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Energie & Management > Stromspeicher - Speicherförderung reizt Investitionen an
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
Stromspeicher

Speicherförderung reizt Investitionen an

Wissenschaftler der RWTH Aachen haben nun zum jüngsten PV-Speicherförderprogramm in Baden-Württemberg den abschließenden Monitoringericht vorgelegt.
Die baden-württembergische Landesregierung hat mit dem Förderprogramm „Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher“ versucht, den Heimspeichermarkt anzukurbeln und den noch jungen Markt der Gewerbespeicher zu stützen. Das Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen hat das Programm wissenschaftlich begleitet und nun seinen Abschlussbericht mit dem Titel „Speichermonitoring BW 2.0“ vorgelegt.

Mehr PV durch Speicherförderung

Die Wissenschaftler um Prof. Dirk Uwe Sauer haben festgestellt, dass das Fördervolumen von etwa 17 Mio. Euro insgesamt Investitionen von rund 217 Mio. Euro ausgelöst hat. Im Rahmen einer Umfrage haben zahlreiche Privathaushalte angegeben, nur wegen der Speicherförderung eine Batterie angeschafft zu haben. Dahinter stehen Investitionen von 33,8 Mio. Euro. Aber nicht nur Speicherinvestitionen hat die Förderung angereizt. Das Investitionsvolumen, das nur deshalb in die Anschaffung von PV-Anlagen geflossen ist, weil Batterien gefördert wurden, beträgt rund 37 Mio. Euro. Dagegen wären Batterien im Wert von insgesamt 12,4 Mio. Euro und Photovoltaikanlagen für 70,5 Mio. Euro auch ohne Förderung angeschafft worden.
 
Motive für die Anschaffung eines PV-Speichers
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: RWTH Aachen/ISEA

„Die Tatsache, dass rund ein Drittel der Antragstellenden ohne das Förderprogramm keine PV-Anlage gekauft hätte, zeigt deutliche Zugeffekte vom Speichermarkt auf den PV-Markt“, schreiben die Autoren des Speichermonitorings. Dem Bericht zufolge waren die vorherrschenden Motive der Nutzer für den Kauf eines PV-Speichers, einen Beitrag zur Energiewende leisten und sich gegen steigende Strompreise absichern zu wollen. Es verwundert nicht, dass für rund 85 % der befragten Haushalte die Energiewende maßgeblich ist, während für 79 % der Gewerbetreibenden die ökonomische Absicherung im Vordergrund steht.

Das Speichermonitoring hat auch gezeigt, dass die Betreiber von Batterien grundsätzlich der Sektorenkopplung gegenüber aufgeschlossen sind. So hatten 2021 fast 40 % der Haushalte und rund 25 % der Gewerbebetriebe mit Speicher ebenfalls eine Wärmepumpe. Bei der Elektromobilität haben die Unternehmen mit 46 % gegenüber 36 % bei den Privaten die Nase vorn. „Gegenüber dem Bundesdurchschnitt sind diese Anteile um ein Vielfaches höher und unterstreichen die genannten ideellen Motivationsgründe der Kundschaft“, heißt es im Monitoringbericht.

Lediglich 9 % hatten in der jüngsten Umfrage den Kauf eines E-Autos ausgeschlossen. Dagegen waren 33 % schon konkret in der Kaufplanung. „Des Weiteren existierten gegenseitige Zugeffekte bei den verschiedenen Komponenten, da einige Speicherbetreibende als Kaufmotivation für den PV-Speicher angaben, das vorhandene Elektroauto mit eigenem Sonnenstrom laden zu wollen“, so die Wissenschaftler.

Die Erhebung der Daten im Rahmen des Speichermonitorings erfolgte über einen Fragebogen mit manuell eingetragenen Angaben.

Zweite Förderperiode schon nach wenigen Wochen beendet

Das Förderprogramm „Netzdienliche PV-Speicher“ lief über zwei Perioden: zunächst von Februar 2018 bis Juli 2019 und dann ab April 2021. Allerdings war die Nachfrage so groß, dass die zweite Periode nur wenige Wochen dauerte und das Programm dann wieder geschlossen wurde. Die Antragsprüfung und -abwicklung erfolgte über die „L-Bank“, die baden-württembergische Staatsbank. Die Förderung war an eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft, die im Monitoringbericht aufgezählt sind.

Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg nach Analysen des ISEA etwa 37.500 PV-Anlagen bis 30 kW und rund 25.500 Speichersysteme installiert. Dies bedeutet, dass rund 70 % der neuen PV-Anlagen in dieser Größenordnung zusammen mit einem Batteriespeicher installiert wurden. Insgesamt wuchs damit der Heimspeichermarkt im Land nach Angaben der Wissenschaftler gegenüber 2020 um etwa 35 %.

Das Speichermonitoring BW 2.0 hier zum Download zur Verfügung. Es enthält auch Angaben zu Herstellern, Marktanteilen und Preisen.

