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Energie & Management > Biomethan - Landwärme investiert verstärkt in CO2-Abscheidungstechnik
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biomethan

Landwärme investiert verstärkt in CO2-Abscheidungstechnik

Das Biomethanunternehmen Landwärme will es künftig bei allen Anlagen ermöglichen, CO2 abzuscheiden, um es weiter zu verwerten. Dafür hat Landwärme ein eigenes Team etabliert. 
Das Ziel des Biomethanunternehmens Landwärme ist es, CO2 künftig weiterzuverwenden oder unterirdisch zu lagern. „Bis Ende der Dekade wollen wir es allen Anlagen ermöglichen, CO2-negativ wirtschaften zu können“, sagt Zoltan Elek, Geschäftsführer des Müncheners Unternehmen. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Team unter der Leitung von Caroline Braun aufgestellt, teilte Landwärme am 27. Oktober mit. 

Landwärme will mithilfe von biogenem CO2 Negativemissionen realisieren, also der Atmosphäre CO2 entnehmen. Das biogene CO2 fällt bei der Herstellung von Biomethan ohnehin an. Ursprünglich durch Photosynthese in den organischen Einsatzstoffen gebunden, wird es bei der Umwandlung von Biogas zu Biomethan abgeschieden. Dieses CO2 weiterzuverwenden oder unterirdisch zu lagern, ist nach Ansicht von Landwärme der nächste wichtige und neue Schritt. Um Negativemissionen zu erzeugen, muss das CO2 zunächst verflüssigt werden, um es transportfähig zu machen. So kann es dann etwa in Gestein oder Beton eingespeichert werden. 

Das neue Landwärme-Team soll Anlagen-Betreiber bei der dafür notwendigen Umrüstung beraten und die Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Zudem will es dazu beitragen, die dafür erforderliche Transportinfrastruktur zu entwickeln. „In Deutschland gibt es bereits mehr als 9.000 Biogasanlagen. Sie bieten die ideale Voraussetzung für negative CO2-Emissionen. Diese sind dringend erforderlich, um Klimaneutralität zu erreichen und um Restemissionen anderer Industriezweige auszugleichen“, so Braun.

​Erstes Projekt mit MVV Energie umgesetzt

Landwärme hat bereits ein erstes Projekt mit der MVV Energie AG und dem Betonrecycler Neustark realisiert (wir berichteten). Die von MVV betriebene Bioabfallvergärungsanlage (BAV) in Dresden-Klotzsche ist die erste Anlage des Unternehmens, an der CO2 komplett abgeschieden und in die Speicherung gegeben wird. Die Überschussmenge von etwa 1.000 Tonnen pro Jahr vermarktet nun Landwärme. Das CO2 wird von dem Schweizer Unternehmen Neustark zu einer naheliegenden Speicheranlage transportiert und dort mittels eines Mineralisierungsprozesses an Abbruchbetongranulat gebunden. Dadurch werden Treibhausgase der Atmosphäre dauerhaft entzogen und somit Negativemissionen geschaffen.

In der Anlage von MVV werden jährlich etwa 46.500 Tonnen kommunale Bioabfälle aus dem Gebiet der Stadt Dresden und der umliegenden Region verwertet. Das bei der Vergärung entstehende Rohbiogas wird anschließend durch CO2-Abscheidung zu Biomethan aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. 

Entwicklung eines neuen Biomethanerzeugungssystems

Zudem beteiligt sich Landwärme mit der Reverion GmbH als Projektpartner am H2-Reallabor „Burghausen − ChemDelta Bavaria“. Das Ziel dieses H2-Reallabors ist, den Chemie-Standort zu einem „grünen“ Standort zu transformieren. Landwärme und Reverion entwickeln mit weiteren Partnern im Rahmen des H2-Reallabors einen neuartigen Biomethanerzeugungssystem im bayerischen Reimlingen. Das System besteht aus einer Kombination von Biogasaufbereitung, einer CO2-Verflüssigungsanlage und einer Brennstoffzelle. Die Technologie kombiniert Stromerzeugung mit der Gasaufbereitung. 

Ein Teil des Biogases wird mittels Brennstoffzelle zu Strom umgewandelt. Das dabei anfallende CO2 wird rückgeführt und zusammen mit dem CO2 aus der Biogasaufbereitung verflüssigt und steht damit einer weiteren Nutzung zur Verfügung. Darüber hinaus kann das System unter anderem Stromüberschuss im Netz nutzen und durch Elektrolyse Wasserstoff oder synthetisches Methan erzeugen. Dass hier CO2 in so hoher Effizienz abgeschieden und in die Speicherung oder Nutzung gegeben wird, ist ein neues Konzept, so Landwärme.

