E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Stromnetz - Bund steigt bei Transnet BW ein
Quelle: EnBW
Stromnetz

Bund steigt bei Transnet BW ein

Nach dem Südwest-Konsortium übernimmt nun auch der Bund 24,95 Prozent des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW.
Der Bund wird Miteigentümer am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW mit Sitz in Stuttgart. Über die staatliche KfW-Bank habe der Bund nun 24,95 Prozent der Anteile erworben, teilte das Unternehmen mit. Verkäufer der Anteile ist die ebenfalls in öffentlicher Hand befindliche EnBW. Sie will das Geld für Investitionen in erneuerbare Energien und die Digitalisierung nutzen.

Das Südwest-Konsortium unter Führung der SV Sparkassen-Versicherung war bereits Ende Mai mit ebenfalls 24,95 Prozent eingestiegen. Beide Erwerber bleiben damit unter einer Sperrminorität von 25 Prozent. Die EnBW bleibt mit 50,1 Prozent Mehrheitsgesellschafterin. Wie der Südwestrundfunk herausgefunden haben will, sollen die Kosten für den Bund bei 3,2 Milliarden Euro liegen. Die Partner selbst schweigen zum Kaufpreis. 

Die EnBW hatte im Februar 2022 ihre Pläne zum Teilverkauf der Netztochter publik gemacht und dem Bund wenige Monate später ein Vorkaufrecht für Anteile eingeräumt. Die KfW hat im August 2022 das Vorkaufsrecht für 24,95 Prozent erhalten. Der zweite Anteil war bereits im Mai 2023 an das Südwest-Konsortium gegangen. In ihm sind mehr als 30 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg vertreten.

Die EnBW begründet den Verkauf mit dem eigenen Finanzmittelbedarf. Finanzvorstand Thomas Kusterer erklärte bei der Vorstellung der Verkaufspläne, dass bis 2025 die EnBW rund 12 Milliarden Euro investieren wolle, davon mehr als 6 Milliarden Euro in die Strom- und Gasnetze sowie 4 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und Fuel-Switch-Projekte.

Neue Gesellschafter übernehmen Finanzierung

Hinzu kommt, dass auch Transnet BW Geld für den Umbau und die Erweiterung des Stromnetzes benötigt. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers weist der Netzentwicklungsplan bis 2035 für das Unternehmen einen Investitionsbedarf von 10 Milliarden Euro aus. Dies sei in erster Linie für die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) Südlink und Ultranet notwendig. „Die künftigen Gesellschafter werden den Finanzierungsbedarf von Transnet BW entsprechend ihrer Anteile decken“, heißt es in der Mitteilung zum Verkauf. 

Der deutsche Staat hält bereits Anteile an einem anderen Übertragungsnetzbetreiber. 20 Prozent der Anteile am deutschen Unternehmen 50 Hertz mit Sitz in Berlin sind ebenfalls in der Hand der staatseigenen KfW-Bank. 80 Prozent hält der mehrheitlich in Staatshand befindliche belgische Netzbetreiber Elia. 2018 hatte der australische Investmentfonds IFM angekündigt, seinen 40-Prozent-Anteil an 50 Hertz an ein chinesisches Staatsunternehmen verkaufen zu wollen. Durch Intervention der Bundesregierung übernahmen dann Elia und die KfW zu je 20 Prozent die Anteile.

Darüber hinaus hat auch der niederländische Übertragungsnetzbetreiber Tennet angekündigt, Teile seiner gleichnamigen deutschen Tochter ebenfalls abgeben zu wollen – gern an den Bund. Der Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes ist den Niederländern auf Dauer zu kapitalintensiv. Ergebnisse gibt es hierzu noch nicht.
 

Freitag, 10.11.2023, 16:24 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Stromnetz - Bund steigt bei Transnet BW ein
Quelle: EnBW
Stromnetz
Bund steigt bei Transnet BW ein
Nach dem Südwest-Konsortium übernimmt nun auch der Bund 24,95 Prozent des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW.
Der Bund wird Miteigentümer am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW mit Sitz in Stuttgart. Über die staatliche KfW-Bank habe der Bund nun 24,95 Prozent der Anteile erworben, teilte das Unternehmen mit. Verkäufer der Anteile ist die ebenfalls in öffentlicher Hand befindliche EnBW. Sie will das Geld für Investitionen in erneuerbare Energien und die Digitalisierung nutzen.

Das Südwest-Konsortium unter Führung der SV Sparkassen-Versicherung war bereits Ende Mai mit ebenfalls 24,95 Prozent eingestiegen. Beide Erwerber bleiben damit unter einer Sperrminorität von 25 Prozent. Die EnBW bleibt mit 50,1 Prozent Mehrheitsgesellschafterin. Wie der Südwestrundfunk herausgefunden haben will, sollen die Kosten für den Bund bei 3,2 Milliarden Euro liegen. Die Partner selbst schweigen zum Kaufpreis. 

Die EnBW hatte im Februar 2022 ihre Pläne zum Teilverkauf der Netztochter publik gemacht und dem Bund wenige Monate später ein Vorkaufrecht für Anteile eingeräumt. Die KfW hat im August 2022 das Vorkaufsrecht für 24,95 Prozent erhalten. Der zweite Anteil war bereits im Mai 2023 an das Südwest-Konsortium gegangen. In ihm sind mehr als 30 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg vertreten.

Die EnBW begründet den Verkauf mit dem eigenen Finanzmittelbedarf. Finanzvorstand Thomas Kusterer erklärte bei der Vorstellung der Verkaufspläne, dass bis 2025 die EnBW rund 12 Milliarden Euro investieren wolle, davon mehr als 6 Milliarden Euro in die Strom- und Gasnetze sowie 4 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und Fuel-Switch-Projekte.

Neue Gesellschafter übernehmen Finanzierung

Hinzu kommt, dass auch Transnet BW Geld für den Umbau und die Erweiterung des Stromnetzes benötigt. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers weist der Netzentwicklungsplan bis 2035 für das Unternehmen einen Investitionsbedarf von 10 Milliarden Euro aus. Dies sei in erster Linie für die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) Südlink und Ultranet notwendig. „Die künftigen Gesellschafter werden den Finanzierungsbedarf von Transnet BW entsprechend ihrer Anteile decken“, heißt es in der Mitteilung zum Verkauf. 

Der deutsche Staat hält bereits Anteile an einem anderen Übertragungsnetzbetreiber. 20 Prozent der Anteile am deutschen Unternehmen 50 Hertz mit Sitz in Berlin sind ebenfalls in der Hand der staatseigenen KfW-Bank. 80 Prozent hält der mehrheitlich in Staatshand befindliche belgische Netzbetreiber Elia. 2018 hatte der australische Investmentfonds IFM angekündigt, seinen 40-Prozent-Anteil an 50 Hertz an ein chinesisches Staatsunternehmen verkaufen zu wollen. Durch Intervention der Bundesregierung übernahmen dann Elia und die KfW zu je 20 Prozent die Anteile.

Darüber hinaus hat auch der niederländische Übertragungsnetzbetreiber Tennet angekündigt, Teile seiner gleichnamigen deutschen Tochter ebenfalls abgeben zu wollen – gern an den Bund. Der Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes ist den Niederländern auf Dauer zu kapitalintensiv. Ergebnisse gibt es hierzu noch nicht.
 

Freitag, 10.11.2023, 16:24 Uhr
Stefan Sagmeister

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.