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Energie & Management > Windkraft Onshore -  Wo das Konfliktpotenzial mit Naturschützern gering ist
Bild: Fotolia/John
Windkraft Onshore

Wo das Konfliktpotenzial mit Naturschützern gering ist

Der Naturschutz soll nach einer Studie bei der Planung von Windkraftanlagen frühzeitig stärker berücksichtigt werden. Rund 3,6 % der Fläche in Deutschland bergen kaum Konfliktpotenzial.
Dem Ausbau der Windkraft steht vieles im Weg, oft sind es natur- und landschaftsschutzrechtliche Einwände, die Projekte bremsen. Eine Karte zeigt jetzt, wo das nicht zu erwarten ist. Auf rund 3,6 % der Fläche in Deutschland – umgerechnet etwa 13.000 Quadratkilometer – sei das Konfliktpotenzial mit Natur- und Landschaftsschutz so klein, „dass die Chancen für den Bau einer Windkraftanlage gut bis sehr gut sind“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die die Beratungsfirma Bosch & Partner sowie das Öko-Institut erstellt haben.

Um die Klimaziele zu erreichen, müsse die Windkraft deutlich ausgebaut werden, sagt Prof. Boris Stemmer. „Das geht nur, wenn wir Umwelt- und Naturschutz rechtzeitig bei der Planung berücksichtigen und so den Ausbau deutlich beschleunigen.“ Christian Matthes vom Öko-Institut bezeichnet „Fläche“ als „die neue Währung der Energiewende“. In ihrer Studie haben die Wissenschaftler eine Vielzahl von Umweltaspekten ins Kalkül gezogen. Etwa ob sich in der Nähe eines möglichen Standorts ein Vogelschutzgebiet oder Biosphärenreservat befindet. Oder ob ein Wald angrenzt, dessen Tierwelt gefährdet ist.

Herausgekommen ist eine Flächenkarte mit unterschiedlichen „Risikoklassen“ im Hinblick auf Konflikte mit dem Natur- und Landschaftsschutz. „Nicht alle Bundesländer können und sollten gleich große Flächenanteile für die Windenergienutzung zur Verfügung stellen“, resümiert Stemmer. Für das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen weist die Karte 1,9 % (660 Quadratkilometer) der Landesfläche als potenziell geeignet aus. In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil bei 10,7 % (2.002 Quadratkilometer). Dahinter folgen Brandenburg mit 6,3 % (1.864 Quadratkilometer) und Niedersachsen mit 6 % ( 2,881 Quadratkilometer). Schlusslichter bilden – abgesehen von den Stadtstaaten – Bayern (1,5 %), Baden-Württemberg (1,3 %) und das Saarland (0,2 %).

Von den insgesamt rund 13.000 Quadratkilometern, die in Frage kommen, stufen die Wissenschaftler das Konfliktrisiko bei 2 % als sehr gering, bei 27 % als gering und bei 71 % als mittel ein. „Vor dem Hintergrund des Klimaschutzurteils des Bundesverfassungsgerichts ist der Druck auf die Politik gestiegen, den Ausbau der Windenergie voranzutreiben, das funktioniert nur im Dialog mit den Kritikern, dafür ist unsere Studie eine wichtige Grundlage,“ sagt Boris Stemmer.

Die Flächenkarte, die das Bundesumweltministeriums finanziert hat, steht als kostenloser Download bereit.

Mittwoch, 30.06.2021, 13:16 Uhr
Manfred Fischer
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Windkraft Onshore
Wo das Konfliktpotenzial mit Naturschützern gering ist
Der Naturschutz soll nach einer Studie bei der Planung von Windkraftanlagen frühzeitig stärker berücksichtigt werden. Rund 3,6 % der Fläche in Deutschland bergen kaum Konfliktpotenzial.
Dem Ausbau der Windkraft steht vieles im Weg, oft sind es natur- und landschaftsschutzrechtliche Einwände, die Projekte bremsen. Eine Karte zeigt jetzt, wo das nicht zu erwarten ist. Auf rund 3,6 % der Fläche in Deutschland – umgerechnet etwa 13.000 Quadratkilometer – sei das Konfliktpotenzial mit Natur- und Landschaftsschutz so klein, „dass die Chancen für den Bau einer Windkraftanlage gut bis sehr gut sind“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die die Beratungsfirma Bosch & Partner sowie das Öko-Institut erstellt haben.

Um die Klimaziele zu erreichen, müsse die Windkraft deutlich ausgebaut werden, sagt Prof. Boris Stemmer. „Das geht nur, wenn wir Umwelt- und Naturschutz rechtzeitig bei der Planung berücksichtigen und so den Ausbau deutlich beschleunigen.“ Christian Matthes vom Öko-Institut bezeichnet „Fläche“ als „die neue Währung der Energiewende“. In ihrer Studie haben die Wissenschaftler eine Vielzahl von Umweltaspekten ins Kalkül gezogen. Etwa ob sich in der Nähe eines möglichen Standorts ein Vogelschutzgebiet oder Biosphärenreservat befindet. Oder ob ein Wald angrenzt, dessen Tierwelt gefährdet ist.

Herausgekommen ist eine Flächenkarte mit unterschiedlichen „Risikoklassen“ im Hinblick auf Konflikte mit dem Natur- und Landschaftsschutz. „Nicht alle Bundesländer können und sollten gleich große Flächenanteile für die Windenergienutzung zur Verfügung stellen“, resümiert Stemmer. Für das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen weist die Karte 1,9 % (660 Quadratkilometer) der Landesfläche als potenziell geeignet aus. In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil bei 10,7 % (2.002 Quadratkilometer). Dahinter folgen Brandenburg mit 6,3 % (1.864 Quadratkilometer) und Niedersachsen mit 6 % ( 2,881 Quadratkilometer). Schlusslichter bilden – abgesehen von den Stadtstaaten – Bayern (1,5 %), Baden-Württemberg (1,3 %) und das Saarland (0,2 %).

Von den insgesamt rund 13.000 Quadratkilometern, die in Frage kommen, stufen die Wissenschaftler das Konfliktrisiko bei 2 % als sehr gering, bei 27 % als gering und bei 71 % als mittel ein. „Vor dem Hintergrund des Klimaschutzurteils des Bundesverfassungsgerichts ist der Druck auf die Politik gestiegen, den Ausbau der Windenergie voranzutreiben, das funktioniert nur im Dialog mit den Kritikern, dafür ist unsere Studie eine wichtige Grundlage,“ sagt Boris Stemmer.

Die Flächenkarte, die das Bundesumweltministeriums finanziert hat, steht als kostenloser Download bereit.

Mittwoch, 30.06.2021, 13:16 Uhr
Manfred Fischer

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