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Energie & Management > Stromnetz - Neue Stromautobahn zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (r.) und 50-Hertz-CEO Stefan Kapferer (l.). Quelle: 50Hertz/Jan Pauls
Stromnetz

Neue Stromautobahn zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb

Bis zu 40 Prozent mehr Übertragungskapazität: Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hat die neue 380-kV-Leitung zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb genommen.
Neue Stromautobahn durch drei Bundesländer: Der thüringer Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) und der 50-Hertz-CEO Stefan Kapferer haben am 20. Oktober den symbolischen Startknopf für die 380-kV-Leitung zwischen den Umspannwerken Pulgar bei Leipzig und Vieselbach bei Erfurt gedrückt. Die Höchstspannungsleitung misst 105 Kilometer und verbindet Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Die Netzverstärkung ist notwendig geworden, um die im Norden und Osten Deutschlands zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in das Stromsystem zu integrieren. Zudem verbessert sich die Verbindung der Netzgebiete von 50 Hertz und Tennet. Die Investitionssumme für den Bau beziffert 50 Hertz auf etwa 235 Millionen Euro.

Durch die neue Leitung steigt die Übertragungskapazität nach Unternehmensangaben um bis 40 Prozent. Die bisherige Leitung wird zurückgebaut, diese Arbeiten sollen in Kürze abgeschlossen sein.

Thüringen als Drehscheibe

Die Höchstspannungsleitung steht „für eine starke, moderne Infrastruktur und wirtschaftlichen Rückenwind“, sagte Ministerpräsident Voigt. „Unsere Unternehmen, von der Optik in Jena bis zur Automobilzulieferung in Südthüringen, brauchen eine stabile, bezahlbare und sichere Energieversorgung.“ Thüringen sieht er als „Drehscheibe und Herzstück einer modernen Energieversorgung“.

Stefan Kapferer hob hervor, dass die Stromtrasse „zu den wichtigsten Netzausbauprojekten“ von 50 Hertz gehört. Um den notwendigen Leitungsausbau im eigenen Netzgebiet zu realisieren, wolle man bis 2028 deutlich mehr als 20 Milliarden Euro in Freileitungen, See- und Landkabel, Umspannwerke, Digitalisierung und weitere Technologien investieren. „Das ist fast fünfmal so viel wie in den zurückliegenden fünf Jahren“, so Kapferer.

251 Strommasten

Die Trasse verläuft nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers vorwiegend in enger Parallelführung der Bestandstrasse. Aus Naturschutzgründen oder zur Erhöhung von Abständen zur Wohnbebauung entferne sich die neue Leitung punktuell weiter vom Bestandsbau. Während in den Bereichen Mitte und West ein Ersatzneubau notwendig gewesen sei, konnte die Bestandsleitung in Abschnitt Ost durch „eine Umbeseilung unter Verwendung der bisherigen Masten ertüchtigt werden“.

Der Abschnitt Ost zwischen Pulgar und Zeitz hat dem Vernehmen nach eine Länge von etwa 27 Kilometern. Der Abschnitt „Mitte“ erstreckt sich über etwa 41 Kilometer. Die Leitung führt unter anderem nördlich von Orten wie Walpernhain, Lindau, Schkölen und Dornburg-Camburg durch den Saale-Holzland-Kreis. Hier handle es sich um einen parallelen Ersatzneubau, ergänzt durch „Umbeseilungen auf Teilabschnitten der Bestandsleitung“. Der Abschnitt „West“ umfasst etwa 37 Kilometer. Auch hier folgt der Neubau hauptsächlich der bestehenden Leitung. Insgesamt werde die Leitung zwischen Pulgar und Vieselbach von 251 Masten getragen.

Das Projekt reicht auf den Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur im Jahr 2012 zurück. Gesetzliche Grundlage für das als Vorhaben 13 geführte Projekt ist das Bundesbedarfsplangesetz.

