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Energie & Management > Windkraft Offshore - Zweigeteilte Offshore-Welt
Quelle: Fotolia / zentilia
Windkraft Offshore

Zweigeteilte Offshore-Welt

China baut seine Position als größte Offshorewind-Nation aus. Europäische Hersteller nehmen daran nicht teil. Zwei neue Länder haben Windparks auf See, und Deutschland stagniert noch.
China hat im ersten Halbjahr seine Stellung als weltgrößter Erzeuger von Windstrom auf der See ausgebaut und wird dies auf Sicht weiter nur zusammen mit einheimischen Herstellern tun. Das geht aus dem Global Offshore Wind Report des World Forum Offshore Wind (WFO) hervor, der am 7. September veröffentlicht wurde.
  • Demnach gehören 5.100 der 6.800 MW in 25 der 33 Offshore-Windparks, die weltweit von Januar bis Juni 2022 ans Netz gingen, zu chinesischen Hoheitsgewässern.
  • Italien nahm mit "Taranto" seinen ersten Windpark auf See überhaupt in Betrieb,
  • ebenso dieser Tage Frankreich mit "St-Nazaire" (im Berichtszeitraum noch "in Bau").
  • Und Großbritannien hat wie berichtet mit "Hornsea Two" den derzeit leistungsfähigsten Windpark auf See weltweit in Betrieb genommen (1.300 MW),
  • der aber von dem in Bau befindlichen "Hollandse Kust Zuid" getoppt werden wird (1.500 MW).
Allein der chinesische Zubau war damit in einem halben Jahr fast so groß wie der weltweite Ausbau im Gesamtjahr 2020 von 5.206 MW. 2021 kamen zwar global 15.666 MW dazu − das war mehr als das Dreifache der Leistung wie jeweils 2018 bis 2020 −, dies war aber weitgehend auf eine Torschlusspanik wegen auslaufender Einspeisetarife in China zurückzuführen.

Der weltweite Bestand belief sich Ende Juni auf 248 Parks mit zusammen 54.935 MW auf drei Kontinenten. Davon sind 45 % chinesisch. 134 Parks stehen in asiatischen Gewässern, 112 vor Europa und zwei in den USA.

Deutschland baut zwei Windparks

Deutschland als zweitgrößte europäische Offshore-Nation nach Großbritannien (13.601 MW) stagnierte bei 7.701 MW. In Bau im Sinne von Errichtungsarbeiten, die auf See stattfinden sind zwei Windparks:
  • "Kaskasi" von RWE vor Helgoland (342 MW), wobei das erste der 38 Windräder vom Typ Siemens Gamesa SG 8.0.167 DD Ende Juli schon ans Netz ging,
  • und "Arcadis Ost 1" von Parkwind in der Ostsee (257 MW aus 27 Vestas-Anlagen vom Typ V174-9.5 MW).
Auch im Baugeschehen führte China mit 3.195 MW, gefolgt von Taiwan mit 2.505 MW. Größte europäische Nation waren hier die Niederlande mit 2.259 MW vor Großbritannien, Frankreich und Deutschland.

​Vor China nur Chinesen 

WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig streicht heraus, dass mit den neuen Erzeuger-Ländern die Offshore-Branche internationaler und damit robuster gegen wirtschaftliche Turbulenzen werde, während China klarer Wachstumsführer sei.

Wenn man die Turbinenhersteller (OEM) für die neuen und im Bau befindlichen Offshore-Windparks betrachtet, wird aber klar: Die Welt ist zwischen China und dem Rest der Welt zweigeteilt. In chinesischen Gewässern kamen im Berichtszeitraum nur chinesische Hersteller zum Zuge, während die chinesische Goldwind im italienischen Windpark "Taranto" in den Offshore-Markt Europa eingetreten ist:
  • Ans Netz gingen im ersten Halbjahr außerhalb Chinas je 18 Siemens-Gamesa-Maschinen (SG 5.0-145) in zwei vietnamesischen Windparks sowie 165 SG 8.0-167 DD vom selben Hersteller in "Hornsea Two".
  • Der südkoreanische Windpark "Veonggwang Baeksu" ging mit Turbinen des heimischen Mischkonzerns Doosan in Betrieb (DS205-8MW).
  • Bei den in Bau befindlichen Projekten ist Weltmarktführer Vestas aus Dänemark in Deutschland, Spanien, Taiwan und Japan vertreten.
  • Siemens Gamesa half im ersten Halbjahr ebenfalls, Windparks in Deutschland und Taiwan zu errichten, darüber hinaus in Großbritannien, Holland, Frankreich und Norwegen.
  • GE brachte mittlerweile die 80 Windräder für den französischen Windpark "St-Nazaire" ans Netz (GE Haliade 160-6MW).

