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Energie & Management > Wärme - Saisonaler Wärmespeicher für Neumünster
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wärme

Saisonaler Wärmespeicher für Neumünster

Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 gehen die Stadtwerke Neumünster nun das nächste Projekt an: Für einen großen Wärmespeicher sucht der Versorger eine geeignete Fläche.
Bei der Wärmewende in Neumünster soll auch das Wasser helfen. Mit einem Wärmespeicher wollen die Stadtwerke einen weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität gehen. Für das Jahr 2030 peilt der norddeutsche Versorger den Start des saisonal einzusetzenden Speicherbeckens an.

Wie die Stadtwerke auf Anfrage unserer Redaktion mitteilen, seien aktuell zwei Flächen für den Wärmespeicher in der Auswahl. Das erforderliche Areal ist durchaus stattlich: 15 Hektar umfassen die bisherigen Planungen. Denn die Leistung des Speichers soll elf Prozent der gesamten Netzeinspeisung Neumünsters betragen: 45 Millionen kWh Wärme werden bei einer Entladeleistung von 50 MW zur Verfügung stehen.

Die Wärme, die das mit einem Deckel zu versehende Erdwasserbecken aufnehmen soll, stammt aus der Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV). Das Heizkraftwerk verbrennt den aufbereiteten Abfall der Kommune. Und hierin besteht auch die Herausforderung: Die TEV läuft das gesamte Jahr über, im Sommer fällt zu viel Wärme ab, im Winter nicht genug für Neumünsters Haushalte.

Der saisonale Wärmespeicher dient daher perspektivisch dazu, die im Sommer überschüssige Wärme sozusagen einzulagern, statt – wie bisher – Strom aus ihr zu produzieren. Im Winter würde der Stromspeicher die überschüssige Energie ins Wärmenetz abgeben und damit den heute zusätzlich erforderlichen Einsatz von Gaskesseln in der TEV reduzieren. Die Stadtwerke versprechen sich vom weniger zu verfeuernden Erdgas eine Ersparnis von 14.000 Tonnen CO2.

Die Stadtwerke Neumünster versorgen derzeit Haushalte und Gewerbebetriebe mit Wärme im Umfang von etwa 317 Millionen kWh jährlich. Die Projektkosten beziffert der Versorger mit etwa 68 Millionen Euro.

Unterdessen steht das erste Wärmespeicher-Projekt Deutschlands kurz vor der Vollendung - es ist ebenfalls in Schleswig-Holstein beheimatet. In Meldorf, etwa 70 Kilometer westlich von Neumünster gelegen, baut die Kommune mit ihrer Wärme Infrastruktur Meldorf GmbH ein Becken. Es ist mit einem Fassungsvermögen von 45 Millionen Litern Wasser und Kosten von etwa 6 Millionen Euro allerdings deutlich kleiner dimensioniert als das Vorhaben der Stadtwerke Neumünster. Die überplante Fläche ist mit 7 Hektar knapp halb so groß. Der Betriebsstart in Meldorf ist für die kommende Heizperiode geplant.

Montag, 7.08.2023, 15:25 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Wärme - Saisonaler Wärmespeicher für Neumünster
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wärme
Saisonaler Wärmespeicher für Neumünster
Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 gehen die Stadtwerke Neumünster nun das nächste Projekt an: Für einen großen Wärmespeicher sucht der Versorger eine geeignete Fläche.
Bei der Wärmewende in Neumünster soll auch das Wasser helfen. Mit einem Wärmespeicher wollen die Stadtwerke einen weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität gehen. Für das Jahr 2030 peilt der norddeutsche Versorger den Start des saisonal einzusetzenden Speicherbeckens an.

Wie die Stadtwerke auf Anfrage unserer Redaktion mitteilen, seien aktuell zwei Flächen für den Wärmespeicher in der Auswahl. Das erforderliche Areal ist durchaus stattlich: 15 Hektar umfassen die bisherigen Planungen. Denn die Leistung des Speichers soll elf Prozent der gesamten Netzeinspeisung Neumünsters betragen: 45 Millionen kWh Wärme werden bei einer Entladeleistung von 50 MW zur Verfügung stehen.

Die Wärme, die das mit einem Deckel zu versehende Erdwasserbecken aufnehmen soll, stammt aus der Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV). Das Heizkraftwerk verbrennt den aufbereiteten Abfall der Kommune. Und hierin besteht auch die Herausforderung: Die TEV läuft das gesamte Jahr über, im Sommer fällt zu viel Wärme ab, im Winter nicht genug für Neumünsters Haushalte.

Der saisonale Wärmespeicher dient daher perspektivisch dazu, die im Sommer überschüssige Wärme sozusagen einzulagern, statt – wie bisher – Strom aus ihr zu produzieren. Im Winter würde der Stromspeicher die überschüssige Energie ins Wärmenetz abgeben und damit den heute zusätzlich erforderlichen Einsatz von Gaskesseln in der TEV reduzieren. Die Stadtwerke versprechen sich vom weniger zu verfeuernden Erdgas eine Ersparnis von 14.000 Tonnen CO2.

Die Stadtwerke Neumünster versorgen derzeit Haushalte und Gewerbebetriebe mit Wärme im Umfang von etwa 317 Millionen kWh jährlich. Die Projektkosten beziffert der Versorger mit etwa 68 Millionen Euro.

Unterdessen steht das erste Wärmespeicher-Projekt Deutschlands kurz vor der Vollendung - es ist ebenfalls in Schleswig-Holstein beheimatet. In Meldorf, etwa 70 Kilometer westlich von Neumünster gelegen, baut die Kommune mit ihrer Wärme Infrastruktur Meldorf GmbH ein Becken. Es ist mit einem Fassungsvermögen von 45 Millionen Litern Wasser und Kosten von etwa 6 Millionen Euro allerdings deutlich kleiner dimensioniert als das Vorhaben der Stadtwerke Neumünster. Die überplante Fläche ist mit 7 Hektar knapp halb so groß. Der Betriebsstart in Meldorf ist für die kommende Heizperiode geplant.

Montag, 7.08.2023, 15:25 Uhr
Volker Stephan

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