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Energie & Management > Wasserstoff - Zusammen für ein grünes Hamburg
Bild: Pixabay, Karsten Bergmann
Wasserstoff

Zusammen für ein grünes Hamburg

Zwölf Hamburger Firmen schließen sich mit dem "Hamburg Green Hydrogen Hub" zum Wasserstoffverbund Hamburg zusammen. Sie wollen Hamburg grüner machen, der Antrag auf Fördergelder läuft.
Aktuell stößt die 1,8 Mio. Einwohner zählende Hafenstadt 16 Mio. Tonnen CO2 im Jahr aus. Die wollen die Partner des neu gegründeten "Wasserstoffverbund Hamburg" durch ihre Projekte bis 2026 um 170.000 Tonnen pro Jahr senken. Bis 2030 peilen sie gar eine CO2-Einsparung von über einer Million Tonnen ein. Dies gibt der Wasserstoffverbund Hamburg in seiner Mitteilung vom 26. April bekannt.

Die Partner setzen dabei auf den Einsatz von Wasserstoff, der mittels Elektrolyse vor Ort hergestellt oder seeseitig importiert wird. Auch der Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz spielt eine Rolle.

Hinter dem Verbund stehen die Hamburger Unternehmen Airbus, Arcelor Mittal, Gasnetz Hamburg, Green Plug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, Hadag Seetouristik und Fährdienst sowie die Hamburger Stadtreinigung. Hinzu kommen die Unternehmen Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg.

Grenzübergreifende Zusammenarbeit anvisiert

Zentraler Baustein ist der im Hamburg Green Hydrogen Hub produzierte grüne Wasserstoff, der insbesondere fossile Brennstoff in der Industrie sowie im Transport- und Logistik-Sektor ersetzen soll. Geplant ist die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse für das Fernwärmenetz und die thermische Behandlung von Siedlungsabfällen. Mit der geplanten Umwandlung eines Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg soll der Weg in eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette geebnet werden (wir berichteten).

Die Partner wollen ihre Vorhaben mit Aktivitäten in den Nachbarländern Norddeutschlands vernetzen. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit soll dazu beitragen, Erneuerbare-Energieanlagen mit Wasserstoff-Produktion, Infrastruktur und Distribution sowie Nachfrage zu koppeln.

Der Wasserstoffverbund Hamburg hat einen Verbundantrag auf Förderung durch das EU-weite Förderprogramm "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) gestellt. Er umfasst neun Projekte, die rund um das Hamburger Hafengebiet angesiedelt sind. 
 
Die Projekte des Wasserstoffverbundes Hamburg
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Grafik: Wärme Hamburg