Mittwoch, 7.09.2022, 13:03 Uhr
Georg Eble
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China baut seine Position als größte Offshorewind-Nation aus. Europäische Hersteller nehmen daran nicht teil. Zwei neue Länder haben Windparks auf See, und Deutschland stagniert noch.
China hat im ersten Halbjahr seine Stellung als weltgrößter Erzeuger von Windstrom auf der See ausgebaut und wird dies auf Sicht weiter nur zusammen mit einheimischen Herstellern tun. Das geht aus dem Global Offshore Wind Report des World Forum Offshore Wind (WFO) hervor, der am 7. September veröffentlicht wurde.
  • Demnach gehören 5.100 der 6.800 MW in 25 der 33 Offshore-Windparks, die weltweit von Januar bis Juni 2022 ans Netz gingen, zu chinesischen Hoheitsgewässern.
  • Italien nahm mit "Taranto" seinen ersten Windpark auf See überhaupt in Betrieb,
  • ebenso dieser Tage Frankreich mit "St-Nazaire" (im Berichtszeitraum noch "in Bau").
  • Und Großbritannien hat wie berichtet mit "Hornsea Two" den derzeit leistungsfähigsten Windpark auf See weltweit in Betrieb genommen (1.300 MW),
  • der aber von dem in Bau befindlichen "Hollandse Kust Zuid" getoppt werden wird (1.500 MW).
Allein der chinesische Zubau war damit in einem halben Jahr fast so groß wie der weltweite Ausbau im Gesamtjahr 2020 von 5.206 MW. 2021 kamen zwar global 15.666 MW dazu − das war mehr als das Dreifache der Leistung wie jeweils 2018 bis 2020 −, dies war aber weitgehend auf eine Torschlusspanik wegen auslaufender Einspeisetarife in China zurückzuführen.

Der weltweite Bestand belief sich Ende Juni auf 248 Parks mit zusammen 54.935 MW auf drei Kontinenten. Davon sind 45 % chinesisch. 134 Parks stehen in asiatischen Gewässern, 112 vor Europa und zwei in den USA.

Deutschland baut zwei Windparks

Deutschland als zweitgrößte europäische Offshore-Nation nach Großbritannien (13.601 MW) stagnierte bei 7.701 MW. In Bau im Sinne von Errichtungsarbeiten, die auf See stattfinden sind zwei Windparks:
  • "Kaskasi" von RWE vor Helgoland (342 MW), wobei das erste der 38 Windräder vom Typ Siemens Gamesa SG 8.0.167 DD Ende Juli schon ans Netz ging,
  • und "Arcadis Ost 1" von Parkwind in der Ostsee (257 MW aus 27 Vestas-Anlagen vom Typ V174-9.5 MW).
Auch im Baugeschehen führte China mit 3.195 MW, gefolgt von Taiwan mit 2.505 MW. Größte europäische Nation waren hier die Niederlande mit 2.259 MW vor Großbritannien, Frankreich und Deutschland.

​Vor China nur Chinesen 

WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig streicht heraus, dass mit den neuen Erzeuger-Ländern die Offshore-Branche internationaler und damit robuster gegen wirtschaftliche Turbulenzen werde, während China klarer Wachstumsführer sei.

Wenn man die Turbinenhersteller (OEM) für die neuen und im Bau befindlichen Offshore-Windparks betrachtet, wird aber klar: Die Welt ist zwischen China und dem Rest der Welt zweigeteilt. In chinesischen Gewässern kamen im Berichtszeitraum nur chinesische Hersteller zum Zuge, während die chinesische Goldwind im italienischen Windpark "Taranto" in den Offshore-Markt Europa eingetreten ist:
  • Ans Netz gingen im ersten Halbjahr außerhalb Chinas je 18 Siemens-Gamesa-Maschinen (SG 5.0-145) in zwei vietnamesischen Windparks sowie 165 SG 8.0-167 DD vom selben Hersteller in "Hornsea Two".
  • Der südkoreanische Windpark "Veonggwang Baeksu" ging mit Turbinen des heimischen Mischkonzerns Doosan in Betrieb (DS205-8MW).
  • Bei den in Bau befindlichen Projekten ist Weltmarktführer Vestas aus Dänemark in Deutschland, Spanien, Taiwan und Japan vertreten.
  • Siemens Gamesa half im ersten Halbjahr ebenfalls, Windparks in Deutschland und Taiwan zu errichten, darüber hinaus in Großbritannien, Holland, Frankreich und Norwegen.
  • GE brachte mittlerweile die 80 Windräder für den französischen Windpark "St-Nazaire" ans Netz (GE Haliade 160-6MW).

Mittwoch, 7.09.2022, 13:03 Uhr
Georg Eble

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