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Die Allianz-Gruppe wird Minderheitseigner beim Erneuerbaren-Entwickler Fuella aus Norwegen. Mit dem Investment von 20 Millionen Euro bauen die Münchener ihr Wasserstoffportfolio aus.
Gute Geschäfte mit grünen Gasen: Der Allianz-Konzern hat die Beteiligung an einem weiteren Unternehmen bekannt gegeben, das Projekte mit klimaneutralem Wasserstoff und Ammoniak entwickelt. 20 Millionen Euro ist den Münchenern der Einstieg bei Fuella in Norwegen wert.
Über die Tochter Allianz Capital Partners, die innerhalb der Investmentsparte Allianz Global Investors alternative Eigenkapitalanlagen platziert, steigt der Versicherungskonzern bei den Skandinaviern ein. Laut einer Mitteilung habe die Allianz sich zudem das Recht gesichert, in Projekte von Fuella direkt zu investieren. Neben grünem Wasserstoff verspricht grüner Ammoniak als H2-Derivat gute Verbrennungseigenschaften aufgrund hoher Energiedichte.
Erst Ende 2022 hatte die Allianz den ersten Schritt in Richtung grüne Gase unternommen. Seinerzeit investierten die Süddeutschen in das finnische Unternehmen Ren-Gas, das Anlagen zur Umwandlung von Strom in Gas herstellt. "Mit unserem zweiten Investment in eine Power-to-Gas-Plattform in den nordischen Ländern unterstreichen wir das große Potenzial, das wir für die Produktion von grünen Molekülen in dieser Region sehen", sagt Igor Lukin, Manager bei Allianz Capital Partners, laut Mitteilung.
Umweltverbände kritisieren "umfängliches Greenwashing"
Die Allianz nimmt für sich in Anspruch, "mit unserer systematischen Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in unsere Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen" zu den führenden Versicherern im Dow Jones Sustainability Index zu zählen. Ab diesem Jahr bietet der Konzern laut Eigenverpflichtung keine Sach- und Unfallversicherung mehr für solche Unternehmen an, die ihre Geschäfte hauptsächlich mit Kohle machen und dabei keine Ausstiegsambitionen erkennen lassen.
Umweltorganisationen sehen die Geschäfte der Münchener indes weiter kritisch. Ein gemeinsamer Bericht von Greenpeace, Urgewald und Reclaim Finance attestierte dem Münchener Versicherungs- und Investmentkonzern zuletzt "ein umfängliches Greenwashing".
Mit Stand September 2022 verwaltete die Allianz Global Investors dem Bericht zufolge Vermögen von "besonders klimaschädlichen Unternehmen" im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Wie bei DWS, Union Investment und Deka Investments erkannten die Organisationen auch bei der Allianz "eine erhebliche Diskrepanz zwischen den postulierten Bekenntnissen zum Klimaschutz und dem faktischen Umgang" mit Konzernen, die weiter in fossile Energien investierten.
Donnerstag, 27.07.2023, 14:53 Uhr
Volker Stephan
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