Das 80-köpfige Nextwind-Team vor einem seiner Windparks. Quelle: Nextwind
Einer der größten deutschen Repowerer von Windkraftanlagen, Nextwind, erhöht seine installierte Leistung nochmals. Dafür zieht sich Nadara aus dem deutschen Windgeschäft zurück.
Der von Ewald Woste, Werner Süss und anderen Energiemanagern gegründete Windpark-Repowerer Nextwind aus Berlin hat seine installierte Leistung mit einem großen Asset Deal ausgeweitet: Nextwind erwarb nach eigenen Angaben alle deutschen Windenergieanlagen von Nadara mit einer Gesamtleistung von 140
MW. Das Unternehmen macht mit dem Ersatz der Windräder, die zwischen 14 und 17
Jahre alt sind und eine durchschnittliche Leistung von 2
MW haben, durch neue Anlagen „deutlich“ mehr als 300
MW daraus. Die tatsächliche Stromausbeute in kWh wird sich noch stärker erhöhen.
Nextwind ist einer der größten deutschen Repowerer und womöglich der einzige unter ihnen, der sich ganz auf das Modernisieren von Windparks konzentriert. Und, so erfährt man jetzt, auf die Arrondierung seiner Flächen im Einvernehmen mit den Standortgemeinden setzt.
Die Repowering-Kapazität des Start-ups steigt mit dem Deal auf 1.400
MW, die sich auf 37
Windparks oder 230
Windräder verteilen, neuerdings nicht nur im Norden und Osten des Landes, sondern auch im Westen. Wie viel er das Unternehmen gekostet hat, wurde nicht mitgeteilt. Doch die Kriegskasse von Nextwind war seit einigen Finanzierungsrunden im vergangenen Jahr prall gefüllt mit 750
Millionen US-Dollar (700
Millionen Euro).
Der Verkäufer der Windparks ist fast interessanterBis 2028 will Nextwind mit deren Einsatz 3.000
MW erreichen (wir berichteten). Interessant ist aber auch der Verkäufer der alten Windparks, denn das ist keine semiprofessionelle Bürgerenergiegenossenschaft aus den Pioniertagen der Windkraft, sondern einer der größten Betreiber von Erneuerbaren-Anlagen in Europa und den USA. Er heißt Nadara, das allerdings erst seit Anfang 2024, als er aus einem Zusammenschluss von Renantis und Ventient Energy entstand. Beide haben schottische Wurzeln, der neue Unternehmensname kommt auch von „nadara“, was in schottischem Gälisch „natürlich“ heißt.
Nadara betreibt nach eigenen Angaben eine installierte Leistung von 4.200
MW in Onshore- und Offshore-Wind-, Solar- und Biomasseanlagen sowie Müllverbrennungsanlagen und Stromspeichern und hat eine Projektierungspipeline von 18.000
MW. In Europa ist Nadara noch auf der Iberischen Halbinsel, in Frankreich, Italien und Großbritannien vertreten.
In Nextwinds Mitteilung ist von einem Share Deal die Rede, nicht von einem Asset Deal. Daraus lässt sich schließen, dass Nadara den deutschen Onshore-Windmarkt ganz verlassen hat. Warum, wurde nicht erwähnt.
Nextwind ließ sich bei der Transaktion beraten von Augusta & Co (Käuferinteressen), Watson Farley & Williams and AKD (Recht), PWC (Finance und Steuern), TÜV Süd (Technik und Ertrag), Marsh (Gewährleistungsversicherung), Enervis (Strommarkt) und AON (Versicherungen).
Mittwoch, 8.01.2025, 17:52 Uhr
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