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Energie & Management > Photovoltaik - Das Reh darf rein, der Mensch muss draußen bleiben
Hubert Aiwanger (4.v.r.) mit Entwicklern, Vertretern der Versicherungswirtschaft und des Umweltministeriums. Quelle: StMWi / E. Neureuther
Photovoltaik

Das Reh darf rein, der Mensch muss draußen bleiben

Der Mensch soll nicht hindurchkommen, Reh und Hase aber schon: Die Umzäunung von Photovoltaik-Freiflächen in Bayern bekommt Lücken.
In einem Spitzengespräch mit Vertretern der bayerischen Versicherungswirtschaft konnte erreicht werden, dass die Umzäunungen von PV-Freiflächen künftig für Wildtiere bis Rehgrösse durchgängig gemacht werden können, teilte das von Hubert Aiwanger (Freie Wähler) geführte Wirtschaftsministerium am 1. Mai mit. Menschen sollen aber aus Versicherungsgründen weiterhin keinen Zugang bekommen. Zugestimmt haben bisher der Bayerische Versicherungsverband und die R+V Allgemeine Versicherung AG. Auch weitere Versicherungen sollen um Zustimmung gebeten werden, so das Ministerium.

Bei dem Praxistermin an einer PV-Freifläche wurden den Versicherungsvertretern Modelle für den "Rehdurchschlupf" vorgestellt, die in den Maschendrahtzaun der Anlage integriert werden. Es handelt sich dabei um Metallrahmen von maximal 90 Zentimeter Höhe und einer Breite von rund einem Meter, in den im Abstand von 20 Zentimeter Metallstäbe eingeschweißt sind. So können Wildtiere bis einschließlich Rehgröße in die ansonsten abgezäunte Fläche rein- und wieder rausschlüpfen und die Fläche weiterhin als Lebensraum nutzen.

Aiwanger erklärte dazu: "Wir erleben gerade in Bayern einen massiven Zubau an PV-Freiflächen, was ich aus Energiesicht begrüße und unterstütze. Leider gehen dadurch für die Tiere wertvolle Flächen verloren, weil die Flächen eingezäunt werden." Oft handle es sich um sehr wertvolle Revierteile, etwa Wiesen am Waldrand. Wenn diese abgezäunt werden, könne durchaus im angrenzenden Wald der Verbiss steigen. "Mit dieser Vereinbarung mit den Versicherungen können die Flächen jetzt durch die Besitzer der PV-Anlage nachgerüstet werden und somit wertvoller Wildtier-Lebensraum zurückgewonnen werden." Aiwanger hofft, dass seine Idee auch über Bayern hinaus Verbreitung findet.

Die Zäune um PV-Anlagen werden zwar meist mit 15 Zentimeter Bodenabstand errichtet, sodass Kleintiere wie Igel und Hasen eigentlich passieren können. Nach kurzer Zeit wächst dieser Bereich allerdings stark mit Gras zu und verfilzt, wodurch die Zäune komplett dicht werden. Andererseits gibt es auch vermehrt Fälle, dass zum Beispiel Rehe bei einer Bodenmulde und Zaunbeschädigung doch reinkommen, dann aber den Ausgang nicht mehr finden.

Dienstag, 2.05.2023, 16:49 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Photovoltaik - Das Reh darf rein, der Mensch muss draußen bleiben
Hubert Aiwanger (4.v.r.) mit Entwicklern, Vertretern der Versicherungswirtschaft und des Umweltministeriums. Quelle: StMWi / E. Neureuther
Photovoltaik
Das Reh darf rein, der Mensch muss draußen bleiben
Der Mensch soll nicht hindurchkommen, Reh und Hase aber schon: Die Umzäunung von Photovoltaik-Freiflächen in Bayern bekommt Lücken.
In einem Spitzengespräch mit Vertretern der bayerischen Versicherungswirtschaft konnte erreicht werden, dass die Umzäunungen von PV-Freiflächen künftig für Wildtiere bis Rehgrösse durchgängig gemacht werden können, teilte das von Hubert Aiwanger (Freie Wähler) geführte Wirtschaftsministerium am 1. Mai mit. Menschen sollen aber aus Versicherungsgründen weiterhin keinen Zugang bekommen. Zugestimmt haben bisher der Bayerische Versicherungsverband und die R+V Allgemeine Versicherung AG. Auch weitere Versicherungen sollen um Zustimmung gebeten werden, so das Ministerium.

Bei dem Praxistermin an einer PV-Freifläche wurden den Versicherungsvertretern Modelle für den "Rehdurchschlupf" vorgestellt, die in den Maschendrahtzaun der Anlage integriert werden. Es handelt sich dabei um Metallrahmen von maximal 90 Zentimeter Höhe und einer Breite von rund einem Meter, in den im Abstand von 20 Zentimeter Metallstäbe eingeschweißt sind. So können Wildtiere bis einschließlich Rehgröße in die ansonsten abgezäunte Fläche rein- und wieder rausschlüpfen und die Fläche weiterhin als Lebensraum nutzen.

Aiwanger erklärte dazu: "Wir erleben gerade in Bayern einen massiven Zubau an PV-Freiflächen, was ich aus Energiesicht begrüße und unterstütze. Leider gehen dadurch für die Tiere wertvolle Flächen verloren, weil die Flächen eingezäunt werden." Oft handle es sich um sehr wertvolle Revierteile, etwa Wiesen am Waldrand. Wenn diese abgezäunt werden, könne durchaus im angrenzenden Wald der Verbiss steigen. "Mit dieser Vereinbarung mit den Versicherungen können die Flächen jetzt durch die Besitzer der PV-Anlage nachgerüstet werden und somit wertvoller Wildtier-Lebensraum zurückgewonnen werden." Aiwanger hofft, dass seine Idee auch über Bayern hinaus Verbreitung findet.

Die Zäune um PV-Anlagen werden zwar meist mit 15 Zentimeter Bodenabstand errichtet, sodass Kleintiere wie Igel und Hasen eigentlich passieren können. Nach kurzer Zeit wächst dieser Bereich allerdings stark mit Gras zu und verfilzt, wodurch die Zäune komplett dicht werden. Andererseits gibt es auch vermehrt Fälle, dass zum Beispiel Rehe bei einer Bodenmulde und Zaunbeschädigung doch reinkommen, dann aber den Ausgang nicht mehr finden.

Dienstag, 2.05.2023, 16:49 Uhr
Günter Drewnitzky

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