beschreibt die Mindestanforderungen für Kommunikationsadapter im Home Area Network von Smart Meter Gateways (SMWG), die den Proxykanal des Gateways nutzen. Geregelt ist darin, die sichere kommunikative Anbindung technischer Einrichtungen an das SMWG, insbesondere über dessen Transport Layer Security Proxy-Funktion (TLS), wie Swistec erklärt. Darüber hinaus seien Sicherheitsziele und Interoperabilitätsanforderungen definiert.
„Wir erreichen mit zertifizierten Steuerboxen einen weiteren Meilenstein für die Steuerbarkeit von Energiewendeanlagen im Smart Grid. Sie stellen eine wichtige Erweiterung des intelligenten Messsystems dar und ermöglichen zahlreiche weitere Anwendungsfälle über die Smart-Meter-Gateway-Infrastruktur“, kommentiert BSI-Präsidentin Claudia Plattner die Zertifizierungspremiere.
Swistec strebt bereits das nächste Zertifikat an. „Nachdem wir die BSI TR-5 Zertifizierung für die Swis Box erfolgreich abgeschlossen haben, reichen wir unsere ‚Swis Box-EEBUS‘ zur Zertifizierung ein“, erklärt Hans Hamacher, Leiter der Software-Entwicklung. Man rechne damit, die Lösung ab Januar 2025 „zertifiziert ausliefern zu können“.
Im Bundeswirtschaftsministerium rechnet man damit, dass es aufgrund der Umsetzung des Paragraf 14a des EnWG zu einem erheblichen Anstieg der Pflichteinbaufälle von intelligenten Messsystemen kommen wird. Die Rede ist von rund 28 Millionen Messlokationen insgesamt im Jahr 2032. Der Rollout werde künftig nicht mehr nur vom Messen, sondern vor allem vom netz- und marktorientierten Steuern und Schalten geprägt sein, resümierte das BMWK diesen Juli im Bericht zur Digitalisierung der Energiewende.
Mittwoch, 18.09.2024, 15:10 Uhr
Manfred Fischer
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