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Energie & Management > Wasserstoff - Projekt E-Farm kurz vor der Fertigstellung
Spatenstich für fünften und letzte Elektrolyseur in Langenhorn (von li.): Janne Petersen, Hansjörg Brunk, Andre Steinau, Frank Zahel und Olde Oldsen. Quelle: GP Joule
Wasserstoff

Projekt E-Farm kurz vor der Fertigstellung

GP Joule hat in Nordfriesland den Spatenstich für eine H2-Produktion gesetzt und einen H2-Produktionsstandort offiziell eröffnet. Damit ist das Projekt E-Farm auf der Zielgeraden.
Das von dem Erneuerbaren-Projektierer GP Joule 2017 in Schleswig-Holstein initiierte Projekt „eFarm“ ist kurz vor der Finalisierung. Ende August fand der Spatenstich für einen Elektrolyseur in Langenhorn, einer 3.000-Seelen-Gemeinde (Schleswig-Holstein) statt. Im rund acht Kilometer davon entfernten Dörpum, einem Ortsteil der Gemeinde Bordelum, wurde der bereits fertig gestellte Elektrolyseur in Betrieb genommen. Über 35 Tonnen grüner Wasserstoff, erzeugt mit lokalen Windkraftanlagen, sollen dort fortan produziert werden und für die emissionsfreie Mobilität bereit stehen. 

Zählt man den in Langenhorn bis Ende 2023 in Betrieb gehenden Elektrolyseur dazu, erzeugen dann − so sieht es das Projektziel von E-Farm vor − insgesamt fünf Elektrolyseure an vier Produktionsstandorten grünen Wasserstoff. Sie beziehen den Strom von nahe gelegenen Windparks. Der erzeugte grüne Wasserstoff wird komprimiert, in mobilen Speichercontainern gelagert und anschließend per Lkw zu zwei Wasserstoff-Tankstellen in Niebüll und Husum transportiert. Dort können ihn zwei Wasserstoffbusse des öffentlichen Nahverkehrs und über 60 angemeldete Brennstoffzellenfahrzeuge im Kreis Nordfriesland beziehen. Die täglich produzierte Menge an Wasserstoff würde theoretisch ausreichen, so erklärt GP Joule, um zwölf Busse oder 120 Pkw mit Wasserstoff zu versorgen. 
 
Die Standorte der Elektrolyseure und Wasserstofftankstellen im Projekt "eFarm"
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: GP Joule

Auch Nutzung der Abwärme 

Auch die bei der Elektrolyse entstehende Wärme wird genutzt. Eingespeist ins lokale Wärmenetz steht sie so direkt den Gemeinden der Region zur Verfügung. 

„Hinter uns liegt eine ereignisreiche Zeit“, erinnerte sich Andre Steinau, Geschäftsführer von GP Joule Hydrogen. „Mit dem symbolischen Spatenstich am Standort Langenhorn fehlt jetzt nur noch ein letztes Puzzlestück im Projekt E-Farm Nordfriesland. Es macht mich immer wieder stolz, hier eine Blaupause für die nachhaltige und regionale Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen zu haben.“

Das Projekt profitiert von den guten Standortbedingungen im Norden Deutschlands. Wie Susanne Bahnsen (CDU), Bürgermeistern der Gemeinde Bordelum, bei der offiziellen Eröffnung des Wasserstoffproduktionsstandortes, anführte, decke die Gemeinde bereits jetzt ihren Strombedarf bilanziell vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. „Jetzt können wir mit der reichlich vorhandenen Windkraft hier bei uns noch mehr machen − und sie in Form von grünem Wasserstoff an die nächstgelegenen Wasserstofftankstellen exportieren.“ 

Nahezu 95 Prozent der volatilen Windenergie werden durch das Projekt E-Farm verwendet und im Wärme- und Mobilitätssektor genutzt. Die Windkraftanlagen müssen nicht mehr länger abgeregelt werden. 

Fünf Jahre von der Idee bis zur Umsetzung

Die Konzeptidee für das sektorübergreifende Projekt stammt aus dem Jahr 2016 aus dem Hause von GP Joule. Das nordfriesische Unternehmen entwickelt bereits seit 2009 Konzepte für erneuerbare Energieanlagen. Mit Blick auf die sinkenden Vergütungen hatte sich GP Joule nach der nächsten Wertschöpfungsstufe umgeschaut, an der dann möglichst viele teilnehmen können − vom Stadtwerk, Energiehändler, Tankstellenbetreiber bis hin zum Windparkbetreiber: Das Projekt E-Farm kommt neben GP Joule auf 19 regionale Gesellschafter. Darunter befinden sich Bürgerwind- und Solarparks sowie Stadtwerke.

Die insgesamt fünf Elektrolyseure arbeiten netzunabhängig. Die Windparks in Bosbüll, Dörpum, Langenhorn und Reußenköge haben sie gepachtet und verkaufen den Wasserstoff an E-Farm.

