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Energie & Management > Wasserstoff - Großvolumige Speicherung in Kavernen in Etzel im Visier
Luftbild des H2-Cast-Dichtheitstests in Etzel. Quelle: Storag Etzel
Wasserstoff

Großvolumige Speicherung in Kavernen in Etzel im Visier

Optionsmietverträge für die Entwicklung von Wasserstoffkavernen haben der Investor Patrizia und die von ihm verwaltete Betreibergesellschaft Storag Etzel mit Gasunie unterschrieben.
Die Vereinbarung zwischen den Partnern sieht vor, dass Storag Etzel, die Öl- und Gasspeicher in unterirdischen Kavernen in Niedersachsen betreibt, Wasserstoffspeicher-Kavernen entwickelt. Die Optionsverträge umfassen die Speicherung von über 1 Milliarde kWh Wasserstoff und erweitert die bestehende Zusammenarbeit zwischen der Betreibergesellschaft Storag Etzel und dem niederländischen Staatsunternehmen Gasunie. Seit 2022/2023 führen die Partner in Etzel, rund 60 Kilometer nordwestlich von Oldenburg (Niedersachsen), das Wasserstoffspeicherprojekt „H2CAST Etzel“ durch. Dieses soll die Machbarkeit der Speicherung von Wasserstoff in Etzels Kavernen unter Beweis stellen (siehe Infokasten).

Die Speicherung von Wasserstoff im industriellen Maßstab gilt als wichtige Voraussetzung dafür, Schwankungen der zunehmend grünen Energieerzeugung durch Sonne und Wind auszugleichen und eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass die deutsche Kraftwerksstrategie zum Ausbau von Gaskraftwerken, die eine spätere Umstellung auf Wasserstoff vorsehen, den Bedarf für Wasserstoffspeicher weiter vergrößern wird. Das Kavernenfeld im Salzstock Etzel könne zur Deckung dieses Bedarfs beitragen. Hinzu komme: Der Speicher Etzel wird auch angebunden sein an das geplante Wasserstoff-Kernnetz.

„Wir wollen gemeinsam zeigen, dass wir den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien in Deutschland sicher gestalten können. Das Kavernenfeld in Etzel kann ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Wasserstoff-Energiewirtschaft werden, um den steigenden Energiebedarf einer CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft zu decken“, zeigte sich Heiko Süß, Leiter des Patrizia Fund Management Frankfurt, überzeugt. Die neue Vereinbarung mit Gasunie sei wesentlich für den Nachweis der „H2-Fähigkeit“ der Kavernen.
 

Details zum Wasserstoffspeicherprojekt H2 Cast Etzel

Das Pilotprojekt umfasst die Konversion von zwei Kavernen zu Wasserstoffkavernen, den Bau einer Obertageanlage und eine anschließende Test- und Forschungsphase. Diese soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Das Pilotprojekt wird von der Bundesregierung und der niedersächsischen Landesregierung mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert. Über ein Drittel der Gesamtkosten werden damit abgedeckt.

Ziel des Projektes ist es, die Machbarkeit großvolumiger Wasserstoffspeicherung in unterirdischen Kavernen mit einer Speicherkapazität im industriellen Maßstab nachzuweisen. Der Test wird unter realen Bedingungen durchgeführt. Er umfasst die Ein- und Ausspeicherung von Wasserstoff im multizyklischen Betrieb, die Aufbereitung des Wasserstoffgases sowie den Nachweis der Integrität des Speichers.

Der Salzstock Etzel umfasst 75 in Betrieb befindliche Kavernen, in denen derzeit 3,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 10 Millionen Kubikmeter Erdöl gespeichert werden können. Die unterirdische Anlage von Etzel kann auf 99 bereits genehmigte Kavernen ausgebaut werden, was einer zusätzlichen Kapazität von 24 Kavernen mit einem Äquivalent von etwa 5 Milliarden kWh Wasserstoff entspricht.

Eine durchschnittliche Erdgaskaverne in Etzel hat eine Größe von etwa 0,7 Millionen Kubikmetern und kann etwa 1 Milliarde kWh Energie speichern. Das reicht aus, um 100.000 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Aufgrund des geringeren Brennwerts von Wasserstoff ist das erforderliche Speichervolumen für Wasserstoff viermal höher als das von Erdgas.
 


Der Investor Patrizia und Storag Etzel betreiben als Partner seit über 50 Jahren große Öl- und Gasspeicher in unterirdischen Kavernen. In den Jahren 2013 und 2018 hat Patrizia zwei Kavernen-Fonds aufgelegt. Beide Fonds haben eigenen Angaben zufolge eine „starke Erfolgsbilanz, mit stabilen und attraktiven Renditen“ für eine Gruppe von zwanzig langfristigen Investoren. Mit der Möglichkeit, das Kavernenfeld in Etzel bis zum Jahr 2050 in einen vollständigen Wasserstoffspeicher weiterzuentwickeln, will der Investor sein Engagement für die Energiewende unterstreichen.

