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Energie & Management > KWK - Zwei neue Heizkraftwerke in Braunschweig
Quelle: BS Energy
KWK

Zwei neue Heizkraftwerke in Braunschweig

In Braunschweig wird ein bestehendes Kohle-Heizkraftwerk gegen eine Kombination aus Biomasse- und Gas-Heizkraftwerk ersetzt. Die BS Energy steigt damit aus der Kohleerzeugung aus.
Der Braunschweiger Versorger BS Energy hat am Standort Mitte seinen Erzeugungspark modernsiert. Das Kohle-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme am Standort Mitte an der Hamburger Straße produziert, wird durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt, teilte BS Energy am 11. Mai mit. Der Bau der Anlagen wurde im Winter 2018 beschlossen und anschließend umgesetzt.

Inzwischen laufen die Neuanlagen im Testbetrieb und liefern erste Energie. "Wenn alle Tests erfolgreich nachgewiesen und abgenommen worden sind, erfolgt schließlich der dauerhafte Betrieb in Verantwortung von BS Energy", teilte der Versorger dazu weiter mit. Insgesamt wurden 250 Millionen Euro in die neuen Erzeugungsanlagen investiert.

Das Altholz, das BS Energy zur Energieerzeugung verwertet, kommt aktuell noch aus einer Veolia-Altholzaufbereitungsanlage Hannover. Später soll die Altholzlieferung dann aus der neuen Aufbereitungsanlage in Broistedt kommen, einem Ortsteil der Gemeinde Lengede im Kreis Peine, die Veolia in Kürze eröffnen wird. BS Energy ist ein Tochterunternehmen der Stadt Braunschweig, der Veolia Deutschland GmbH und der Thüga AG.

Die Fernwärmeleistung des Biomasseheizkraftwerks liegt laut Angaben von BS Energy bei 53 MW thermischer und 22 MW elektrischer Leistung. Das Gasturbinenhheizkraftwerk hat eine thermische Leistung von 72 MW und eine elektrische von 61 MW. Beide HKW ersetzen an dem Standort perspektivisch das derzeit noch laufende Kohle-HKW mit rund 100 MW thermischer und 40 MW elektrischer Leistung. Sowohl die Dampfturbine des Biomasse-HKW als auch die Gasturbine sowie der Abhitzewärmetauscher stammen von Siemens, der Kessel des Biomasse-Heizkraftwerks von Valmet.

Das Biomasse-Heizkraftwerk soll als Grundlast-Anlage laufen, das neue Gasturbinen-Heizkraftwerk vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Schwankungen im Stromnetz dazugeschaltet werden. Damit findet laut dem Braunschweiger Versorger mit dem Altholz ein nachhaltiger Brennstoff Verwendung, der zudem kontinuierlich anfällt. Gas kommt künftig nur noch in Zeiten hohen Energiebedarfs als Spitzenlast zum Einsatz. Die BS Energy plant, dass die neue Anlagen ab der nächsten Heizperiode im Normalbetrieb laufen. Das Kohle-HKW soll voraussichtlich nach dem Ende der Heizperiode 2023/24 vom Netz gehen, teilte der Versorger auf Nachfrage der Redaktion mit.

Mit dem neuen Kraftwerksparks und dem damit eingeleiteten Kohle-Aus gehe das Unternehmen für Braunschweig einen "großen Schritt Richtung Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromerzeugung". Für die Stadt bedeute dies nicht nur eine Verbesser der Luftqualität, sagte Thorsten Kornblum, Braunschweigs Oberbürgermeister und BS Energy-Aufsichtsratsvorsitzender: "Zugleich bedeutet diese Großinvestition Energie- und Versorgungssicherheit für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger in einer Zeit großer Veränderungen in der Energieerzeugung und der Krisen."
 
