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Energie & Management > Regenerative -
Bild: Fotolia, Jürgen Fälchle
Regenerative

"Wir müssen unsere nationalen Möglichkeiten viel, viel mehr nutzen"

Die Stadtwerke Wunsiedel steigen in die Wasserstoffproduktion ein. Näheres dazu erläutern Geschäftsführer Marco Krasser und Berater Heribert Sterr-Kölln im Gespräch mit E&M.
Das oberfränkische Wunsiedel gilt als ein "Ökoenergie-Leuchtturm" in Bayern. Der Ruf gründet sich unter anderem auf Solar- und Windparks, Biomasseheizkraftwerke mit Wärmenetzen, Pelletproduktion und Batteriespeicher. Insgesamt haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in erneuerbare Energien investiert. Die jüngsten Investitionen fließen in einen Elektrolyseur, dessen Leistung in zwei Schritten bis 17,5 MW erweitert werden soll.

"Es ist meines Erachtens wichtig, dass wir künftig beim Wasserstoff nicht überwiegend abhängig von Einfuhren aus dem Ausland werden, wie beispielsweise bei Erdöl oder auch Erdgas", sagte Marco Krasser im Gespräch mit E&M. Allerdings habe er feststellen müssen, dass Politiker und Ministerialbeamte der irrigen Meinung seien, Wasserstoff sei quasi "gottgegeben", so der Geschäftsführer der Stadtwerke Wunsiedel. Folglich werde der Frage, woher die erneuerbare Energie zur Erzeugung des Wasserstoffs komme, auf nationaler Ebene zu wenig beachtet. "Für mich ist das größte Manko des Wasserstoffplans von Minister Altmaier: Wir haben eine Technologiestrategie vorgelegt bekommen, aber keine Versorgungsstrategie", so Krasser.
 
Marco Krasser: "Politiker und Ministerialbeamte sind der irrigen Meinung, dass der Wasserstoff quasi gottgegeben ist"
Bild: Stadtwerke Wunsiedel

Bei der Gestaltung ihrer regenerativen Energie-Aktivitäten werden die Stadtwerke Wunsiedel vom Freiburger Beratungshaus Sterr-Kölln & Partner begleitet. Heribert Sterr-Kölln ist die Debatten um die Farbe des Wasserstoffs leid. "Wasserstoff muss künftig überwiegend aus grünen Quellen stammen. Und dafür müssen wir unsere nationalen Möglichkeiten viel, viel mehr nutzen", forderte er. Der Wasserstoff müsse da erzeugt werden, wo es günstige Möglichkeit gebe, regenerative Kraftwerke zu errichten und zu betreiben, und dabei quasi nebenbei einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten zu können.
 
Heribert Sterr-Kölln: "Wasserstoff muss künftig überwiegend aus grünen Quellen stammen"
Bild. Sterr-Kölln & Partner

Die Stadtwerke Wunsiedel haben rechnerisch genügend Grünstrom aus dem eigenen und einem benachbarten Landkreis für die geplante Wasserstoffproduktion zur Verfügung. Allerdings erhalten die Anlagen derzeit noch eine EEG-Vergütung und können noch nicht genutzt werden. Bis diese Vergütung ausgelaufen ist, setzt der kommunale Versorger für eine Übergangszeit auf Ökostrom, der auf Herkunftsnachweisen basiert. Für Krasser ist jedoch klar: "Wir müssen schnellstmöglich ein Post-EEG-System etablieren, welches die Erneuerbaren nicht als Nische, sondern als Hauptenergieträger betrachtet."

Das gesamte Interview mit Mario Krasser und Heribert Sterr-Kölln lesen Sie in der E&M-Ausgabe vom 1. Februar 2021 und demnächst auch in E&M powernews.

Montag, 25.01.2021, 08:30 Uhr
Fritz Wilhelm
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Bild: Fotolia, Jürgen Fälchle
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"Wir müssen unsere nationalen Möglichkeiten viel, viel mehr nutzen"
Die Stadtwerke Wunsiedel steigen in die Wasserstoffproduktion ein. Näheres dazu erläutern Geschäftsführer Marco Krasser und Berater Heribert Sterr-Kölln im Gespräch mit E&M.
Das oberfränkische Wunsiedel gilt als ein "Ökoenergie-Leuchtturm" in Bayern. Der Ruf gründet sich unter anderem auf Solar- und Windparks, Biomasseheizkraftwerke mit Wärmenetzen, Pelletproduktion und Batteriespeicher. Insgesamt haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in erneuerbare Energien investiert. Die jüngsten Investitionen fließen in einen Elektrolyseur, dessen Leistung in zwei Schritten bis 17,5 MW erweitert werden soll.

"Es ist meines Erachtens wichtig, dass wir künftig beim Wasserstoff nicht überwiegend abhängig von Einfuhren aus dem Ausland werden, wie beispielsweise bei Erdöl oder auch Erdgas", sagte Marco Krasser im Gespräch mit E&M. Allerdings habe er feststellen müssen, dass Politiker und Ministerialbeamte der irrigen Meinung seien, Wasserstoff sei quasi "gottgegeben", so der Geschäftsführer der Stadtwerke Wunsiedel. Folglich werde der Frage, woher die erneuerbare Energie zur Erzeugung des Wasserstoffs komme, auf nationaler Ebene zu wenig beachtet. "Für mich ist das größte Manko des Wasserstoffplans von Minister Altmaier: Wir haben eine Technologiestrategie vorgelegt bekommen, aber keine Versorgungsstrategie", so Krasser.
 
Marco Krasser: "Politiker und Ministerialbeamte sind der irrigen Meinung, dass der Wasserstoff quasi gottgegeben ist"
Bild: Stadtwerke Wunsiedel

Bei der Gestaltung ihrer regenerativen Energie-Aktivitäten werden die Stadtwerke Wunsiedel vom Freiburger Beratungshaus Sterr-Kölln & Partner begleitet. Heribert Sterr-Kölln ist die Debatten um die Farbe des Wasserstoffs leid. "Wasserstoff muss künftig überwiegend aus grünen Quellen stammen. Und dafür müssen wir unsere nationalen Möglichkeiten viel, viel mehr nutzen", forderte er. Der Wasserstoff müsse da erzeugt werden, wo es günstige Möglichkeit gebe, regenerative Kraftwerke zu errichten und zu betreiben, und dabei quasi nebenbei einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten zu können.
 
Heribert Sterr-Kölln: "Wasserstoff muss künftig überwiegend aus grünen Quellen stammen"
Bild. Sterr-Kölln & Partner

Die Stadtwerke Wunsiedel haben rechnerisch genügend Grünstrom aus dem eigenen und einem benachbarten Landkreis für die geplante Wasserstoffproduktion zur Verfügung. Allerdings erhalten die Anlagen derzeit noch eine EEG-Vergütung und können noch nicht genutzt werden. Bis diese Vergütung ausgelaufen ist, setzt der kommunale Versorger für eine Übergangszeit auf Ökostrom, der auf Herkunftsnachweisen basiert. Für Krasser ist jedoch klar: "Wir müssen schnellstmöglich ein Post-EEG-System etablieren, welches die Erneuerbaren nicht als Nische, sondern als Hauptenergieträger betrachtet."

Das gesamte Interview mit Mario Krasser und Heribert Sterr-Kölln lesen Sie in der E&M-Ausgabe vom 1. Februar 2021 und demnächst auch in E&M powernews.

Montag, 25.01.2021, 08:30 Uhr
Fritz Wilhelm

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