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Energie & Management > Stadtwerke - SW Tübingen und Rheinenergie geben höhere Gaspreise weiter
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke

SW Tübingen und Rheinenergie geben höhere Gaspreise weiter

Die stark gestiegenen Einkaufspreise für Erdgas schlagen zunehmend auf die Endkunden durch. Sowohl die Stadtwerke Tübingen als auch die Rheinenergie kündigten Preiserhöhungen an.
Wegen der aktuellen Preisanstiege an den Energiebörsen müssen viele Versorger ihre Endkundenpreise anpassen. Die Stadtwerke Tübingen (SWT) betonen, dass ihre langfristigen Beschaffungsverträge dabei helfen, den Preisanstieg nicht zu hoch ausfallen zu lassen. So kündigten sie an, die Strompreise für 2022 zu senken, hier würde die Reduzierung der EEG-Umlage weitergegeben. Die Preise für Erdgas und Fernwärme werden allerdings erhöht. Die Rheinenergie in Köln kündigte ebenfalls Preiserhöhungen bei Erdgas an, will aber die Strompreise 2022 stabil halten.

SW Tübingen senken die Strompreise

Die Stadtwerke Tübingen betonen ihre langfristige Beschaffungsstrategie. Sie kalkulierten ihre Tarife seriös und verfolgten beim Einkauf von Strom und Erdgas einen eher konservativen Ansatz. Der Verzicht auf kurzfristige oder gar spekulative Beschaffungen komme SWT-Kunden zugute, weil kurzfristige starke Preisanstiege, wie die der letzten Monate, sich nicht so stark auswirkten. Bereits 2020 hätten die SWT die Strompreise nicht erhöht. Für 2022 könnte das Unternehmen sie um 2,6-3 % senken, je nach Tarif, das entspreche rund 1 Cent/kWh.

Die allgemeinen Steigerungen bei der Erdgasbeschaffung, höhere CO2-Preise sowie gestiegene Transportkosten führten bei den SWT in allen Tarifen zu einer Anhebung des Arbeitspreises von rund 1 Cent/kWh. Die Preise verteuerten sich damit um 11 bis 16 %. Auch beim Erdgas hätten die SWT dank ihrer Beschaffungsstrategie einen noch höher ausfallenden Preisanstieg dämpfen können. Die Preise für Fernwärme der SWT steigen ab 2022 um durchschnittlich 26 %. Kostentreiber seien hier die gestiegenen Erdgaspreise, und die ebenfalls stark angestiegenen Kosten aus dem CO2-Emissionshandel.

Rheinenergie rechnet mit Zahlungsschwierigkeiten bei Endkunden
 
Auch die Rheinenergie erhöht zum Jahreswechsel die Preise für Erdgas für die Privat- und Gewerbekunden um 1,80 Cent/kWh (brutto). Dies bedeute für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung monatliche Mehrkosten von rund zwölf Euro. In einer Kölner Durchschnittswohnung mit etwa 12.000 kWh Jahresverbrauch an Erdgas mache sich die Preisänderung mit Mehrkosten von rund 18 Euro bemerkbar, in einem Einfamilienhaus müsse man sich auf monatliche Mehrkosten von rund 30 Euro einstellen, berechnete das Unternehmen. Zuletzt habe die Rheinenergie ihre Preise für Erdgas im Jahr 2019 angehoben, nachdem sie sie 2017 gesenkt hatte. Die Strompreise blieben für die Bestandskunden stabil, obwohl ab 2022 alle Kunden Ökostrom bekommen.

Auch die Rheinenergie betont ihre langfristige Beschaffungsstrategie, die Kostenrisiken abmindere und Preisspitzen dämpfe. Auch nach dem 1. Januar 2022 werde das Unternehmen mit den gestiegenen Preisen eher im Mittelfeld der deutschen Großstädte liegen. Es bietet gegen Aufpreis auch ein Erdgas-Festpreisangebot bis 2023 an, mit dem sich Kunden gegen weitere Preisanstiege absichern könnten. Gegenüber der Köllnischen Rundschau sagte der Chef der Rheinenergie, Dieter Steinkamp: „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass auf uns eine Welle zukommt von Schwierigkeiten für die Menschen, die dann im nächsten Jahr die Jahresrechnung kriegen.“

Anschlusssperrungen sollten allerdings möglichst vermieden werden, sagte Steinkamp. Das Unternehmen berate die Menschen und suche nach anderen Lösungen, kündigte er an. Durch Insolvenzen oder Vertragskündigungen anderer Anbieter könnte eine größere Zahl an Menschen in die Ersatz- oder Grundversorgung der Rheinenergie kommen. Diese würden alle sicher beliefert, verspricht das Unternehmen. Allerdings müssten die zusätzlichen Energiemengen dafür zu den aktuell extrem hohen Marktpreisen beschafft werden, weshalb Neukunden eventuell mehr zahlen müssen.