Die Projekte im Einzelnen:
  • Hamburg Green Hydrogen Hub: Shell, Mitsubishi Heavy Industries, Vattenfall und Wärme Hamburg planen, am Kraftwerksstandort Hamburg-Moorburg Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie zu erzeugen und lokal zu nutzen. Neben dem Bau eines skalierbaren Elektrolyseurs mit einer Ausgangsleistung von 100 MW ist die Weiterentwicklung des Standortes zu einem "Green Energy Hub" geplant. 
  • Airbus: Mit dem Flugzeugkonzept "ZEROe" beabsichtigt Airbus, die in der Luftfahrt verursachten Emissionen nachhaltig zu verringern. "ZEROe" steht dabei für ein mit Wasserstoff angetriebenes Verkehrsflugzeug. Das Konzept “Wasserstoff für die Infrastruktur und Produktion der Luftfahrt in Norddeutschland" sieht vor, dass auch der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur vorangetrieben wird.
  • Arcelor Mittal: Mit der Herstellung von grünem Stahl will das Stahl- und Bergbauunternehmen im Projekt "H2 für Hamburg" einen erheblichen Anteil zur CO2-Senkung in der Lieferkette ermöglichen. Das eigene Hamburger Werk soll in vier Schritten bis 2030 auf klimaneutrale Stahlproduktion umgestellt werden. 
  • Gasnetz Hamburg: Bis 2030 will das Unternehmen mit dem Projekt "Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz" eine versorgungssichere Infrastruktur für den Wasserstoffbedarf der Hamburger Industrie im bundesweiten und europäischen Verbund aufbauen. 
  • Green Plug: Mit dem Projekt "H2 Schubboot" will das Hamburger Joint Venture ein emissionsfreies Schubboot mit einer Schubleistung von 2.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von zehn Knoten konzipieren. 
  • Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA): Die HHLA plant mit dem Projekt "Hydrogen Logistics Applications & Distribution" diverse Schwerlastgerätetypen − wie Lkw, Zugmaschinen und Gabelstapler − mit Brennstoffzellenantrieb in Betrieb zunehmen.
  • Hamburg Port Authority (HPA): Der Infrastrukturanbieter setzt mit seinem Vorhaben "Hydrogen Port Applications" auf zweierlei: auf die Bereitstellung von Wasserstofftankstellen für Lokomotiven, Schiffe und Lkw und auf den Bau und Einsatz wasserstoffbetriebener Schiffe.
  • Hadag Seetouristik und Fährdienst: Die Betreiberin von ÖPNV-Personenfähren im Hamburger Hafen plant den Einsatz emissionsfreier Schiffe in der Flotte. Im Vorhaben "H2HADAG" will sie drei Schiffe von Diesel-Hybrid auf Wasserstoff-Hybrid umrüsten und zwei weitere Schiffte direkt als Wasserstoff-Hybrid bauen.
  • Stadtreinigung Hamburg: Mit dem Projekt "Waste to Hydrogen for Hamburg" will die Stadtreinigung gemeinsam mit Partnern Strom aus der thermischen Verwertung von nicht stofflich nutzbaren Reststoffen verwerten. Dieser Strom soll zur Wasserstofferzeugung und zum Laden von E-Auto-Batterien genutzt werden.

Montag, 26.04.2021, 15:50 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Zusammen für ein grünes Hamburg
Bild: Pixabay, Karsten Bergmann
Wasserstoff
Zusammen für ein grünes Hamburg
Zwölf Hamburger Firmen schließen sich mit dem "Hamburg Green Hydrogen Hub" zum Wasserstoffverbund Hamburg zusammen. Sie wollen Hamburg grüner machen, der Antrag auf Fördergelder läuft.
Aktuell stößt die 1,8 Mio. Einwohner zählende Hafenstadt 16 Mio. Tonnen CO2 im Jahr aus. Die wollen die Partner des neu gegründeten "Wasserstoffverbund Hamburg" durch ihre Projekte bis 2026 um 170.000 Tonnen pro Jahr senken. Bis 2030 peilen sie gar eine CO2-Einsparung von über einer Million Tonnen ein. Dies gibt der Wasserstoffverbund Hamburg in seiner Mitteilung vom 26. April bekannt.

Die Partner setzen dabei auf den Einsatz von Wasserstoff, der mittels Elektrolyse vor Ort hergestellt oder seeseitig importiert wird. Auch der Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz spielt eine Rolle.

Hinter dem Verbund stehen die Hamburger Unternehmen Airbus, Arcelor Mittal, Gasnetz Hamburg, Green Plug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, Hadag Seetouristik und Fährdienst sowie die Hamburger Stadtreinigung. Hinzu kommen die Unternehmen Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg.

Grenzübergreifende Zusammenarbeit anvisiert

Zentraler Baustein ist der im Hamburg Green Hydrogen Hub produzierte grüne Wasserstoff, der insbesondere fossile Brennstoff in der Industrie sowie im Transport- und Logistik-Sektor ersetzen soll. Geplant ist die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse für das Fernwärmenetz und die thermische Behandlung von Siedlungsabfällen. Mit der geplanten Umwandlung eines Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg soll der Weg in eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette geebnet werden (wir berichteten).

