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Energie & Management > Bilanz - Deutz schafft
Quelle: Deutz AG
Bilanz

Deutz schafft "grünes" Segment

Motorenhersteller Deutz hat ein kräftiges Umsatzplus im vergangenen Geschäftsjahr hingelegt. Lieferprobleme und Preissteigerungen bei Rohstoffen dämpfen allerdings die Prognose.
Eine anhaltende Markterholung hat bei Deutz zu einem deutlich höheren Auftragseingang im vergangenen Geschäftsjahr 2021 geführt, gab der Motorenhersteller bei seiner Bilanzpressekonferenz am 14. März bekannt. Außerdem hat der Konzern das Segment „Green“ neu geschaffen. Trotzdem zeigte sich das Kölner Unternehmen zurückhaltend bei einer Prognose für das laufende Jahr, da Preissteigerungen bei Transport, Energie und Rohstoffen derzeit „sehr herausfordernd“ seien.

Deutz konnte insgesamt sehr gute Zahlen vorzeigen. „Wir haben ein Umsatzplus von rund 25 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro erzielt und unsere operative Ergebnismarge um etwa acht Prozentpunkte auf 2,3 Prozent gesteigert“, zeigte sich Konzernchef Sebastian C. Schulte zufrieden. „Im Jahr 2021 hatten wir eine breite Markterholung“. Die Versorgungssicherheit sei allerdings weiterhin angespannt. Schulte: „Gleichzeitig kann niemand die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs vorhersehen. Daher stellen wir uns auf ein herausforderndes Jahr ein“.

Deutz verbuchte im Geschäftsjahr 2021 einen Auftragseingang in Höhe von 2,01 Mrd. Euro. Das ist ein Anstieg um rund 52 % verglichen mit dem corona-belasteten Vorjahr. Die positive Entwicklung sei auch aufgrund einer hohen Investitionsbereitschaft der Kunden zurückzuführen. Zudem hätten Vorzieheffekte in Höhe von mehr als 100 Mio. Euro im vergangenen Herbst zu diesem überproportionalen Anstieg beigetragen. Ursächlich für diese vorgezogenen Kundenbestellung waren laut Deutz verlängerte Bestellfristen sowie absehbare Preisanpassungen.

Der Konzernumsatz lag 2021 bei 1,62 Mrd. Euro und damit 24,8 % höher als im Vorjahreszeitraum. Das Ebit vor Sondereffekten (operatives Ergebnis) im Geschäftsjahr 2021 belief sich auf 37,2 Mio. Euro nach einem operativen Verlust im Jahr 2020 von -74,7 Mio. Euro. Der Konzerngewinn liegt bei 38,2 Mio. Euro nach einem Verlust im Vorjahr von -107,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote liegt stabil bei 45,6 %. Der Auftragsbestand kletterte zum 31. Dezember 2021 auf 676,7 Mio. Euro nach 269 Mio. Euro im Vorjahr. Insgesamt verkaufte der Deutz-Konzern 201.283 Motoren. Das entspricht einer Absatzsteigerung von 33,4 %.

Für Deutz stellt ein Höhepunkt des vergangenen Geschäftsjahres die Vorstellung seines Wasserstoff-Motores „TCG 7.8 H2“ dar. Damit will Deutz sein Angebot an emissionsreduzierten und -freien Antrieben weiter ausbauen. Die Serienproduktion des Motors ist für 2024 geplant. Im Heizkraftwerk des Kölner Energieversorgers Rheinenergie läuft der erste Wasserstoffmotor des Kölner Herstellers seit Anfang 2022 im Probebetrieb.

Deutz rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2022

Deutz will außerdem weiter Richtung neue Motoren gehen und hat dafür zum 1. Januar 2022 das neue Segment „Green“ geschaffen. Hier sollen künftig alle Aktivitäten rund um die Entwicklung neuer Antriebe inklusive Wasserstoffmotoren und elektrischer Antriebe abgebildet werden. Diesel-, Erdgas- sowie LPG- und CNG-Motoren bleiben im „Classic“-Segment.