Montag, 28.08.2023, 10:34 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Projekt E-Farm kurz vor der Fertigstellung
Spatenstich für fünften und letzte Elektrolyseur in Langenhorn (von li.): Janne Petersen, Hansjörg Brunk, Andre Steinau, Frank Zahel und Olde Oldsen. Quelle: GP Joule
Wasserstoff
Projekt E-Farm kurz vor der Fertigstellung
GP Joule hat in Nordfriesland den Spatenstich für eine H2-Produktion gesetzt und einen H2-Produktionsstandort offiziell eröffnet. Damit ist das Projekt E-Farm auf der Zielgeraden.
Das von dem Erneuerbaren-Projektierer GP Joule 2017 in Schleswig-Holstein initiierte Projekt „eFarm“ ist kurz vor der Finalisierung. Ende August fand der Spatenstich für einen Elektrolyseur in Langenhorn, einer 3.000-Seelen-Gemeinde (Schleswig-Holstein) statt. Im rund acht Kilometer davon entfernten Dörpum, einem Ortsteil der Gemeinde Bordelum, wurde der bereits fertig gestellte Elektrolyseur in Betrieb genommen. Über 35 Tonnen grüner Wasserstoff, erzeugt mit lokalen Windkraftanlagen, sollen dort fortan produziert werden und für die emissionsfreie Mobilität bereit stehen. 

Zählt man den in Langenhorn bis Ende 2023 in Betrieb gehenden Elektrolyseur dazu, erzeugen dann − so sieht es das Projektziel von E-Farm vor − insgesamt fünf Elektrolyseure an vier Produktionsstandorten grünen Wasserstoff. Sie beziehen den Strom von nahe gelegenen Windparks. Der erzeugte grüne Wasserstoff wird komprimiert, in mobilen Speichercontainern gelagert und anschließend per Lkw zu zwei Wasserstoff-Tankstellen in Niebüll und Husum transportiert. Dort können ihn zwei Wasserstoffbusse des öffentlichen Nahverkehrs und über 60 angemeldete Brennstoffzellenfahrzeuge im Kreis Nordfriesland beziehen. Die täglich produzierte Menge an Wasserstoff würde theoretisch ausreichen, so erklärt GP Joule, um zwölf Busse oder 120 Pkw mit Wasserstoff zu versorgen. 
 
Die Standorte der Elektrolyseure und Wasserstofftankstellen im Projekt "eFarm"
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: GP Joule

Auch Nutzung der Abwärme 

Auch die bei der Elektrolyse entstehende Wärme wird genutzt. Eingespeist ins lokale Wärmenetz steht sie so direkt den Gemeinden der Region zur Verfügung. 

„Hinter uns liegt eine ereignisreiche Zeit“, erinnerte sich Andre Steinau, Geschäftsführer von GP Joule Hydrogen. „Mit dem symbolischen Spatenstich am Standort Langenhorn fehlt jetzt nur noch ein letztes Puzzlestück im Projekt E-Farm Nordfriesland. Es macht mich immer wieder stolz, hier eine Blaupause für die nachhaltige und regionale Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen zu haben.“

Das Projekt profitiert von den guten Standortbedingungen im Norden Deutschlands. Wie Susanne Bahnsen (CDU), Bürgermeistern der Gemeinde Bordelum, bei der offiziellen Eröffnung des Wasserstoffproduktionsstandortes, anführte, decke die Gemeinde bereits jetzt ihren Strombedarf bilanziell vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. „Jetzt können wir mit der reichlich vorhandenen Windkraft hier bei uns noch mehr machen − und sie in Form von grünem Wasserstoff an die nächstgelegenen Wasserstofftankstellen exportieren.“ 

Nahezu 95 Prozent der volatilen Windenergie werden durch das Projekt E-Farm verwendet und im Wärme- und Mobilitätssektor genutzt. Die Windkraftanlagen müssen nicht mehr länger abgeregelt werden. 

Fünf Jahre von der Idee bis zur Umsetzung

Die Konzeptidee für das sektorübergreifende Projekt stammt aus dem Jahr 2016 aus dem Hause von GP Joule. Das nordfriesische Unternehmen entwickelt bereits seit 2009 Konzepte für erneuerbare Energieanlagen. Mit Blick auf die sinkenden Vergütungen hatte sich GP Joule nach der nächsten Wertschöpfungsstufe umgeschaut, an der dann möglichst viele teilnehmen können − vom Stadtwerk, Energiehändler, Tankstellenbetreiber bis hin zum Windparkbetreiber: Das Projekt E-Farm kommt neben GP Joule auf 19 regionale Gesellschafter. Darunter befinden sich Bürgerwind- und Solarparks sowie Stadtwerke.

Die insgesamt fünf Elektrolyseure arbeiten netzunabhängig. Die Windparks in Bosbüll, Dörpum, Langenhorn und Reußenköge haben sie gepachtet und verkaufen den Wasserstoff an E-Farm.

Montag, 28.08.2023, 10:34 Uhr
Davina Spohn

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