Freitag, 27.10.2023, 14:08 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Biomethan - Landwärme investiert verstärkt in CO2-Abscheidungstechnik
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biomethan
Landwärme investiert verstärkt in CO2-Abscheidungstechnik
Das Biomethanunternehmen Landwärme will es künftig bei allen Anlagen ermöglichen, CO2 abzuscheiden, um es weiter zu verwerten. Dafür hat Landwärme ein eigenes Team etabliert. 
Das Ziel des Biomethanunternehmens Landwärme ist es, CO2 künftig weiterzuverwenden oder unterirdisch zu lagern. „Bis Ende der Dekade wollen wir es allen Anlagen ermöglichen, CO2-negativ wirtschaften zu können“, sagt Zoltan Elek, Geschäftsführer des Müncheners Unternehmen. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Team unter der Leitung von Caroline Braun aufgestellt, teilte Landwärme am 27. Oktober mit. 

Landwärme will mithilfe von biogenem CO2 Negativemissionen realisieren, also der Atmosphäre CO2 entnehmen. Das biogene CO2 fällt bei der Herstellung von Biomethan ohnehin an. Ursprünglich durch Photosynthese in den organischen Einsatzstoffen gebunden, wird es bei der Umwandlung von Biogas zu Biomethan abgeschieden. Dieses CO2 weiterzuverwenden oder unterirdisch zu lagern, ist nach Ansicht von Landwärme der nächste wichtige und neue Schritt. Um Negativemissionen zu erzeugen, muss das CO2 zunächst verflüssigt werden, um es transportfähig zu machen. So kann es dann etwa in Gestein oder Beton eingespeichert werden. 

Das neue Landwärme-Team soll Anlagen-Betreiber bei der dafür notwendigen Umrüstung beraten und die Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Zudem will es dazu beitragen, die dafür erforderliche Transportinfrastruktur zu entwickeln. „In Deutschland gibt es bereits mehr als 9.000 Biogasanlagen. Sie bieten die ideale Voraussetzung für negative CO2-Emissionen. Diese sind dringend erforderlich, um Klimaneutralität zu erreichen und um Restemissionen anderer Industriezweige auszugleichen“, so Braun.

​Erstes Projekt mit MVV Energie umgesetzt

Landwärme hat bereits ein erstes Projekt mit der MVV Energie AG und dem Betonrecycler Neustark realisiert (wir berichteten). Die von MVV betriebene Bioabfallvergärungsanlage (BAV) in Dresden-Klotzsche ist die erste Anlage des Unternehmens, an der CO2 komplett abgeschieden und in die Speicherung gegeben wird. Die Überschussmenge von etwa 1.000 Tonnen pro Jahr vermarktet nun Landwärme. Das CO2 wird von dem Schweizer Unternehmen Neustark zu einer naheliegenden Speicheranlage transportiert und dort mittels eines Mineralisierungsprozesses an Abbruchbetongranulat gebunden. Dadurch werden Treibhausgase der Atmosphäre dauerhaft entzogen und somit Negativemissionen geschaffen.

In der Anlage von MVV werden jährlich etwa 46.500 Tonnen kommunale Bioabfälle aus dem Gebiet der Stadt Dresden und der umliegenden Region verwertet. Das bei der Vergärung entstehende Rohbiogas wird anschließend durch CO2-Abscheidung zu Biomethan aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. 

Entwicklung eines neuen Biomethanerzeugungssystems

Zudem beteiligt sich Landwärme mit der Reverion GmbH als Projektpartner am H2-Reallabor „Burghausen − ChemDelta Bavaria“. Das Ziel dieses H2-Reallabors ist, den Chemie-Standort zu einem „grünen“ Standort zu transformieren. Landwärme und Reverion entwickeln mit weiteren Partnern im Rahmen des H2-Reallabors einen neuartigen Biomethanerzeugungssystem im bayerischen Reimlingen. Das System besteht aus einer Kombination von Biogasaufbereitung, einer CO2-Verflüssigungsanlage und einer Brennstoffzelle. Die Technologie kombiniert Stromerzeugung mit der Gasaufbereitung. 

Ein Teil des Biogases wird mittels Brennstoffzelle zu Strom umgewandelt. Das dabei anfallende CO2 wird rückgeführt und zusammen mit dem CO2 aus der Biogasaufbereitung verflüssigt und steht damit einer weiteren Nutzung zur Verfügung. Darüber hinaus kann das System unter anderem Stromüberschuss im Netz nutzen und durch Elektrolyse Wasserstoff oder synthetisches Methan erzeugen. Dass hier CO2 in so hoher Effizienz abgeschieden und in die Speicherung oder Nutzung gegeben wird, ist ein neues Konzept, so Landwärme.

Freitag, 27.10.2023, 14:08 Uhr
Heidi Roider

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