Bei einer Prognose zeigte sich Schulte zurückhaltend. Bereits im vergangenen vierten Quartal hätten sich die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie gezeigt sowie die Probleme bei der Beschaffung, etwa bei Halbleitern oder Kunststoffen. Es sei derzeit eine „herausfordernde Beschaffungssituation“, so Schulte bei der Vorstellung der Zahlen. Ohne diese Probleme hätte Deutz mehr absetzen können.

Zudem seien die indirekten Folgen aufgrund des russischen Angriffes auf die Ukraine nicht absehbar – auch wenn keine direkten Deutz-Lieferanten in diesen Regionen ansässig und das Umsatzvolumen von rund 20 Mio. Euro gering sei. Konzernchef Schulte: „Das Motorenneugeschäft mit Russland und Weißrussland haben wir bis auf Weiteres vollständig eingestellt“.

Aufgrund dieser Unsicherheiten kalkuliert der Konzern weiter mit Lieferproblemen bei Materialen sowie Preissteigerungen. Deutz rechnet deshalb mit einem möglichen Absatz von bis zu 180.000 Motoren und einem Umsatzanstieg auf bis zu 1,85 Mrd. Euro. Die derzeit prognostizierte Ebit-Rendite liegt zwischen 3,5 % und 5,5 % im Classic-Geschäft. Im neuen Segment Green wird diese bei -20 % liegen und daher im Verlustbereich, da hier noch mit hohen Anfangsinvestitionen zu rechnen ist.

Geschäftszahlen des Deutz-Konzerns
 Geschäftsjahr 2021Geschäftsjahr 2020Delta
Auftragseingang2,013 Mrd. Euro1,32 Mrd. Euro+52,2 %
Absatz201.283 Stück150.928 Stück+33,4 %
Umsatz1,62 Mrd. Euro1,29 Mrd. Euro+24,8 %
operatives Ergebnis37,2 Mio. Euro-74,7 Mio. Euro-
Konzernergebnis38,2 Mio. Euro-107,6 Mio. Euro-

Montag, 14.03.2022, 12:02 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Bilanz - Deutz schafft
Quelle: Deutz AG
Bilanz
Deutz schafft "grünes" Segment
Motorenhersteller Deutz hat ein kräftiges Umsatzplus im vergangenen Geschäftsjahr hingelegt. Lieferprobleme und Preissteigerungen bei Rohstoffen dämpfen allerdings die Prognose.
Eine anhaltende Markterholung hat bei Deutz zu einem deutlich höheren Auftragseingang im vergangenen Geschäftsjahr 2021 geführt, gab der Motorenhersteller bei seiner Bilanzpressekonferenz am 14. März bekannt. Außerdem hat der Konzern das Segment „Green“ neu geschaffen. Trotzdem zeigte sich das Kölner Unternehmen zurückhaltend bei einer Prognose für das laufende Jahr, da Preissteigerungen bei Transport, Energie und Rohstoffen derzeit „sehr herausfordernd“ seien.

Deutz konnte insgesamt sehr gute Zahlen vorzeigen. „Wir haben ein Umsatzplus von rund 25 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro erzielt und unsere operative Ergebnismarge um etwa acht Prozentpunkte auf 2,3 Prozent gesteigert“, zeigte sich Konzernchef Sebastian C. Schulte zufrieden. „Im Jahr 2021 hatten wir eine breite Markterholung“. Die Versorgungssicherheit sei allerdings weiterhin angespannt. Schulte: „Gleichzeitig kann niemand die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs vorhersehen. Daher stellen wir uns auf ein herausforderndes Jahr ein“.

Deutz verbuchte im Geschäftsjahr 2021 einen Auftragseingang in Höhe von 2,01 Mrd. Euro. Das ist ein Anstieg um rund 52 % verglichen mit dem corona-belasteten Vorjahr. Die positive Entwicklung sei auch aufgrund einer hohen Investitionsbereitschaft der Kunden zurückzuführen. Zudem hätten Vorzieheffekte in Höhe von mehr als 100 Mio. Euro im vergangenen Herbst zu diesem überproportionalen Anstieg beigetragen. Ursächlich für diese vorgezogenen Kundenbestellung waren laut Deutz verlängerte Bestellfristen sowie absehbare Preisanpassungen.

