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Energie & Management > Photovoltaik - Zolar trennt sich von PV-Installation und vielen Mitarbeitern
Quelle: Fotolia / KB3
Photovoltaik

Zolar trennt sich von PV-Installation und vielen Mitarbeitern

Bis 2030 wollte Zolar europaweit 10 Millionen PV-Anlagen auf Privatdächern installieren. Jetzt lässt das Start-up eigene Installationen auslaufen und entlässt wohl das B2C-Personal.
In einem mit dem Eigentümer Energy Infrastructure Partners (EIP) abgestimmten Strategieschwenk stellt das Berliner Photovoltaik-Unternehmen Zolar acht Jahre nach der Gründung das direkte Installationsgeschäft mit privaten Hauseignern ein und stellt seine Umsetzungsplattform und den Zugang zu Ratenkauf-Lösungen nur noch anderen Handwerksbetrieben zur Verfügung.

Im Zuge dessen werde eine „substanzielle Zahl“ der Beschäftigten entlassen, deutete James „Jamie“ Heywood, seit 2023 CEO von Zolar, am 18. September in einer Unternehmensmitteilung an. Laut dem Portal Business Insider handelt es sich dabei um mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, nämlich jene, die bisher im Endkunden-Geschäft tätig waren.

Bis 2030 hatte Zolar demnach europaweit zehn Millionen Eigenheime mit PV-Anlagen ausstatten wollen. Offenbar wollte man auch den Markt der PV-Handwerker aufmischen, die sowohl Kunden als auch Konkurrenten waren. Daraus wird nichts mehr: Jetzt heißt es, dieser Markt bleibe europaweit fragmentiert. Kleine und mittlere örtliche Handwerksbetriebe dominierten ihn nach wie vor. In Deutschland deckten Handwerksbetriebe 80 Prozent der Verkäufe, und auch in „reiferen“ Märkten wie Belgien und Holland bleibe ihr Anteil hoch.

Zolar arbeitet die nächsten Monate nur noch laufende Direktaufträge ab, hält den Support für das Altgeschäft aufrecht, nimmt aber keine Neuaufträge für sich selbst mehr an.

Das Start-up arbeitet derzeit mit 700 Handwerksbetrieben zusammen. Bis Juni wurden nach eigenen Angaben 113 Millionen kWh Solarstrom realisiert. Zolar hat zwar PV-Anlagen verkauft, aber im Gegensatz etwa zu Enpal nie eigene Solarteure beschäftigt, um diese auf die Dächer zu bringen. Das Unternehmen fokussiert sich künftig darauf, seine digitale Umsetzungs- und Betreiberplattform Handwerkern und Endkunden zur Verfügung zu stellen, die dann in den direkten Austausch miteinander eintreten. Das Gleiche gilt für den Zugang zum Ratenkauf.

Ebenso wurden eine Expansion von Deutschland in andere europäische Länder sowie ungenannte neue Features angekündigt. 2023 hatte Gründungschef Alex Melzner Zolar verlassen. Der Brite Jamie Heywood folgte ihm nach.

Öffnung für Dritte: ein Trend?

Die Öffnung von PV-Konfigurationsportalen für Dritte hatte der nach eigenem Anspruch größte deutsche Solarinstallateur Enpal vorgemacht, der aber bislang sein Installationsgeschäft weiterführt (wir berichteten): Seit Mitte 2023 nutzen Hunderte Handwerker Enpals PV-Kaufhaus, seit Anfang 2024 können dritte Solateure gleichberechtigt die Ratenkauf-Lösungen nutzen, und im Juni wurde auch die Öffnung der Umsetzungsplattform für Dritte und damit der Zugang von Endkunden zum virtuellen Kraftwerk Enpals „in wenigen Monaten“ angekündigt.



 

Donnerstag, 19.09.2024, 14:51 Uhr
Georg Eble
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Photovoltaik
Zolar trennt sich von PV-Installation und vielen Mitarbeitern
Bis 2030 wollte Zolar europaweit 10 Millionen PV-Anlagen auf Privatdächern installieren. Jetzt lässt das Start-up eigene Installationen auslaufen und entlässt wohl das B2C-Personal.
In einem mit dem Eigentümer Energy Infrastructure Partners (EIP) abgestimmten Strategieschwenk stellt das Berliner Photovoltaik-Unternehmen Zolar acht Jahre nach der Gründung das direkte Installationsgeschäft mit privaten Hauseignern ein und stellt seine Umsetzungsplattform und den Zugang zu Ratenkauf-Lösungen nur noch anderen Handwerksbetrieben zur Verfügung.

Im Zuge dessen werde eine „substanzielle Zahl“ der Beschäftigten entlassen, deutete James „Jamie“ Heywood, seit 2023 CEO von Zolar, am 18. September in einer Unternehmensmitteilung an. Laut dem Portal Business Insider handelt es sich dabei um mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, nämlich jene, die bisher im Endkunden-Geschäft tätig waren.

Bis 2030 hatte Zolar demnach europaweit zehn Millionen Eigenheime mit PV-Anlagen ausstatten wollen. Offenbar wollte man auch den Markt der PV-Handwerker aufmischen, die sowohl Kunden als auch Konkurrenten waren. Daraus wird nichts mehr: Jetzt heißt es, dieser Markt bleibe europaweit fragmentiert. Kleine und mittlere örtliche Handwerksbetriebe dominierten ihn nach wie vor. In Deutschland deckten Handwerksbetriebe 80 Prozent der Verkäufe, und auch in „reiferen“ Märkten wie Belgien und Holland bleibe ihr Anteil hoch.

Zolar arbeitet die nächsten Monate nur noch laufende Direktaufträge ab, hält den Support für das Altgeschäft aufrecht, nimmt aber keine Neuaufträge für sich selbst mehr an.

Das Start-up arbeitet derzeit mit 700 Handwerksbetrieben zusammen. Bis Juni wurden nach eigenen Angaben 113 Millionen kWh Solarstrom realisiert. Zolar hat zwar PV-Anlagen verkauft, aber im Gegensatz etwa zu Enpal nie eigene Solarteure beschäftigt, um diese auf die Dächer zu bringen. Das Unternehmen fokussiert sich künftig darauf, seine digitale Umsetzungs- und Betreiberplattform Handwerkern und Endkunden zur Verfügung zu stellen, die dann in den direkten Austausch miteinander eintreten. Das Gleiche gilt für den Zugang zum Ratenkauf.

Ebenso wurden eine Expansion von Deutschland in andere europäische Länder sowie ungenannte neue Features angekündigt. 2023 hatte Gründungschef Alex Melzner Zolar verlassen. Der Brite Jamie Heywood folgte ihm nach.

Öffnung für Dritte: ein Trend?

Die Öffnung von PV-Konfigurationsportalen für Dritte hatte der nach eigenem Anspruch größte deutsche Solarinstallateur Enpal vorgemacht, der aber bislang sein Installationsgeschäft weiterführt (wir berichteten): Seit Mitte 2023 nutzen Hunderte Handwerker Enpals PV-Kaufhaus, seit Anfang 2024 können dritte Solateure gleichberechtigt die Ratenkauf-Lösungen nutzen, und im Juni wurde auch die Öffnung der Umsetzungsplattform für Dritte und damit der Zugang von Endkunden zum virtuellen Kraftwerk Enpals „in wenigen Monaten“ angekündigt.



 

Donnerstag, 19.09.2024, 14:51 Uhr
Georg Eble

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