Dienstag, 20.02.2024, 15:39 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Großvolumige Speicherung in Kavernen in Etzel im Visier
Luftbild des H2-Cast-Dichtheitstests in Etzel. Quelle: Storag Etzel
Wasserstoff
Großvolumige Speicherung in Kavernen in Etzel im Visier
Optionsmietverträge für die Entwicklung von Wasserstoffkavernen haben der Investor Patrizia und die von ihm verwaltete Betreibergesellschaft Storag Etzel mit Gasunie unterschrieben.
Die Vereinbarung zwischen den Partnern sieht vor, dass Storag Etzel, die Öl- und Gasspeicher in unterirdischen Kavernen in Niedersachsen betreibt, Wasserstoffspeicher-Kavernen entwickelt. Die Optionsverträge umfassen die Speicherung von über 1 Milliarde kWh Wasserstoff und erweitert die bestehende Zusammenarbeit zwischen der Betreibergesellschaft Storag Etzel und dem niederländischen Staatsunternehmen Gasunie. Seit 2022/2023 führen die Partner in Etzel, rund 60 Kilometer nordwestlich von Oldenburg (Niedersachsen), das Wasserstoffspeicherprojekt „H2CAST Etzel“ durch. Dieses soll die Machbarkeit der Speicherung von Wasserstoff in Etzels Kavernen unter Beweis stellen (siehe Infokasten).

Die Speicherung von Wasserstoff im industriellen Maßstab gilt als wichtige Voraussetzung dafür, Schwankungen der zunehmend grünen Energieerzeugung durch Sonne und Wind auszugleichen und eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass die deutsche Kraftwerksstrategie zum Ausbau von Gaskraftwerken, die eine spätere Umstellung auf Wasserstoff vorsehen, den Bedarf für Wasserstoffspeicher weiter vergrößern wird. Das Kavernenfeld im Salzstock Etzel könne zur Deckung dieses Bedarfs beitragen. Hinzu komme: Der Speicher Etzel wird auch angebunden sein an das geplante Wasserstoff-Kernnetz.

„Wir wollen gemeinsam zeigen, dass wir den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien in Deutschland sicher gestalten können. Das Kavernenfeld in Etzel kann ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Wasserstoff-Energiewirtschaft werden, um den steigenden Energiebedarf einer CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft zu decken“, zeigte sich Heiko Süß, Leiter des Patrizia Fund Management Frankfurt, überzeugt. Die neue Vereinbarung mit Gasunie sei wesentlich für den Nachweis der „H2-Fähigkeit“ der Kavernen.
 

Details zum Wasserstoffspeicherprojekt H2 Cast Etzel

Das Pilotprojekt umfasst die Konversion von zwei Kavernen zu Wasserstoffkavernen, den Bau einer Obertageanlage und eine anschließende Test- und Forschungsphase. Diese soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Das Pilotprojekt wird von der Bundesregierung und der niedersächsischen Landesregierung mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert. Über ein Drittel der Gesamtkosten werden damit abgedeckt.

Ziel des Projektes ist es, die Machbarkeit großvolumiger Wasserstoffspeicherung in unterirdischen Kavernen mit einer Speicherkapazität im industriellen Maßstab nachzuweisen. Der Test wird unter realen Bedingungen durchgeführt. Er umfasst die Ein- und Ausspeicherung von Wasserstoff im multizyklischen Betrieb, die Aufbereitung des Wasserstoffgases sowie den Nachweis der Integrität des Speichers.

Der Salzstock Etzel umfasst 75 in Betrieb befindliche Kavernen, in denen derzeit 3,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 10 Millionen Kubikmeter Erdöl gespeichert werden können. Die unterirdische Anlage von Etzel kann auf 99 bereits genehmigte Kavernen ausgebaut werden, was einer zusätzlichen Kapazität von 24 Kavernen mit einem Äquivalent von etwa 5 Milliarden kWh Wasserstoff entspricht.

Eine durchschnittliche Erdgaskaverne in Etzel hat eine Größe von etwa 0,7 Millionen Kubikmetern und kann etwa 1 Milliarde kWh Energie speichern. Das reicht aus, um 100.000 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Aufgrund des geringeren Brennwerts von Wasserstoff ist das erforderliche Speichervolumen für Wasserstoff viermal höher als das von Erdgas.
 


Der Investor Patrizia und Storag Etzel betreiben als Partner seit über 50 Jahren große Öl- und Gasspeicher in unterirdischen Kavernen. In den Jahren 2013 und 2018 hat Patrizia zwei Kavernen-Fonds aufgelegt. Beide Fonds haben eigenen Angaben zufolge eine „starke Erfolgsbilanz, mit stabilen und attraktiven Renditen“ für eine Gruppe von zwanzig langfristigen Investoren. Mit der Möglichkeit, das Kavernenfeld in Etzel bis zum Jahr 2050 in einen vollständigen Wasserstoffspeicher weiterzuentwickeln, will der Investor sein Engagement für die Energiewende unterstreichen.

Dienstag, 20.02.2024, 15:39 Uhr
Davina Spohn

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