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Energie & Management > Windkraft Onshore - Zubau um die Hälfte größer als 2020
Quelle: Fotolia / Björn Braun 200%
Windkraft Onshore

Zubau um die Hälfte größer als 2020

Dieses Jahr sind schon jetzt 51 % mehr Windkraft-Leistung an Land in Betrieb gegangen als im Gesamtjahr 2020. Die FA Wind setzt diese Zahlen allerdings in einen größeren Zusammenhang.
In Deutschland sind in diesem Jahr bis zum Stichtag 22. November brutto 1.541 MW Onshore-Windkraftleistung oder 51 % mehr als im Gesamtjahr 2020 dazugekommen. Diese aktuellen Zahlen stellte Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) am 26. November auf den Windenergietagen NRW in Bad Driburg vor.

Quentin stellte den Zubau in einen mehrjährigen Zusammenhang vor dem Fadenabriss 2019, und diesem Vergleich zufolge fiel er immer noch um 48 % geringer aus als im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018. Im Jahr 2017 allein war die dazugekommene Onshore-Windenergieleistung mit fast 4.300 MW bisher am höchsten, danach kam das restriktivere Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017.

Brutto-Zubau heißt, vor Abzug des Rückbaus, der in den ersten Quartalen 2021 weiter von 62 auf 51 MW pro Quartal sank. Quentin rechnet mit weiterhin niedrigen Abbau-Zahlen, solange die Marktwerte von Onshore-Windstrom auf dem derzeitigen Rekordniveau liegen. Im Oktober wurde er auf dem grauen Spotmarkt für durchschnittlich 109,80 Euro pro MWh vermarktet.

Schleswig-Holstein mit neuer Dynamik

Im Bundesländer-Vergleich an der Spitze steht in diesem Jahr wieder Niedersachsen mit 352 MW. Ihm folgt Brandenburg mit 332 MW und überraschenderweise das besonders restriktive Land Nordrhein-Westfalen mit 238 MW. Auf Rang vier habe Schleswig-Holstein mit 205 MW zu einer neuen Dynamik zurückgefunden, erläuterte Quentin.

Die neuen, windenergiefreundlichen Regionalpläne begännen seit Mitte 2020, Wirkung zu entfalten. "Wir werden in NRW bis Ende des Jahres 350 MW erreichen können", ergänzte er mit Blick auf die Genehmigungen, die in Inbetriebnahmen münden könnten. 2020 waren es 313 MW brutto. Das wäre dann ein Plus von knapp 12 %. Die Windenergiebranche fordert aber einen vielfachen Ausbau, in NRW in der Größenordnung von 900 bis 1000 MW.

​Süden bleibt schwach

Die Südregion, die etwas größer ist als Bayern und Baden-Württemberg, sei dagegen "nicht sehr erfreulich": Auf sie entfiel 2021 nur etwa 10 % des Zubaus. In Bayern alleine betrug er gerade mal 27 MW, jener in Baden-Württemberg belief sich auf knapp 100 MW. Mit Bezug auf den unterdurchschnittlichen Ausbau in ganz Deutschland kommentierte Quentin: "Es liegt schon auch am schwachen Süden." Die Privilegierung der Südregion bei den Ausschreibungen werde nach wie vor von der EU-Kommission beihilferechtlich geprüft und komme daher noch nicht zur Anwendung.

Realisierung so schleppend wie lange nicht

Die Errichtung von Onshore-Windenergieanlagen ab Genehmigung hat in den ersten drei Quartalen 2021 im Schnitt so lange gedauert wie seit mindestens 2010 nicht mehr. Seit 2017 dehnte sich der Zeitraum von der Baugenehmigung bis zum ersten Windstrom Jahr für Jahr von 11,2 Monaten auf zwei Jahre und einen halben Monat im Jahr 2020 aus. Von Januar bis September 2021 dauerte die Umsetzungsphase noch länger, nämlich 25,2 Monate.