Die Partner wollen ihre Vorhaben mit Aktivitäten in den Nachbarländern Norddeutschlands vernetzen. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit soll dazu beitragen, Erneuerbare-Energieanlagen mit Wasserstoff-Produktion, Infrastruktur und Distribution sowie Nachfrage zu koppeln.

Der Wasserstoffverbund Hamburg hat einen Verbundantrag auf Förderung durch das EU-weite Förderprogramm "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) gestellt. Er umfasst neun Projekte, die rund um das Hamburger Hafengebiet angesiedelt sind. 
 
Die Projekte des Wasserstoffverbundes Hamburg
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Grafik: Wärme Hamburg

Die Projekte im Einzelnen:
  • Hamburg Green Hydrogen Hub: Shell, Mitsubishi Heavy Industries, Vattenfall und Wärme Hamburg planen, am Kraftwerksstandort Hamburg-Moorburg Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie zu erzeugen und lokal zu nutzen. Neben dem Bau eines skalierbaren Elektrolyseurs mit einer Ausgangsleistung von 100 MW ist die Weiterentwicklung des Standortes zu einem "Green Energy Hub" geplant. 
  • Airbus: Mit dem Flugzeugkonzept "ZEROe" beabsichtigt Airbus, die in der Luftfahrt verursachten Emissionen nachhaltig zu verringern. "ZEROe" steht dabei für ein mit Wasserstoff angetriebenes Verkehrsflugzeug. Das Konzept “Wasserstoff für die Infrastruktur und Produktion der Luftfahrt in Norddeutschland" sieht vor, dass auch der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur vorangetrieben wird.
  • Arcelor Mittal: Mit der Herstellung von grünem Stahl will das Stahl- und Bergbauunternehmen im Projekt "H2 für Hamburg" einen erheblichen Anteil zur CO2-Senkung in der Lieferkette ermöglichen. Das eigene Hamburger Werk soll in vier Schritten bis 2030 auf klimaneutrale Stahlproduktion umgestellt werden. 
  • Gasnetz Hamburg: Bis 2030 will das Unternehmen mit dem Projekt "Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz" eine versorgungssichere Infrastruktur für den Wasserstoffbedarf der Hamburger Industrie im bundesweiten und europäischen Verbund aufbauen. 
  • Green Plug: Mit dem Projekt "H2 Schubboot" will das Hamburger Joint Venture ein emissionsfreies Schubboot mit einer Schubleistung von 2.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von zehn Knoten konzipieren. 
  • Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA): Die HHLA plant mit dem Projekt "Hydrogen Logistics Applications & Distribution" diverse Schwerlastgerätetypen − wie Lkw, Zugmaschinen und Gabelstapler − mit Brennstoffzellenantrieb in Betrieb zunehmen.
  • Hamburg Port Authority (HPA): Der Infrastrukturanbieter setzt mit seinem Vorhaben "Hydrogen Port Applications" auf zweierlei: auf die Bereitstellung von Wasserstofftankstellen für Lokomotiven, Schiffe und Lkw und auf den Bau und Einsatz wasserstoffbetriebener Schiffe.
  • Hadag Seetouristik und Fährdienst: Die Betreiberin von ÖPNV-Personenfähren im Hamburger Hafen plant den Einsatz emissionsfreier Schiffe in der Flotte. Im Vorhaben "H2HADAG" will sie drei Schiffe von Diesel-Hybrid auf Wasserstoff-Hybrid umrüsten und zwei weitere Schiffte direkt als Wasserstoff-Hybrid bauen.
  • Stadtreinigung Hamburg: Mit dem Projekt "Waste to Hydrogen for Hamburg" will die Stadtreinigung gemeinsam mit Partnern Strom aus der thermischen Verwertung von nicht stofflich nutzbaren Reststoffen verwerten. Dieser Strom soll zur Wasserstofferzeugung und zum Laden von E-Auto-Batterien genutzt werden.

Montag, 26.04.2021, 15:50 Uhr
Davina Spohn

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