Montag, 20.10.2025, 17:08 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Stromnetz - Neue Stromautobahn zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (r.) und 50-Hertz-CEO Stefan Kapferer (l.). Quelle: 50Hertz/Jan Pauls
Stromnetz
Neue Stromautobahn zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb
Bis zu 40 Prozent mehr Übertragungskapazität: Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hat die neue 380-kV-Leitung zwischen Leipzig und Erfurt in Betrieb genommen.
Neue Stromautobahn durch drei Bundesländer: Der thüringer Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) und der 50-Hertz-CEO Stefan Kapferer haben am 20. Oktober den symbolischen Startknopf für die 380-kV-Leitung zwischen den Umspannwerken Pulgar bei Leipzig und Vieselbach bei Erfurt gedrückt. Die Höchstspannungsleitung misst 105 Kilometer und verbindet Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Die Netzverstärkung ist notwendig geworden, um die im Norden und Osten Deutschlands zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in das Stromsystem zu integrieren. Zudem verbessert sich die Verbindung der Netzgebiete von 50 Hertz und Tennet. Die Investitionssumme für den Bau beziffert 50 Hertz auf etwa 235 Millionen Euro.

Durch die neue Leitung steigt die Übertragungskapazität nach Unternehmensangaben um bis 40 Prozent. Die bisherige Leitung wird zurückgebaut, diese Arbeiten sollen in Kürze abgeschlossen sein.

Thüringen als Drehscheibe

Die Höchstspannungsleitung steht „für eine starke, moderne Infrastruktur und wirtschaftlichen Rückenwind“, sagte Ministerpräsident Voigt. „Unsere Unternehmen, von der Optik in Jena bis zur Automobilzulieferung in Südthüringen, brauchen eine stabile, bezahlbare und sichere Energieversorgung.“ Thüringen sieht er als „Drehscheibe und Herzstück einer modernen Energieversorgung“.

Stefan Kapferer hob hervor, dass die Stromtrasse „zu den wichtigsten Netzausbauprojekten“ von 50 Hertz gehört. Um den notwendigen Leitungsausbau im eigenen Netzgebiet zu realisieren, wolle man bis 2028 deutlich mehr als 20 Milliarden Euro in Freileitungen, See- und Landkabel, Umspannwerke, Digitalisierung und weitere Technologien investieren. „Das ist fast fünfmal so viel wie in den zurückliegenden fünf Jahren“, so Kapferer.

251 Strommasten

Die Trasse verläuft nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers vorwiegend in enger Parallelführung der Bestandstrasse. Aus Naturschutzgründen oder zur Erhöhung von Abständen zur Wohnbebauung entferne sich die neue Leitung punktuell weiter vom Bestandsbau. Während in den Bereichen Mitte und West ein Ersatzneubau notwendig gewesen sei, konnte die Bestandsleitung in Abschnitt Ost durch „eine Umbeseilung unter Verwendung der bisherigen Masten ertüchtigt werden“.

Der Abschnitt Ost zwischen Pulgar und Zeitz hat dem Vernehmen nach eine Länge von etwa 27 Kilometern. Der Abschnitt „Mitte“ erstreckt sich über etwa 41 Kilometer. Die Leitung führt unter anderem nördlich von Orten wie Walpernhain, Lindau, Schkölen und Dornburg-Camburg durch den Saale-Holzland-Kreis. Hier handle es sich um einen parallelen Ersatzneubau, ergänzt durch „Umbeseilungen auf Teilabschnitten der Bestandsleitung“. Der Abschnitt „West“ umfasst etwa 37 Kilometer. Auch hier folgt der Neubau hauptsächlich der bestehenden Leitung. Insgesamt werde die Leitung zwischen Pulgar und Vieselbach von 251 Masten getragen.

Das Projekt reicht auf den Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur im Jahr 2012 zurück. Gesetzliche Grundlage für das als Vorhaben 13 geführte Projekt ist das Bundesbedarfsplangesetz.

Montag, 20.10.2025, 17:08 Uhr
Manfred Fischer

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