Mittwoch, 24.08.2022, 16:22 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Stromspeicher - Speicherförderung reizt Investitionen an
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
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Speicherförderung reizt Investitionen an
Wissenschaftler der RWTH Aachen haben nun zum jüngsten PV-Speicherförderprogramm in Baden-Württemberg den abschließenden Monitoringericht vorgelegt.
Die baden-württembergische Landesregierung hat mit dem Förderprogramm „Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher“ versucht, den Heimspeichermarkt anzukurbeln und den noch jungen Markt der Gewerbespeicher zu stützen. Das Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen hat das Programm wissenschaftlich begleitet und nun seinen Abschlussbericht mit dem Titel „Speichermonitoring BW 2.0“ vorgelegt.

Mehr PV durch Speicherförderung

Die Wissenschaftler um Prof. Dirk Uwe Sauer haben festgestellt, dass das Fördervolumen von etwa 17 Mio. Euro insgesamt Investitionen von rund 217 Mio. Euro ausgelöst hat. Im Rahmen einer Umfrage haben zahlreiche Privathaushalte angegeben, nur wegen der Speicherförderung eine Batterie angeschafft zu haben. Dahinter stehen Investitionen von 33,8 Mio. Euro. Aber nicht nur Speicherinvestitionen hat die Förderung angereizt. Das Investitionsvolumen, das nur deshalb in die Anschaffung von PV-Anlagen geflossen ist, weil Batterien gefördert wurden, beträgt rund 37 Mio. Euro. Dagegen wären Batterien im Wert von insgesamt 12,4 Mio. Euro und Photovoltaikanlagen für 70,5 Mio. Euro auch ohne Förderung angeschafft worden.
 
Motive für die Anschaffung eines PV-Speichers
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: RWTH Aachen/ISEA

„Die Tatsache, dass rund ein Drittel der Antragstellenden ohne das Förderprogramm keine PV-Anlage gekauft hätte, zeigt deutliche Zugeffekte vom Speichermarkt auf den PV-Markt“, schreiben die Autoren des Speichermonitorings. Dem Bericht zufolge waren die vorherrschenden Motive der Nutzer für den Kauf eines PV-Speichers, einen Beitrag zur Energiewende leisten und sich gegen steigende Strompreise absichern zu wollen. Es verwundert nicht, dass für rund 85 % der befragten Haushalte die Energiewende maßgeblich ist, während für 79 % der Gewerbetreibenden die ökonomische Absicherung im Vordergrund steht.

Das Speichermonitoring hat auch gezeigt, dass die Betreiber von Batterien grundsätzlich der Sektorenkopplung gegenüber aufgeschlossen sind. So hatten 2021 fast 40 % der Haushalte und rund 25 % der Gewerbebetriebe mit Speicher ebenfalls eine Wärmepumpe. Bei der Elektromobilität haben die Unternehmen mit 46 % gegenüber 36 % bei den Privaten die Nase vorn. „Gegenüber dem Bundesdurchschnitt sind diese Anteile um ein Vielfaches höher und unterstreichen die genannten ideellen Motivationsgründe der Kundschaft“, heißt es im Monitoringbericht.

Lediglich 9 % hatten in der jüngsten Umfrage den Kauf eines E-Autos ausgeschlossen. Dagegen waren 33 % schon konkret in der Kaufplanung. „Des Weiteren existierten gegenseitige Zugeffekte bei den verschiedenen Komponenten, da einige Speicherbetreibende als Kaufmotivation für den PV-Speicher angaben, das vorhandene Elektroauto mit eigenem Sonnenstrom laden zu wollen“, so die Wissenschaftler.

Die Erhebung der Daten im Rahmen des Speichermonitorings erfolgte über einen Fragebogen mit manuell eingetragenen Angaben.

Zweite Förderperiode schon nach wenigen Wochen beendet

Das Förderprogramm „Netzdienliche PV-Speicher“ lief über zwei Perioden: zunächst von Februar 2018 bis Juli 2019 und dann ab April 2021. Allerdings war die Nachfrage so groß, dass die zweite Periode nur wenige Wochen dauerte und das Programm dann wieder geschlossen wurde. Die Antragsprüfung und -abwicklung erfolgte über die „L-Bank“, die baden-württembergische Staatsbank. Die Förderung war an eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft, die im Monitoringbericht aufgezählt sind.

Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg nach Analysen des ISEA etwa 37.500 PV-Anlagen bis 30 kW und rund 25.500 Speichersysteme installiert. Dies bedeutet, dass rund 70 % der neuen PV-Anlagen in dieser Größenordnung zusammen mit einem Batteriespeicher installiert wurden. Insgesamt wuchs damit der Heimspeichermarkt im Land nach Angaben der Wissenschaftler gegenüber 2020 um etwa 35 %.

Das Speichermonitoring BW 2.0 hier zum Download zur Verfügung. Es enthält auch Angaben zu Herstellern, Marktanteilen und Preisen.

Mittwoch, 24.08.2022, 16:22 Uhr
Fritz Wilhelm

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