Bei der Einweihung (von links): Thüga-Vorstandsvorsitzender Michael Riechel, Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung Veolia Deutschland, und Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS Energy
Quelle: BS Energy / Andre Walther

Donnerstag, 11.05.2023, 13:33 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > KWK - Zwei neue Heizkraftwerke in Braunschweig
Quelle: BS Energy
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Zwei neue Heizkraftwerke in Braunschweig
In Braunschweig wird ein bestehendes Kohle-Heizkraftwerk gegen eine Kombination aus Biomasse- und Gas-Heizkraftwerk ersetzt. Die BS Energy steigt damit aus der Kohleerzeugung aus.
Der Braunschweiger Versorger BS Energy hat am Standort Mitte seinen Erzeugungspark modernsiert. Das Kohle-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme am Standort Mitte an der Hamburger Straße produziert, wird durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt, teilte BS Energy am 11. Mai mit. Der Bau der Anlagen wurde im Winter 2018 beschlossen und anschließend umgesetzt.

Inzwischen laufen die Neuanlagen im Testbetrieb und liefern erste Energie. "Wenn alle Tests erfolgreich nachgewiesen und abgenommen worden sind, erfolgt schließlich der dauerhafte Betrieb in Verantwortung von BS Energy", teilte der Versorger dazu weiter mit. Insgesamt wurden 250 Millionen Euro in die neuen Erzeugungsanlagen investiert.

Das Altholz, das BS Energy zur Energieerzeugung verwertet, kommt aktuell noch aus einer Veolia-Altholzaufbereitungsanlage Hannover. Später soll die Altholzlieferung dann aus der neuen Aufbereitungsanlage in Broistedt kommen, einem Ortsteil der Gemeinde Lengede im Kreis Peine, die Veolia in Kürze eröffnen wird. BS Energy ist ein Tochterunternehmen der Stadt Braunschweig, der Veolia Deutschland GmbH und der Thüga AG.

Die Fernwärmeleistung des Biomasseheizkraftwerks liegt laut Angaben von BS Energy bei 53 MW thermischer und 22 MW elektrischer Leistung. Das Gasturbinenhheizkraftwerk hat eine thermische Leistung von 72 MW und eine elektrische von 61 MW. Beide HKW ersetzen an dem Standort perspektivisch das derzeit noch laufende Kohle-HKW mit rund 100 MW thermischer und 40 MW elektrischer Leistung. Sowohl die Dampfturbine des Biomasse-HKW als auch die Gasturbine sowie der Abhitzewärmetauscher stammen von Siemens, der Kessel des Biomasse-Heizkraftwerks von Valmet.

Das Biomasse-Heizkraftwerk soll als Grundlast-Anlage laufen, das neue Gasturbinen-Heizkraftwerk vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Schwankungen im Stromnetz dazugeschaltet werden. Damit findet laut dem Braunschweiger Versorger mit dem Altholz ein nachhaltiger Brennstoff Verwendung, der zudem kontinuierlich anfällt. Gas kommt künftig nur noch in Zeiten hohen Energiebedarfs als Spitzenlast zum Einsatz. Die BS Energy plant, dass die neue Anlagen ab der nächsten Heizperiode im Normalbetrieb laufen. Das Kohle-HKW soll voraussichtlich nach dem Ende der Heizperiode 2023/24 vom Netz gehen, teilte der Versorger auf Nachfrage der Redaktion mit.

Mit dem neuen Kraftwerksparks und dem damit eingeleiteten Kohle-Aus gehe das Unternehmen für Braunschweig einen "großen Schritt Richtung Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromerzeugung". Für die Stadt bedeute dies nicht nur eine Verbesser der Luftqualität, sagte Thorsten Kornblum, Braunschweigs Oberbürgermeister und BS Energy-Aufsichtsratsvorsitzender: "Zugleich bedeutet diese Großinvestition Energie- und Versorgungssicherheit für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger in einer Zeit großer Veränderungen in der Energieerzeugung und der Krisen."
 
Bei der Einweihung (von links): Thüga-Vorstandsvorsitzender Michael Riechel, Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung Veolia Deutschland, und Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS Energy
Quelle: BS Energy / Andre Walther

Donnerstag, 11.05.2023, 13:33 Uhr
Heidi Roider

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