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Energie & Management > Wasserstoff - H2 aus Lubmin fließt ins europäische Gasnetz
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

H2 aus Lubmin fließt ins europäische Gasnetz

Gascade bestätigt die Netzverbindung des grünen Wasserstoff-Produktionsstandorts der HH2E AG in Lubmin an der deutschen Ostseeküste mit der Europäischen Gas-Anbindungsleitung Eugal.
Der 10. Januar sei ein bedeutender Meilenstein für die grüne Wasserstoffwirtschaft Deutschlands, teilte der deutsche Gasfernleitungsnetzbetreiber Gascade mit Sitz in Kassel mit. Demnach wurde vereinbart, die künftige Wasserstoffproduktion von HH2E in Lubmin an die Europäischen Gas-Anbindungsleitung (Eugal 1 und 2) anzuschließen. Bis 2030 beabsichtigt HH2E, eine grüne Wasserstoffproduktionskapazität von 4.000 MW in Deutschland aufzubauen. Der Wasserstoff soll durch Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt werden.

HH2E plant zwei große Anlagen, eine in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) und eine in Thierbach, im Südraum von Leipzig (Sachsen). Bis Ende 2025 soll die Wasserstoffproduktion in Lubmin beginnen. Die Möglichkeit des Beimischens von grünem Wasserstoff soll wesentlich dazu beitragen, fossiles Erdgas zu ersetzen und eine nachhaltigere Energiezukunft zu fördern, so das Unternehmen. Anfangs werden die Pipelines eine Mischung aus Wasserstoff und Erdgas transportieren.

Sobald die Kapazitäten der Pipeline buchbar sind, werde HH2E beginnen, sie zu nutzen. Das großvolumige Onshore-Pipeline-System „Flow making hydrogen happen“ (FMHH) von der Ostsee-Küste nach Süddeutschland ist Teil des Entwurfs des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes und von der Europäischen Kommission als „Important Project of Common Interest“ (IPCEI) bestätigt.

Nutzung bestehender Infrastruktur ist kostengünstig

„Die Beimischung von Wasserstoff ist für uns ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg hin zu Transporten von reinem Wasserstoff“, sagte Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. „Durch die Umstellung bestehender Leitungen von Erdgas auf den Transport von Wasserstoff treiben wir den Transformationsprozess im Energiesektor aktiv voran“, erläuterte er. Mit dem Projekt FMHH würden noch im Jahr 2025 substanzielle Transportkapazitäten und eine zentrale Achse im deutschen Wasserstoff-Transport geschaffen.

Die Vereinbarung der beiden Unternehmen markiere einen bedeutenden Fortschritt und sei der erste Vertrag für Wasserstoff-Beimischung sowohl für HH2E als auch Gascade. Nach einem Jahr der gemeinsamen technischen Planung ermögliche dieser Schritt einen nahtlosen Fluss von grünem Wasserstoff aus Lubmin durch die Pipelines.

Allmähliche Erdgasablösung geplant

Die Beimischung von grünem Wasserstoff zu Erdgas biete mehrere Vorteile: Zunächst reduziere er die Kohlenstoffemissionen, da grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Zudem könne die Beimischung unter Verwendung der bestehenden Erdgasinfrastruktur erfolgen, was sie zu einer kosteneffektiven Übergangsstrategie für eine grünere Energie macht. Sie erhöhe auch die Energiesicherheit, indem sie die Brennstoffversorgung diversifiziert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert, so die Unternehmen.

Darüber hinaus fördere sie die Entwicklung und Skalierung von Technologien zur Produktion von grünem Wasserstoff, die breitere Anwendungen in verschiedenen Sektoren haben können. Insgesamt sei die Beimischung von grünem Wasserstoff in Erdgas ein praktischer Schritt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen und zur Nutzung bestehender Energiesysteme.

Auch Deutsche Regas mit Wasserstoffplänen

Unterdessen hat − wie berichtet − auch die Deutsche Regas Wasserstoffpläne am bisherigen LNG-Terminal-Standort Lubmin. Das Unternehmen plant dort einen Großelektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die Anlage soll in der ersten Ausbaustufe ab dem zweiten Halbjahr 2026 zunächst mit einer Leistung von 200 MW in Betrieb gehen. Weitere 300 MW sollen bis 2028 dazukommen. Bereits in der ersten Phase können damit nach Berechnungen der Regas jährlich rund 30.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, nach der zweiten Ausbaustufe 80.000 Tonnen.

Der für die Produktion benötigte Strom aus erneuerbaren Energien kann von Windkraftanlagen zur Verfügung gestellt werden. Auch bei diesem Vorhaben spielt die geplante Gascade-Pipeline „Flow making hydrogen happen“ (FMHH) eine zentrale Rolle.

Die Deutsche Regas hat nach eigenen Angaben für das Projekt bereits 2022 ein rund 6 Hektar großes Gelände direkt am Industriehafen Lubmin erworben, das kürzlich noch einmal erweitert wurde.

Die „Neptune“, die bisher noch als Regasifizierungseinheit am LNG-Terminal in Lubmin stationiert ist, soll im Frühjahr umziehen und Bestandteil des neuen LNG-Terminals Mukran auf Rügen werden.