Der Konzernumsatz lag 2021 bei 1,62 Mrd. Euro und damit 24,8 % höher als im Vorjahreszeitraum. Das Ebit vor Sondereffekten (operatives Ergebnis) im Geschäftsjahr 2021 belief sich auf 37,2 Mio. Euro nach einem operativen Verlust im Jahr 2020 von -74,7 Mio. Euro. Der Konzerngewinn liegt bei 38,2 Mio. Euro nach einem Verlust im Vorjahr von -107,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote liegt stabil bei 45,6 %. Der Auftragsbestand kletterte zum 31. Dezember 2021 auf 676,7 Mio. Euro nach 269 Mio. Euro im Vorjahr. Insgesamt verkaufte der Deutz-Konzern 201.283 Motoren. Das entspricht einer Absatzsteigerung von 33,4 %.

Für Deutz stellt ein Höhepunkt des vergangenen Geschäftsjahres die Vorstellung seines Wasserstoff-Motores „TCG 7.8 H2“ dar. Damit will Deutz sein Angebot an emissionsreduzierten und -freien Antrieben weiter ausbauen. Die Serienproduktion des Motors ist für 2024 geplant. Im Heizkraftwerk des Kölner Energieversorgers Rheinenergie läuft der erste Wasserstoffmotor des Kölner Herstellers seit Anfang 2022 im Probebetrieb.

Deutz rechnet mit einem herausfordernden Jahr 2022

Deutz will außerdem weiter Richtung neue Motoren gehen und hat dafür zum 1. Januar 2022 das neue Segment „Green“ geschaffen. Hier sollen künftig alle Aktivitäten rund um die Entwicklung neuer Antriebe inklusive Wasserstoffmotoren und elektrischer Antriebe abgebildet werden. Diesel-, Erdgas- sowie LPG- und CNG-Motoren bleiben im „Classic“-Segment.

Bei einer Prognose zeigte sich Schulte zurückhaltend. Bereits im vergangenen vierten Quartal hätten sich die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie gezeigt sowie die Probleme bei der Beschaffung, etwa bei Halbleitern oder Kunststoffen. Es sei derzeit eine „herausfordernde Beschaffungssituation“, so Schulte bei der Vorstellung der Zahlen. Ohne diese Probleme hätte Deutz mehr absetzen können.

Zudem seien die indirekten Folgen aufgrund des russischen Angriffes auf die Ukraine nicht absehbar – auch wenn keine direkten Deutz-Lieferanten in diesen Regionen ansässig und das Umsatzvolumen von rund 20 Mio. Euro gering sei. Konzernchef Schulte: „Das Motorenneugeschäft mit Russland und Weißrussland haben wir bis auf Weiteres vollständig eingestellt“.

Aufgrund dieser Unsicherheiten kalkuliert der Konzern weiter mit Lieferproblemen bei Materialen sowie Preissteigerungen. Deutz rechnet deshalb mit einem möglichen Absatz von bis zu 180.000 Motoren und einem Umsatzanstieg auf bis zu 1,85 Mrd. Euro. Die derzeit prognostizierte Ebit-Rendite liegt zwischen 3,5 % und 5,5 % im Classic-Geschäft. Im neuen Segment Green wird diese bei -20 % liegen und daher im Verlustbereich, da hier noch mit hohen Anfangsinvestitionen zu rechnen ist.

Geschäftszahlen des Deutz-Konzerns
 Geschäftsjahr 2021Geschäftsjahr 2020Delta
Auftragseingang2,013 Mrd. Euro1,32 Mrd. Euro+52,2 %
Absatz201.283 Stück150.928 Stück+33,4 %
Umsatz1,62 Mrd. Euro1,29 Mrd. Euro+24,8 %
operatives Ergebnis37,2 Mio. Euro-74,7 Mio. Euro-
Konzernergebnis38,2 Mio. Euro-107,6 Mio. Euro-

Montag, 14.03.2022, 12:02 Uhr
Heidi Roider

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