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Energie & Management > Klimaschutz - Holz und Gas lösen in Braunschweig die Kohle ab
Die neuen Erzeugungsanlagen und das stillgelegte Kohlekraftwerk (links). Quelle: BS Energy
Klimaschutz

Holz und Gas lösen in Braunschweig die Kohle ab

Das Braunschweiger Kohleheizkraftwerk am Standort Mitte ist Geschichte: Nach fast 40 Jahren wurde es vom Netz genommen.
Als Ersatz für das alte Kohlekraftwerk stehen modernisierte und neu gebaute Erzeugungsanlagen bereit. In sie hat die Veolia-Tochter BS Energy rund 250 Millionen Euro gesteckt. Die größte Investition in der Firmengeschichte, wie das Unternehmen mitteilt.

„Der Kohleausstieg markiert einen bedeutenden Meilenstein. In den letzten Jahren haben wir konsequent auf diesen Tag hingearbeitet”, erklärte dazu Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS Energy und Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Veolia. „Der Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Steinkohle, die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien sind wichtige Schritte auf unserem Weg zur Klimaneutralität.”

Das Steinkohleheizkraftwerk, das Strom und Wärme am Standort Mitte produzierte, wird jetzt durch ein Biomasse-Heizkraftwerk, in dem hauptsächlich Altholz verfeuert wird, und ein Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt. „Die modernen Erzeugungsanlagen ermöglichen es uns, einen diversifizierten Energiemix anzubieten, der vor allem auf erneuerbare Energieträger setzt und langfristig zur Sicherung einer sauberen und gesunden Umwelt beiträgt.”

Das neue Biomasse-Heizkraftwerk deckt ganzjährig die Wärmegrundlast ab. Die elektrische Leistung beträgt 22 MW, die Wärme, die ins Fernwärmenetz eingespeist wird, liegt bei 60 MW.

Das neue Gasturbinen-Heizkraftwerk mit Abhitze-Wärmetauscher zur Strom- und Wärmeerzeugung ist zur Deckung der Spitzenlast vor allem in der kälteren Jahreszeit gedacht. Es erzeugt mittels Kraft-Wärme-Kopplung rund 79 MW an Wärme, die elektrische Leistung liegt bei 62 MW. Die Anlage ist auch für den Betrieb mit Wasserstoff ausgelegt. Eine bereits bestehende Gas- und Dampfturbinenanlage wurde einer Leistungssteigerung unterzogen.

​Klimaneutralität bis 2035 geplant

Durch die Umstellung von Steinkohle auf Altholz als regenerativem Energieträger sinkt der Primärenergiefaktor der Fernwärme in Braunschweig von 0,7 auf 0,27, wie es seitens BS Energy weiter heißt.

Die Erzeugung aus Kohle hat mehr als ein Jahrhundert die Strom- und Wärmeversorgung in Braunschweig sichergestellt. Die Elekrifizierung begann schon im Jahr 1900 mit dem Gleichstromwerk in der Wilhelmstraße. Bis in die 1950er Jahre wurde Braunkohle aus der Region verfeuert, danach setzte man auf Heizöl und Erdgas. 1985 wurde schließlich das jetzt stillgelegte Steinkohleheizkraftwerk in Betrieb genommen.

Ursprünglich war der Kohleausstieg bereits für 2022 geplant. Um die Versorgungssicherheit während der Energiekrise sicherzustellen, wurde das Kohleheizkraftwerk dann bis zum Ende der Heizperiode 2023/2024 weiterbetrieben.

BS Energy will bis 2035 klimaneutral werden, arbeitet, wie es heißt, an entsprechenden Konzepten und will „weiterhin sein Know-how und seine finanziellen Eigenmittel in Modernisierungen der Erzeugungsanlagen und den Um- und -Ausbau der Netze investieren.”

Dienstag, 23.04.2024, 13:34 Uhr
Günter Drewnitzky
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Die neuen Erzeugungsanlagen und das stillgelegte Kohlekraftwerk (links). Quelle: BS Energy
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Holz und Gas lösen in Braunschweig die Kohle ab
Das Braunschweiger Kohleheizkraftwerk am Standort Mitte ist Geschichte: Nach fast 40 Jahren wurde es vom Netz genommen.
Als Ersatz für das alte Kohlekraftwerk stehen modernisierte und neu gebaute Erzeugungsanlagen bereit. In sie hat die Veolia-Tochter BS Energy rund 250 Millionen Euro gesteckt. Die größte Investition in der Firmengeschichte, wie das Unternehmen mitteilt.

„Der Kohleausstieg markiert einen bedeutenden Meilenstein. In den letzten Jahren haben wir konsequent auf diesen Tag hingearbeitet”, erklärte dazu Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS Energy und Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Veolia. „Der Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Steinkohle, die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien sind wichtige Schritte auf unserem Weg zur Klimaneutralität.”

Das Steinkohleheizkraftwerk, das Strom und Wärme am Standort Mitte produzierte, wird jetzt durch ein Biomasse-Heizkraftwerk, in dem hauptsächlich Altholz verfeuert wird, und ein Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt. „Die modernen Erzeugungsanlagen ermöglichen es uns, einen diversifizierten Energiemix anzubieten, der vor allem auf erneuerbare Energieträger setzt und langfristig zur Sicherung einer sauberen und gesunden Umwelt beiträgt.”

Das neue Biomasse-Heizkraftwerk deckt ganzjährig die Wärmegrundlast ab. Die elektrische Leistung beträgt 22 MW, die Wärme, die ins Fernwärmenetz eingespeist wird, liegt bei 60 MW.

Das neue Gasturbinen-Heizkraftwerk mit Abhitze-Wärmetauscher zur Strom- und Wärmeerzeugung ist zur Deckung der Spitzenlast vor allem in der kälteren Jahreszeit gedacht. Es erzeugt mittels Kraft-Wärme-Kopplung rund 79 MW an Wärme, die elektrische Leistung liegt bei 62 MW. Die Anlage ist auch für den Betrieb mit Wasserstoff ausgelegt. Eine bereits bestehende Gas- und Dampfturbinenanlage wurde einer Leistungssteigerung unterzogen.

​Klimaneutralität bis 2035 geplant

Durch die Umstellung von Steinkohle auf Altholz als regenerativem Energieträger sinkt der Primärenergiefaktor der Fernwärme in Braunschweig von 0,7 auf 0,27, wie es seitens BS Energy weiter heißt.

Die Erzeugung aus Kohle hat mehr als ein Jahrhundert die Strom- und Wärmeversorgung in Braunschweig sichergestellt. Die Elekrifizierung begann schon im Jahr 1900 mit dem Gleichstromwerk in der Wilhelmstraße. Bis in die 1950er Jahre wurde Braunkohle aus der Region verfeuert, danach setzte man auf Heizöl und Erdgas. 1985 wurde schließlich das jetzt stillgelegte Steinkohleheizkraftwerk in Betrieb genommen.

Ursprünglich war der Kohleausstieg bereits für 2022 geplant. Um die Versorgungssicherheit während der Energiekrise sicherzustellen, wurde das Kohleheizkraftwerk dann bis zum Ende der Heizperiode 2023/2024 weiterbetrieben.

BS Energy will bis 2035 klimaneutral werden, arbeitet, wie es heißt, an entsprechenden Konzepten und will „weiterhin sein Know-how und seine finanziellen Eigenmittel in Modernisierungen der Erzeugungsanlagen und den Um- und -Ausbau der Netze investieren.”

Dienstag, 23.04.2024, 13:34 Uhr
Günter Drewnitzky

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