Donnerstag, 11.11.2021, 11:25 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stadtwerke - SW Tübingen und Rheinenergie geben höhere Gaspreise weiter
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke
SW Tübingen und Rheinenergie geben höhere Gaspreise weiter
Die stark gestiegenen Einkaufspreise für Erdgas schlagen zunehmend auf die Endkunden durch. Sowohl die Stadtwerke Tübingen als auch die Rheinenergie kündigten Preiserhöhungen an.
Wegen der aktuellen Preisanstiege an den Energiebörsen müssen viele Versorger ihre Endkundenpreise anpassen. Die Stadtwerke Tübingen (SWT) betonen, dass ihre langfristigen Beschaffungsverträge dabei helfen, den Preisanstieg nicht zu hoch ausfallen zu lassen. So kündigten sie an, die Strompreise für 2022 zu senken, hier würde die Reduzierung der EEG-Umlage weitergegeben. Die Preise für Erdgas und Fernwärme werden allerdings erhöht. Die Rheinenergie in Köln kündigte ebenfalls Preiserhöhungen bei Erdgas an, will aber die Strompreise 2022 stabil halten.

SW Tübingen senken die Strompreise

Die Stadtwerke Tübingen betonen ihre langfristige Beschaffungsstrategie. Sie kalkulierten ihre Tarife seriös und verfolgten beim Einkauf von Strom und Erdgas einen eher konservativen Ansatz. Der Verzicht auf kurzfristige oder gar spekulative Beschaffungen komme SWT-Kunden zugute, weil kurzfristige starke Preisanstiege, wie die der letzten Monate, sich nicht so stark auswirkten. Bereits 2020 hätten die SWT die Strompreise nicht erhöht. Für 2022 könnte das Unternehmen sie um 2,6-3 % senken, je nach Tarif, das entspreche rund 1 Cent/kWh.

Die allgemeinen Steigerungen bei der Erdgasbeschaffung, höhere CO2-Preise sowie gestiegene Transportkosten führten bei den SWT in allen Tarifen zu einer Anhebung des Arbeitspreises von rund 1 Cent/kWh. Die Preise verteuerten sich damit um 11 bis 16 %. Auch beim Erdgas hätten die SWT dank ihrer Beschaffungsstrategie einen noch höher ausfallenden Preisanstieg dämpfen können. Die Preise für Fernwärme der SWT steigen ab 2022 um durchschnittlich 26 %. Kostentreiber seien hier die gestiegenen Erdgaspreise, und die ebenfalls stark angestiegenen Kosten aus dem CO2-Emissionshandel.

Rheinenergie rechnet mit Zahlungsschwierigkeiten bei Endkunden
 
Auch die Rheinenergie erhöht zum Jahreswechsel die Preise für Erdgas für die Privat- und Gewerbekunden um 1,80 Cent/kWh (brutto). Dies bedeute für eine Ein- bis Zweizimmerwohnung monatliche Mehrkosten von rund zwölf Euro. In einer Kölner Durchschnittswohnung mit etwa 12.000 kWh Jahresverbrauch an Erdgas mache sich die Preisänderung mit Mehrkosten von rund 18 Euro bemerkbar, in einem Einfamilienhaus müsse man sich auf monatliche Mehrkosten von rund 30 Euro einstellen, berechnete das Unternehmen. Zuletzt habe die Rheinenergie ihre Preise für Erdgas im Jahr 2019 angehoben, nachdem sie sie 2017 gesenkt hatte. Die Strompreise blieben für die Bestandskunden stabil, obwohl ab 2022 alle Kunden Ökostrom bekommen.

Auch die Rheinenergie betont ihre langfristige Beschaffungsstrategie, die Kostenrisiken abmindere und Preisspitzen dämpfe. Auch nach dem 1. Januar 2022 werde das Unternehmen mit den gestiegenen Preisen eher im Mittelfeld der deutschen Großstädte liegen. Es bietet gegen Aufpreis auch ein Erdgas-Festpreisangebot bis 2023 an, mit dem sich Kunden gegen weitere Preisanstiege absichern könnten. Gegenüber der Köllnischen Rundschau sagte der Chef der Rheinenergie, Dieter Steinkamp: „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass auf uns eine Welle zukommt von Schwierigkeiten für die Menschen, die dann im nächsten Jahr die Jahresrechnung kriegen.“

Anschlusssperrungen sollten allerdings möglichst vermieden werden, sagte Steinkamp. Das Unternehmen berate die Menschen und suche nach anderen Lösungen, kündigte er an. Durch Insolvenzen oder Vertragskündigungen anderer Anbieter könnte eine größere Zahl an Menschen in die Ersatz- oder Grundversorgung der Rheinenergie kommen. Diese würden alle sicher beliefert, verspricht das Unternehmen. Allerdings müssten die zusätzlichen Energiemengen dafür zu den aktuell extrem hohen Marktpreisen beschafft werden, weshalb Neukunden eventuell mehr zahlen müssen.

Donnerstag, 11.11.2021, 11:25 Uhr
Susanne Harmsen

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