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21 Jahre nach der Premiere nehmen die Stadtwerke München ihre zweite Windturbine im Stadtgebiet ans Netz − wieder in Sichtweite des Fußballstadions vom FC Bayern München.
München hat ein neues, zweites dreiflügeliges Wahrzeichen: Die Stadtwerke München (SWM) haben auf dem Fröttmaninger Müllberg im Norden der Stadt in unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn A9 ihre zweite Windturbine offiziell in Betrieb genommen, und zwar eine Enercon-Anlage vom Typ "E-138 EP3" mit 3,5
MW Leistung.
In unmittelbarer Nähe hat dort auch der FC Bayern München sein Domizil. Bei Heimspielen bietet sich dessen Fans demnächst, wenn sie nach der Corona-Pandemie wieder ins Stadion dürfen, so der Anblick von gleich zwei Windturbinen. 1999 haben die SWM in Sichtweite die erste Windturbine auf Münchner Stadtgebiet gestartet, damals eine Enercon E-66 mit 1,5
MW Leistung. Angesichts der exponierten Lage dürfte auch bald die zweite Windturbine für auswärtige Besucher zu den bekanntesten Landmarken der bayerischen Landeshauptstadt zählen.
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Lange hat es gedauert, nun ist die zweite Windturbine auf Münchner Stadtgebiet in Betrieb. Bild: Stadtwerke München, Peter Rintisch |
Die Stadtwerke München bezeichnen die neue Windturbine als "Schwester" der ersten Anlage. Ob es nun eine große oder eine kleine Schwester ist, bleibt dahin gestellt. Der Turm der E-138 ist 80
Meter hoch, der von der über 20 Jahre alten E-66 immerhin 100
Meter. Entscheidender für den Windenertrag ist aber, dass die neue Enercon-Anlage auf einen Rotordurchmesser von 138 ausgelegt ist, die Pionier-Windturbine in Fröttmaning dagegen nur auf 66
Meter. Deshalb wird die zweite Windturbine, entsprechenden Wind vorausgesetzt, jährlich rund 7,1
Mio. kWh produzieren – etwa viermal so viele wie die ältere Anlage.
Helge-Uve Braun, als Geschäftsführer für alle technischen Belange bei der SWM zuständig, zeigte sich zu zufrieden mit dem Start der neuen Windturbine: "Mit der Inbetriebnahme unserer zweiten Münchner Windkraftablage komplettieren wir einen weiteren lokalen Baustein unserer Ausbauoffensive erneuerbare Energien", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Die erste SWM-Windturbine in Fröttmaning ist übrigens zum Jahreswechsel nach mehr als 20-jähriger Förderung aus der EEG-Förderung gefallen. Die Anlage läuft dennoch weiter: Für den Windstrom haben die Stadtwerke über ein mehrjähriges Power Purchase Agreement (PPA) mit der Augustiner-Bräu Wagner KG, Münchens ältester Brauerei, einen exklusiven Abnehmer gefunden.
Freitag, 22.01.2021, 14:45 Uhr
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