Mittwoch, 10.01.2024, 14:38 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wasserstoff - H2 aus Lubmin fließt ins europäische Gasnetz
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Wasserstoff
H2 aus Lubmin fließt ins europäische Gasnetz
Gascade bestätigt die Netzverbindung des grünen Wasserstoff-Produktionsstandorts der HH2E AG in Lubmin an der deutschen Ostseeküste mit der Europäischen Gas-Anbindungsleitung Eugal.
Der 10. Januar sei ein bedeutender Meilenstein für die grüne Wasserstoffwirtschaft Deutschlands, teilte der deutsche Gasfernleitungsnetzbetreiber Gascade mit Sitz in Kassel mit. Demnach wurde vereinbart, die künftige Wasserstoffproduktion von HH2E in Lubmin an die Europäischen Gas-Anbindungsleitung (Eugal 1 und 2) anzuschließen. Bis 2030 beabsichtigt HH2E, eine grüne Wasserstoffproduktionskapazität von 4.000 MW in Deutschland aufzubauen. Der Wasserstoff soll durch Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt werden.

HH2E plant zwei große Anlagen, eine in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) und eine in Thierbach, im Südraum von Leipzig (Sachsen). Bis Ende 2025 soll die Wasserstoffproduktion in Lubmin beginnen. Die Möglichkeit des Beimischens von grünem Wasserstoff soll wesentlich dazu beitragen, fossiles Erdgas zu ersetzen und eine nachhaltigere Energiezukunft zu fördern, so das Unternehmen. Anfangs werden die Pipelines eine Mischung aus Wasserstoff und Erdgas transportieren.

Sobald die Kapazitäten der Pipeline buchbar sind, werde HH2E beginnen, sie zu nutzen. Das großvolumige Onshore-Pipeline-System „Flow making hydrogen happen“ (FMHH) von der Ostsee-Küste nach Süddeutschland ist Teil des Entwurfs des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes und von der Europäischen Kommission als „Important Project of Common Interest“ (IPCEI) bestätigt.

Nutzung bestehender Infrastruktur ist kostengünstig

„Die Beimischung von Wasserstoff ist für uns ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg hin zu Transporten von reinem Wasserstoff“, sagte Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. „Durch die Umstellung bestehender Leitungen von Erdgas auf den Transport von Wasserstoff treiben wir den Transformationsprozess im Energiesektor aktiv voran“, erläuterte er. Mit dem Projekt FMHH würden noch im Jahr 2025 substanzielle Transportkapazitäten und eine zentrale Achse im deutschen Wasserstoff-Transport geschaffen.

Die Vereinbarung der beiden Unternehmen markiere einen bedeutenden Fortschritt und sei der erste Vertrag für Wasserstoff-Beimischung sowohl für HH2E als auch Gascade. Nach einem Jahr der gemeinsamen technischen Planung ermögliche dieser Schritt einen nahtlosen Fluss von grünem Wasserstoff aus Lubmin durch die Pipelines.

Allmähliche Erdgasablösung geplant

Die Beimischung von grünem Wasserstoff zu Erdgas biete mehrere Vorteile: Zunächst reduziere er die Kohlenstoffemissionen, da grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Zudem könne die Beimischung unter Verwendung der bestehenden Erdgasinfrastruktur erfolgen, was sie zu einer kosteneffektiven Übergangsstrategie für eine grünere Energie macht. Sie erhöhe auch die Energiesicherheit, indem sie die Brennstoffversorgung diversifiziert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert, so die Unternehmen.

Darüber hinaus fördere sie die Entwicklung und Skalierung von Technologien zur Produktion von grünem Wasserstoff, die breitere Anwendungen in verschiedenen Sektoren haben können. Insgesamt sei die Beimischung von grünem Wasserstoff in Erdgas ein praktischer Schritt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen und zur Nutzung bestehender Energiesysteme.

Auch Deutsche Regas mit Wasserstoffplänen

Unterdessen hat − wie berichtet − auch die Deutsche Regas Wasserstoffpläne am bisherigen LNG-Terminal-Standort Lubmin. Das Unternehmen plant dort einen Großelektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die Anlage soll in der ersten Ausbaustufe ab dem zweiten Halbjahr 2026 zunächst mit einer Leistung von 200 MW in Betrieb gehen. Weitere 300 MW sollen bis 2028 dazukommen. Bereits in der ersten Phase können damit nach Berechnungen der Regas jährlich rund 30.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, nach der zweiten Ausbaustufe 80.000 Tonnen.

Der für die Produktion benötigte Strom aus erneuerbaren Energien kann von Windkraftanlagen zur Verfügung gestellt werden. Auch bei diesem Vorhaben spielt die geplante Gascade-Pipeline „Flow making hydrogen happen“ (FMHH) eine zentrale Rolle.

Die Deutsche Regas hat nach eigenen Angaben für das Projekt bereits 2022 ein rund 6 Hektar großes Gelände direkt am Industriehafen Lubmin erworben, das kürzlich noch einmal erweitert wurde.

Die „Neptune“, die bisher noch als Regasifizierungseinheit am LNG-Terminal in Lubmin stationiert ist, soll im Frühjahr umziehen und Bestandteil des neuen LNG-Terminals Mukran auf Rügen werden.

Mittwoch, 10.01.2024, 14:38 Uhr
Susanne Harmsen

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