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Energie & Management > Kraftwerke - Uniper verkauft Datteln 4 an Schweizer Rohstoffhändler
Luftaufnahme des Kraftwerks Datteln 4. Quelle: Uniper SE
Kraftwerke

Uniper verkauft Datteln 4 an Schweizer Rohstoffhändler

Der Düsseldorfer Energiekonzern erfüllt EU-Auflagen und präsentiert einen Käufer für das Steinkohlekraftwerk Datteln 4.
Gut ein Jahr stand „Datteln 4“ im Schaufenster. Nun hat Uniper einen Käufer für Deutschlands modernstes Steinkohlekraftwerk präsentiert. Wie das Düsseldorfer Energieunternehmen am 19. September mitteilte, übernimmt der in der Schweiz ansässige Rohstoffhändler „ResInvest Group“ das Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen.

Neben der Kohleinfrastruktur gehen laut Uniper auch die dazugehörigen Wärmeerzeugungsanlagen an Resinvest. Über den gezahlten Kaufpreis wurde nichts bekannt. Im Vorfeld war in einem Bericht der Börsen-Zeitung auf eine Insider-Einschätzung verwiesen worden, wonach das Kraftwerk mit einer Milliarde Euro zu bewerten sei. Die behördlichen Genehmigungen für den Verkauf stehen noch aus.

Das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen, an dem ab 2007 gebaut wurde, ist nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen erst am 30. Mai 2020 in Betrieb gegangen. Es verfügt über eine elektrische Nettoleistung von über 1.052 MW und beliefert die Deutsche Bahn mit Strom. Darüber hinaus erzeugt es Fernwärme für mehr als 100.000 Haushalte im nördlichen Ruhrgebiet. Rund 100 Mitarbeitende sind nach Unternehmensangaben derzeit am Kraftwerksstandort beschäftigt.

Beihilferechtliche Auflagen erfüllt

Mit dem Verkauf des Kraftwerks erfüllt Uniper beihilferechtliche Auflagen der EU-Kommission, die mit der Verstaatlichung des Düsseldorfer Energieunternehmens einhergingen. Am 20. Dezember 2022 hatte die EU-Kommission ein Stabilisierungspaket für Uniper genehmigt. Dieses war notwendig geworden, weil das Unternehmen durch die Auswirkungen des Ukrainekrieges und den massiven Anstieg der Gaspreise in eine milliardenschwere finanzielle Schieflage geraten war.

Holger Kreetz, Chief Operating Officer von Uniper, betonte anlässlich des Verkaufs die Rolle der Mitarbeitenden vor Ort: „Das Kraftwerk leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung – vor allem dank der hochprofessionellen und engagierten Mannschaft, die den Betrieb mit großer Leidenschaft sicherstellt. Umso erfreulicher ist es, mit der ResInvest Group a.s. einen Käufer gefunden zu haben, der den sicheren und effizienten Betrieb des Kraftwerks auch künftig gewährleistet.“

Der Gründer und Vorsitzende der Resinvest Group, Tomas Novotny, begründete die Übernahme mit strategischen Überlegungen: „Mit dem Erwerb von Datteln 4 verfolgen wir unsere Strategie weiter, in Infrastruktur-Assets zu investieren, in denen wir langfristigen Wert sehen. Wir setzen uns dafür ein, heute einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten und gleichzeitig bereit zu sein, den Energiebedarf der Zukunft zu decken.“

Die Resinvest Group ist ein privates Unternehmen und hat sich auf Massengüter wie Festbrennstoffe, Biomasse und landwirtschaftliche Nutzpflanzen spezialisiert. Im November 2024 hatte ResInvest zwei Kohlekraftwerke in Polen vom tschechischen Energieunternehmen CEZ übernommen.

Freitag, 19.09.2025, 13:26 Uhr
Imke Herzog
Energie & Management > Kraftwerke - Uniper verkauft Datteln 4 an Schweizer Rohstoffhändler
Luftaufnahme des Kraftwerks Datteln 4. Quelle: Uniper SE
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Der Düsseldorfer Energiekonzern erfüllt EU-Auflagen und präsentiert einen Käufer für das Steinkohlekraftwerk Datteln 4.
Gut ein Jahr stand „Datteln 4“ im Schaufenster. Nun hat Uniper einen Käufer für Deutschlands modernstes Steinkohlekraftwerk präsentiert. Wie das Düsseldorfer Energieunternehmen am 19. September mitteilte, übernimmt der in der Schweiz ansässige Rohstoffhändler „ResInvest Group“ das Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen.

Neben der Kohleinfrastruktur gehen laut Uniper auch die dazugehörigen Wärmeerzeugungsanlagen an Resinvest. Über den gezahlten Kaufpreis wurde nichts bekannt. Im Vorfeld war in einem Bericht der Börsen-Zeitung auf eine Insider-Einschätzung verwiesen worden, wonach das Kraftwerk mit einer Milliarde Euro zu bewerten sei. Die behördlichen Genehmigungen für den Verkauf stehen noch aus.

Das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen, an dem ab 2007 gebaut wurde, ist nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen erst am 30. Mai 2020 in Betrieb gegangen. Es verfügt über eine elektrische Nettoleistung von über 1.052 MW und beliefert die Deutsche Bahn mit Strom. Darüber hinaus erzeugt es Fernwärme für mehr als 100.000 Haushalte im nördlichen Ruhrgebiet. Rund 100 Mitarbeitende sind nach Unternehmensangaben derzeit am Kraftwerksstandort beschäftigt.

Beihilferechtliche Auflagen erfüllt

Mit dem Verkauf des Kraftwerks erfüllt Uniper beihilferechtliche Auflagen der EU-Kommission, die mit der Verstaatlichung des Düsseldorfer Energieunternehmens einhergingen. Am 20. Dezember 2022 hatte die EU-Kommission ein Stabilisierungspaket für Uniper genehmigt. Dieses war notwendig geworden, weil das Unternehmen durch die Auswirkungen des Ukrainekrieges und den massiven Anstieg der Gaspreise in eine milliardenschwere finanzielle Schieflage geraten war.

Holger Kreetz, Chief Operating Officer von Uniper, betonte anlässlich des Verkaufs die Rolle der Mitarbeitenden vor Ort: „Das Kraftwerk leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung – vor allem dank der hochprofessionellen und engagierten Mannschaft, die den Betrieb mit großer Leidenschaft sicherstellt. Umso erfreulicher ist es, mit der ResInvest Group a.s. einen Käufer gefunden zu haben, der den sicheren und effizienten Betrieb des Kraftwerks auch künftig gewährleistet.“

Der Gründer und Vorsitzende der Resinvest Group, Tomas Novotny, begründete die Übernahme mit strategischen Überlegungen: „Mit dem Erwerb von Datteln 4 verfolgen wir unsere Strategie weiter, in Infrastruktur-Assets zu investieren, in denen wir langfristigen Wert sehen. Wir setzen uns dafür ein, heute einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten und gleichzeitig bereit zu sein, den Energiebedarf der Zukunft zu decken.“

Die Resinvest Group ist ein privates Unternehmen und hat sich auf Massengüter wie Festbrennstoffe, Biomasse und landwirtschaftliche Nutzpflanzen spezialisiert. Im November 2024 hatte ResInvest zwei Kohlekraftwerke in Polen vom tschechischen Energieunternehmen CEZ übernommen.

Freitag, 19.09.2025, 13:26 Uhr
Imke Herzog

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