Montag, 29.11.2021, 15:42 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Zubau um die Hälfte größer als 2020
Quelle: Fotolia / Björn Braun 200%
Windkraft Onshore
Zubau um die Hälfte größer als 2020
Dieses Jahr sind schon jetzt 51 % mehr Windkraft-Leistung an Land in Betrieb gegangen als im Gesamtjahr 2020. Die FA Wind setzt diese Zahlen allerdings in einen größeren Zusammenhang.
In Deutschland sind in diesem Jahr bis zum Stichtag 22. November brutto 1.541 MW Onshore-Windkraftleistung oder 51 % mehr als im Gesamtjahr 2020 dazugekommen. Diese aktuellen Zahlen stellte Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) am 26. November auf den Windenergietagen NRW in Bad Driburg vor.

Quentin stellte den Zubau in einen mehrjährigen Zusammenhang vor dem Fadenabriss 2019, und diesem Vergleich zufolge fiel er immer noch um 48 % geringer aus als im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018. Im Jahr 2017 allein war die dazugekommene Onshore-Windenergieleistung mit fast 4.300 MW bisher am höchsten, danach kam das restriktivere Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017.

Brutto-Zubau heißt, vor Abzug des Rückbaus, der in den ersten Quartalen 2021 weiter von 62 auf 51 MW pro Quartal sank. Quentin rechnet mit weiterhin niedrigen Abbau-Zahlen, solange die Marktwerte von Onshore-Windstrom auf dem derzeitigen Rekordniveau liegen. Im Oktober wurde er auf dem grauen Spotmarkt für durchschnittlich 109,80 Euro pro MWh vermarktet.

Schleswig-Holstein mit neuer Dynamik

Im Bundesländer-Vergleich an der Spitze steht in diesem Jahr wieder Niedersachsen mit 352 MW. Ihm folgt Brandenburg mit 332 MW und überraschenderweise das besonders restriktive Land Nordrhein-Westfalen mit 238 MW. Auf Rang vier habe Schleswig-Holstein mit 205 MW zu einer neuen Dynamik zurückgefunden, erläuterte Quentin.

Die neuen, windenergiefreundlichen Regionalpläne begännen seit Mitte 2020, Wirkung zu entfalten. "Wir werden in NRW bis Ende des Jahres 350 MW erreichen können", ergänzte er mit Blick auf die Genehmigungen, die in Inbetriebnahmen münden könnten. 2020 waren es 313 MW brutto. Das wäre dann ein Plus von knapp 12 %. Die Windenergiebranche fordert aber einen vielfachen Ausbau, in NRW in der Größenordnung von 900 bis 1000 MW.

​Süden bleibt schwach

Die Südregion, die etwas größer ist als Bayern und Baden-Württemberg, sei dagegen "nicht sehr erfreulich": Auf sie entfiel 2021 nur etwa 10 % des Zubaus. In Bayern alleine betrug er gerade mal 27 MW, jener in Baden-Württemberg belief sich auf knapp 100 MW. Mit Bezug auf den unterdurchschnittlichen Ausbau in ganz Deutschland kommentierte Quentin: "Es liegt schon auch am schwachen Süden." Die Privilegierung der Südregion bei den Ausschreibungen werde nach wie vor von der EU-Kommission beihilferechtlich geprüft und komme daher noch nicht zur Anwendung.

Realisierung so schleppend wie lange nicht

Die Errichtung von Onshore-Windenergieanlagen ab Genehmigung hat in den ersten drei Quartalen 2021 im Schnitt so lange gedauert wie seit mindestens 2010 nicht mehr. Seit 2017 dehnte sich der Zeitraum von der Baugenehmigung bis zum ersten Windstrom Jahr für Jahr von 11,2 Monaten auf zwei Jahre und einen halben Monat im Jahr 2020 aus. Von Januar bis September 2021 dauerte die Umsetzungsphase noch länger, nämlich 25,2 Monate.

Montag, 29.11.2021, 15:42 Uhr
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